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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0156
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-5-- DXoXR
mehr vermehret wurde - gantz beschämt und zit-
ternd fiel Sie zu den Füssen deß8ulc3»8, ohne
ein Wort zu reden- und benetzte dieselbige mit
Ihren Thränen. Er- welcher sich vor Mitlei-
den gantz gerühret sande- bückte sich ein wenig,
und indem Er Sie aufhebte - schloß Er Sie in
seine Arme: Ihr beyderseitiges Stillschweigen
machte Ihren Zustand weit beweglicher als es
die vortrefflichste Reden und Worte nicht hätten
verrichten können. Meine liebe Tochter / sagte
endlich der^Mran zu Ihr: Ich verzeihe Dir den
gemachten Fehler - vor welchen Du nur allzu-
wohl durch die Unbescheidenheit defijenigen, der
solchen verursachet hat- gestrafft bist. Ich halte
Dich keines Verbrechens schuldig- that Er fer-
ner hinzu / als Er sähe - daß die arme Printzes-
sm vor Bestürtzung gleichsam starbe ; Aber ein
Vater als wie ich - gilt wohl so viel - als ein un-
getreuer Liebhaber. ^3cime gantz getröstet durch
diese Worte - welche bey Jbr mehr Reue erweck-
ten- als alle die vorgegebene Unrecht- und Be-
schimpffungen deß L-rrlz nicht konnten bey Ihr
zuwegen bringen: Durchlauchtigster Herr und
Vater- sagte Sie- indem Sie sich grosse Mühe
gab zu reden - ich binstraffmässig- ich bin straff-
mässig - widerhohlte Sie - etwas anders als
euch gcliebet zu haben- und wann Eure Gütig-
keiten mir nicht zuvorgekommen wären - so hätte
Ich von Euch vielmehr den Todt gebettcn - als
mich Eurer Freundschafft beraubt zu sehen.
Nein meine Tochter - antwortete der^ul^n, du
 
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