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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0187
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diese verwirrte Meynungen/ ass seine eigene Ge-
dancken recht außeinander zu setzen. Er gierige/
seine Tochter zu sehen / welche von dieser neuen
Begebnuß nichts wußte / und Sich in Ihrem
Schmertzen fast verzehrete: Er traff Sie in ei-
ner seuffzenden Gestalt und Todes-Traurigkeit/
auf einem Goldgestickten Sessel ohne Lehnen/
halb liegend an; Er umarmeteSie/ehe als Sie
inerckete / daß Er vor Ihr stund - und sich stel-
lend / als wann Er auf Ihre Betrübnuß nicht
Achtung gebe, sagte Er zu Ihr: Meine Toch-
ter ! Der Spanische Sclav ist mir nicht ent-
gangen / meine Sorgen haben vor Deine Ra-
che gewachet; Ach ! daß Wir nicht die ver-
fluchte keüme haben / um Sie Beyde zugleich
Ihrer Untreu halben zu straffen! Die Printzes-
sin sprang bey dem Nahmen deß Spanischen
Sclaven auf/ die Gefahr/ worinnen Er war/
stellte sich alsobald vor Ihre Augen; Aber wei-
len Sie dieses nicht mercken zu lassen sich bemü-
hete / so sagt Sie zu Ihrem Vater: Glaubet
Ihr nicht / Durchlauchtigster Herr und Vater/
daß man warten solte / biß man Euch kelims
auch gebracht hatte / damit man Sie durch Ih-
re gemeinsame straffe desto unglückseeliger ma-
chen / und Sie zu einem ewigen Exempel allen
andern Undanckbaren dienen möchte; Diese li-
stig erdachte Rache / welche als eine Würckung
deß grausamen Abscheuens war / dasjenige ster-
ben zu sehen / was Sie allzeit liebte / machte
den 5ukan lachlen. Wir werden warten/ mei-
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