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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0036
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gnügen; Man hat vergessen zu melden / daß
der Mohr vergebens gienge, die Antwort deß
Hand-Brieffleins/ welches man gesehen / zu ho-
len > Unser Printz wäre / der Beschaffenheit sei-
nesGemüths und seines dermahligen Vorhabens
nach / weit entfernet ein nichts nutziges Liebes-
Geschäfft zu bekräftigen; Er fand sich nicht ein-
mahl an dem bestimmten Ort eim glaubend/daß
diese Nachlässigkeit seine unbekannte Liebhaberin
zurucktreiben würde; Dieser jungePrintz/über-
drüssig der Liebe/ und deßWiderwillens/ wen-
dete unglaubliche Kräfften an / den Stich seines
Hertzens/ welcher Ihn verzehrete / zu heilem aber
die Wunde war allzu tieff / und nachdem Er /
ohne seine Brunst außlöschen zu können / seinen
Zorn indessen Mete / so ließ Er sich die Fenster
deß Zimmers der ^rime zeigen / allwo Er sich
öfters vorstellete / in Hoffnung, dieselbige unter
so viel andern Damen erkennen zu können/wel-
che die Eyfersüchtige mit schehlen Augen ansahen.
Er brachte gantze Tage in dem Garten zu / die
Oerter zu betrachten / welche seinen Schatz ver-
schlossen hielten: Er wäre einsmahl an einem
Abend daselbst / nach seiner Gewohnheit / als
man kam alle Menschen / die da waren / zu ver-
mahnen / daß sie sich hinweg begeben solten, wei-
len die Printzeffin käme / daselbsten spatzieren zu
gehen. Kein einiger unterstünde sich dem Be-
ftlch zu widersetzen; aber Ori konte sich nicht da-
hin entschliessen/ und nachdem Er bey der einen
Thür hinauß gieng/so schlich Er bey der andern/
 
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