Ünd die-'süMis-che M»lerschule.
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Papstes, und der Bischöfe; die Vertreibung der Verkäufer und Wechsler
aus dem Tempel und daneben den in der Kirche Ablaß verkaufenden Papst;
endlich Christi Himmelfahrt und den von den Teufeln in die Hölle ge-
stürzten Papst..
Der, große Erfolg, welchen diese Holzschnittfolge auch in mercaytiler
Hinsicht hatte, läßt sich daraus ahnehmen, daß das Werk wiederholt auf-
gelegt wurde. Außerdem gab Cranach dasselbe noch in besonderen Ausgaben
heraus, eine, Wadie Hochdeutsche Erklärung jedes Pildes plattdeutsch und
eine, wo sie lateinisch abgefaßt war^ Da Cranach selbst Verleger war und
einen Buchladen eröffnet Hatte, so zog er gewiß großen ' Gewinn von diesem
Unternehmen; nicht minder glücklich speculirte er mit der Herausgabe, der
Portraits Luthers, Spalatins und der anderen Reformatoren in Holzschnitt,
die natürlich bei dem wachsenden Ansehen dieser Männer eine große Absatz-
fähigkeit erhalten mußten. Cranachs Berhältniß zu Luther gestaltete sich in-
zwischen immer inniger. Während des Reichstags zu Worms unterhielten
Heide einen Briefwechsel und nach Luchers glücklicher Heimkehr machte
Cranach im Jahre 1525 für seinen Freund den Brautwerber bei Katharina
Von Bora.
. In -demselben Jahre traf ihn ein herber Verlust durch den Tod des
Kurfürsten, Friedrich des Weisen. Doch änderte dies Ereigniß an seiner
Stellung nichts, da Johann der Beständige unserm Meister mit. gleichem
Wohlwollen zugethan war. Als auch dieser im Jahre 1532 das Zeitliche
segnete, gewann Cranach an dessen Sohne, Johann Friedrich dem Grsß-
müthigen, einen in per That großmüthigen Gönner und Freund; denn der
neue Kurfürst that es seinen Vorgängern in der Pflege der Künste und
Wissenschaften womöglich noch zuvor und ' hatte bei seinen großen Bauluft
beständig Aufträge für seinen Hofmaler, bald auf bloße Decoratiönsarbeiten
für neue Schlösser und Landsitze, 'bald auf Gemälde, die zum Schmuck der
Wände' für die hergerichteten Wohnräume bestimmt waren. Außerdem gab
es fortwährend zu thun, um Bildnisse pes .Fürsten, namentlich aber der
Vorgänger desselben anzufertigen, da Johann Friedrich die Sitte einsührte,
derartige Portraits, sowie auch andere, Gemälde, als -Zeichen seiner Hulp
an öffentliche Anstalten sowohl, wie au Private zu verschenken. Von diesen
meist kleinen Tafeln, - die etwa ^ Mß hoch' und Vs Fuß breit waren,
trifft man noch heute eine große Anzahl an. Sie würden zu Dutzenden
.in der Werkstatt Cranachs gefertigt und mit einer gereimten Unterschrift
versehen.
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Papstes, und der Bischöfe; die Vertreibung der Verkäufer und Wechsler
aus dem Tempel und daneben den in der Kirche Ablaß verkaufenden Papst;
endlich Christi Himmelfahrt und den von den Teufeln in die Hölle ge-
stürzten Papst..
Der, große Erfolg, welchen diese Holzschnittfolge auch in mercaytiler
Hinsicht hatte, läßt sich daraus ahnehmen, daß das Werk wiederholt auf-
gelegt wurde. Außerdem gab Cranach dasselbe noch in besonderen Ausgaben
heraus, eine, Wadie Hochdeutsche Erklärung jedes Pildes plattdeutsch und
eine, wo sie lateinisch abgefaßt war^ Da Cranach selbst Verleger war und
einen Buchladen eröffnet Hatte, so zog er gewiß großen ' Gewinn von diesem
Unternehmen; nicht minder glücklich speculirte er mit der Herausgabe, der
Portraits Luthers, Spalatins und der anderen Reformatoren in Holzschnitt,
die natürlich bei dem wachsenden Ansehen dieser Männer eine große Absatz-
fähigkeit erhalten mußten. Cranachs Berhältniß zu Luther gestaltete sich in-
zwischen immer inniger. Während des Reichstags zu Worms unterhielten
Heide einen Briefwechsel und nach Luchers glücklicher Heimkehr machte
Cranach im Jahre 1525 für seinen Freund den Brautwerber bei Katharina
Von Bora.
. In -demselben Jahre traf ihn ein herber Verlust durch den Tod des
Kurfürsten, Friedrich des Weisen. Doch änderte dies Ereigniß an seiner
Stellung nichts, da Johann der Beständige unserm Meister mit. gleichem
Wohlwollen zugethan war. Als auch dieser im Jahre 1532 das Zeitliche
segnete, gewann Cranach an dessen Sohne, Johann Friedrich dem Grsß-
müthigen, einen in per That großmüthigen Gönner und Freund; denn der
neue Kurfürst that es seinen Vorgängern in der Pflege der Künste und
Wissenschaften womöglich noch zuvor und ' hatte bei seinen großen Bauluft
beständig Aufträge für seinen Hofmaler, bald auf bloße Decoratiönsarbeiten
für neue Schlösser und Landsitze, 'bald auf Gemälde, die zum Schmuck der
Wände' für die hergerichteten Wohnräume bestimmt waren. Außerdem gab
es fortwährend zu thun, um Bildnisse pes .Fürsten, namentlich aber der
Vorgänger desselben anzufertigen, da Johann Friedrich die Sitte einsührte,
derartige Portraits, sowie auch andere, Gemälde, als -Zeichen seiner Hulp
an öffentliche Anstalten sowohl, wie au Private zu verschenken. Von diesen
meist kleinen Tafeln, - die etwa ^ Mß hoch' und Vs Fuß breit waren,
trifft man noch heute eine große Anzahl an. Sie würden zu Dutzenden
.in der Werkstatt Cranachs gefertigt und mit einer gereimten Unterschrift
versehen.