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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0050
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fern Meisters in Verfertigung einer vollkomme-
nen Abbildung/ nicht glücklicher hätte seyn kön-
uen; Zudem/ so that Er auch alle Zierrathen
hinzu/ welche eine Taffel konten angenchm ma-
chen/ angesehen Er seine Printzeßin in die Hande
der Orarien setzete / welche Ihr die Haar mit
Blumen aufkräuseten / und Ihr auf eine sehr
zierliche Weise ein leichtes Kleid von Tuch anleg-
ten / wovon kaum der halbe Theil deß Leibes be-
decket war; Er stellte an ein Eck deß Tuchs ein
Bild der Liebe/ dessen Gesicht man nicht sähe/
und welches / nachdem es einen Pfeil gezogen/
das Hertze der ^rime damit berührete. Kaum
hatte Er dieses verblümte Gemahl vollendet/ so
sieng Er darüber an zu seuffzen ; das Angeden-
cken deß Gesprächs in dem Rabiner, und der
Widerwillen / welchen Er wider den Spenser
hegete / brachten Ihn fast so weit/ daß Er die-
semLiebs-Bild die Ähnlichkeit deß Engländers
mitgetheilet hätte; Allein / auß einer sonderbah-
rm'Würckung seiner Eyffersucht, zog Er dazu-
mahl einen Zweifel einer fast augenscheinlichen
Überzeugung vor. Nach diesem stellete Er sich
sechsten an einen Ort/ in dieser Taffes von ferne/
und in eine pollur, welche seinem dazumahligen
Stande gemäß war / aber mit solchen erhitzten
Augen / als wann Er unter der Gestalt/ die Er
Ihm vorgestcllet / wahrhafftig die ^cime gese-
hen hätte ; So viel Ausdrücke und Kräfften
gab eine Neigung als die Seinige denen Sa-
chen/ welche mit derselbigen eine Gleichnuß hat¬
ten.
 
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