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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0114
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ne)

Aber wohlan : Ich habe mich dessen nichts zu
befürchten / sey es um meinen unbescheidenen
Fürwitz / und Du bist es grausame Freundin/
Die du mich unschuldiger Weise demSchimpff/
hinkünfftP gantz verlassen zu seyn / übergiebest.
Die Thränen und die Seuffzer unterbrachen ei-
nen viicours, welchen zu unterhalten alle mög-
liche Verstellung der keb'me Mühe genug hatte.
Aber derPrintz der Van^len sehr begierig/ wie
man sich leicht einbilden kan / auf solche wichti-
ge Sachen / glaubte eilt neues Tag-Licht zu se-
hen / der Nahm deß Spaniers liesse Ihn an sei-
ner Glückseligkeit nicht mehrzweiflen. Er be-
gehrte nicht mehr zu sterben / weilen Er die Er-
kanmnüß deß Sinnes der ^rime erlebet hatte;
Alles was die allerlebhaffteste Einbildung hervor'
bringen kan/ kommt seinem hierüber gantz auß-
gelassenem Gemürh lang nicht bey; Was Er
bißhero gelitten/ schiene Ihm ein Traum/ oder
vielmehr das beste Gewürtz der gegenwärtigen
Vergnügungen zu seyn; Alles was Er vorhero
vor Beleidigungen gehalten/ das verschlösse an-
jetzo in sich eine Süssigkeit/ welche Sein Glück
unendlich vermehrete; Er verstünde ohne einige
Mühe / daß Kelims von der Printzeffm die Be-
wegungen seines Hertzens zu ergründen wäre ge-
brauchet worden , und daß der vermeynte Lieb-
haber/ welcher Ihn so sehr gequälet/ nichts alö
ein erdichtetes Wesen wäre / die Decke/ welche
die Eyfersucht über seine Augen außgespannet
hatte / wäre weggethan; Ersähe eine liebreiche/
eine
 
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