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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0094
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G )(o)( N

redete/ wann die Liebe zu schweigen schiene; Er
wendete einen Theil seines Schatzes / den Ihm
sein Verdienst zu wegen brachte/an / die Wach-
ten deßHeryogs der v-mäsien zu gewinnen:
die Lange seiner Gefangenschafft verursachte
darbey/ daß man nicht so gar auf Ibn Achtung
gab; Es war seit deß Krieges in Persien vor
die Gefangenen ein allgemeiner Nachlaß/ und
die Thüren eröffneten sich vorJbme/ so bald als
Er denen Geld-Begierigen Augen das Gold und
die Edelgestein glantzen liesse/ welche doch nichts
anders / als billiche Belohnungen einer so guten
That waren; Man brauchte nur allein die Vor-
sichtigkeit den e-rr! in einen Artzt zu verkleiden/
dorgebend/ daß Heinrich kranck wäre / um die-
jenige zu bekriegen / welche von dem Geheimnuß
nichts wissen sotten. Sobald als Er in das Zim-
mer seines unglückseeligen Vaters kam / warffEr
sich vor seinen Füssen nieder / und nachdem Er
Ihn hertzinniglich umarmete / so war eine lange
Stille unter diesen Beyden Printzen / welche
Ihnen die Thränen außpreßte. Doch weilen
alle Augenblick theur waren - so erhohlte sich
Heinrich (welcher eine eben so grosse als mit-
leidende Seele hatte) schnell von dieser kleinen
Gemüths-Bestürtzung/ und nachdem Er wieder
gantz munter war / so redete Er gegen seinem
Sohn auf folgende Weise: „ e^eid her^.Jah-
„ ren / daß meine Gefangenschafft dauret/ wa-
»rc meine grösteBetrübnüß/ welche wahrhaff-
tig der Abwesenheit einer Gemahlin/die verdie-
» uct
 
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