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Adriaen Gronwer und Adriaen van Ostade.
(1608—164». 1610—1685.)

Die Genremaler und insbesondere diejenigen der holländischen Schule
des 17. Jahrhunderts scheiden sich in zwei Hauptklassen, je nach der Wahl
und der Auffassung ihrer Gegenstände. Die Einen entnehmen ihre Bilder-
stoffe vorzugsweise dem Leben und Treiben des gemeinen Volks, der Bauern,
Handarbeiter, fahrenden Musikanten, Soldaten und Bettler, die Anderen
Halten sich in den Kreisen der wohlhabenden und gebildeten Klassen. Jene
geben meist ein Stück Volksleben, bei welchem die Beziehungen der ein-
zelnen Individuen zu einander keine Rolle spielen, dagegen die ganze räum-
liche (landschaftliche) Umgebung für die Wirkung von Bedeutung ist, diese
beschränken sich meist auf ein, zwei oder drei Figuren, die dann ein specielles
Interesse in Anspruch nehmen, sei es ein rein äußerliches, wie das an
prächtigen Kleiderstoffen, sei es ein tieferes durch den Ausdruck des Gefühls
bedingtes. Dieser innere Unterschied zwischen dem niederen und höheren
Genre tritt — jedoch nicht ohne Ausnahmen — auch äußerlich in der Be-
handlung der Malerei zu Tage. Dort, wo nur das Allgemeine, die ge-
meinsame Stimmung, der Zustand des Ganzen vorherrscht, ist die Aus-
führung vorzugsweise keck, derb und dreist, unbesorgt um genaue Form-
bezeichnung, hier wo eine Jndividualisirung und feinere Characteristik er-
strebt wird, ist auch das Detail sorgsam ausgebildet, die Färbung vom
zarten Schmelz, weich und sauber. Wie das gebildete Wesen der dar-
gestellten Personen, so ladet hier auch die technische Ausführung zu einer
Annäherung ein, durch welche der Eindruck nicht verkümmert wird, während
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