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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0139
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einem so guten Varer zu entdecken/welcher tüch-
tig wäre / durch Mitleidcn und Freundschafft sich
bewegen zu lassen. Die Printzeffin / welche die-
ses Vorhaben gar nicht ernsahe, liesse sich durch
JhreMit-Buhlerin gar willig leiten-und hatte
auch Ihren Vater zu bereden / daß Sie kranck
ware-gar keine Mühe - angesehen der grossen
Veränderung - die sich seit wenigen Tagen in
Ihrem Gesichte zeigete. Anderntheils so ge-
traute sich der 8ukan, (welchernichtweniger als
Sie in seinem Gemüthe beunruhiget wäre-) auch
nicht der Beschaffenheit dcß Gemüths seiner
Tochter sich zu benachrichtigen - in Forchten ste-
hend - seine Liebe gegen Ihr dadurch zu verrin-
gern/ oder doch wenigstens von Ihrer Auffüh-
rung einen nicht allzuguten Begriff zu bekom-
men; zum vorauß gesetzt, daß Sie gefehlet hat-
te, so wolte Er Ihr selbiges vielmehr zubereuen,
als Sie zu quälen > Zeit lassen; Sie wäre also
vor Ihm in einiger Sicherheit; Doch dieses
Verfahren, worauß Sie Seine Gütigkeit ver-
führte, verursachte bey Ihr eine Art der Quaal,
welche statt Ihre Liebes-Wunden zu heilen-tau-
send Nagungen dcß Gewissens in Ihrem Gemä-
lde erregete; Ohne Aufhören wurde Sie von so
vielen wider einander streitenden Regungen ge-
ängstiget, ^)ie wußte nichts mehr von der Ru-
he - und wolte weder schlaffen noch einige Speise
mehr zu sich nehmen. Die ungetreue Kelims
verliesse Sie niemahl, und durch Ihre Dienst-
Begierde machte Sie sich so nothwendig bcy
I 4 Ihr,
 
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