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deren Leuthen eine Verrätherey zu argwöhnen /
machte diese zu einer Meisterin alles Ihres Reich-
thums / um das dadurch Ihr unter Händen
habendes Geschaffte zu erleichtern / und in bes-
sern Fortgang zu bringen. Wie vielDancksa-
gungen machte Sie nicht dieser lasterhafftm mit
Bezeugung einer sonderbaren Ergebenheit / da-
mit Sie nur hierauß die äusserste Probe Ihrer
Treu sehen solte ; ?e!iine spielte Ihre Persohn
sehr gut / eine noch mehr mißtrauerische als Sie
würde sich vielleicht haben fangen lassen ; Und
wie Sie nun alle Mers, welche man bißhero ge-
sehen/ geschrieben hatte; so thate Sie noch deß-
gleichen; Damit Sie aber die Printzessin mit
eigener Hand zu schreiben gewöhnen möchte / so
verpflichtete Sie dieselbige gar artig hierzu / sa-
gend : daß Sie nur zwey oder drey Linien/dem
armen Gefangenen sein Leben wiederum zu ge-
ben/ von Ihrer Hand schrifftlich aufsetzen möch-
te. Dieses wurde mit grosser Freude verricht;
Der Sclav / welcher die erstere Brieffe über-
bracht / übergab auch diesen mit der besten Lom-
moäität und ohne allen Anstand / weilen es am
Geld niemahl fehlte. Man kan sich die Freude
leicht vorstellen / welche der Liebhaber über die
Bezeugung der ^rime gehabt: Er küßte mit
grosser Begierde die Buchstaben / welche Ihre
schöne Hand gezeichnet hatte / und weilen Er,
noch nicht glaubte - daß 5elime einer andern
That als der verliebten Blindheit und Unvor-
sichtigkeit schuldig wäre / so antwortete Ereiner
deren Leuthen eine Verrätherey zu argwöhnen /
machte diese zu einer Meisterin alles Ihres Reich-
thums / um das dadurch Ihr unter Händen
habendes Geschaffte zu erleichtern / und in bes-
sern Fortgang zu bringen. Wie vielDancksa-
gungen machte Sie nicht dieser lasterhafftm mit
Bezeugung einer sonderbaren Ergebenheit / da-
mit Sie nur hierauß die äusserste Probe Ihrer
Treu sehen solte ; ?e!iine spielte Ihre Persohn
sehr gut / eine noch mehr mißtrauerische als Sie
würde sich vielleicht haben fangen lassen ; Und
wie Sie nun alle Mers, welche man bißhero ge-
sehen/ geschrieben hatte; so thate Sie noch deß-
gleichen; Damit Sie aber die Printzessin mit
eigener Hand zu schreiben gewöhnen möchte / so
verpflichtete Sie dieselbige gar artig hierzu / sa-
gend : daß Sie nur zwey oder drey Linien/dem
armen Gefangenen sein Leben wiederum zu ge-
ben/ von Ihrer Hand schrifftlich aufsetzen möch-
te. Dieses wurde mit grosser Freude verricht;
Der Sclav / welcher die erstere Brieffe über-
bracht / übergab auch diesen mit der besten Lom-
moäität und ohne allen Anstand / weilen es am
Geld niemahl fehlte. Man kan sich die Freude
leicht vorstellen / welche der Liebhaber über die
Bezeugung der ^rime gehabt: Er küßte mit
grosser Begierde die Buchstaben / welche Ihre
schöne Hand gezeichnet hatte / und weilen Er,
noch nicht glaubte - daß 5elime einer andern
That als der verliebten Blindheit und Unvor-
sichtigkeit schuldig wäre / so antwortete Ereiner