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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0195
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M(o)(U

-9!

Sie ist eben so schön/ als Ihr mir selbige vor-
gestellet ; Aber mein Sohn / obwohlen es je-
tzurld nicht mehrnöthigzu seyn scheinet das Ver-
gangene zu widerhohlen / wo wäret Ihr nun
wohl, wann der nicht durch einsonder-
bahres Wunderwerck / welches ich der Göttli-
chen Vorsehung zuschreibe / mich erkannt/und
wann die Gütigkeit seines Hertzens die grausa-
men Gebräuche und das Gesetz / welches uns
verfluchet/ nicht übertroffen hätte ? Ihr wäret
ohne Zweifel dcß Todes / oder die Grausamkeit
Eurer Neigung würde Euch vielleicht zu solchen
Sachen / welche mich hätten zittern machen-
verleitet haben. Nein / Nein/ Durchlauchtig-
ster Herr und Vater, antwortete der Printz,
das Blut / welches Ihr in mich gepflantzet/ ist
allzu rein / als daß es tüchtig seyn solte / die
vornehmste Schuldigkeit und Pflicht würcklich
zu unterlassen ; Ihr habet mir ein Hertz gege-
ben / welches nicht unempfindlich ist ; Aber ich
habe niemahlen deßwegen einigen Gedanckcn/
noch einigen Wunsch geführet/welcher weder
meine Kellßion noch meinen Ruhm hätte verle-
tzen können , unterdessen laß ich nicht ab zu er-
kennen / daß ich Euch alles zu dancken habe.
Nicht mir/ antwortete Heinrich/sondern dem-
jenigen / welcher den gantzen Erdboden beherr-
schet / und welcher Uns auß einem Abgrund,
durch solche Mittel/ welche Ihm allein möglich
waren / herauß gezogen; Laßt Uns seine mäch-
tige Hand preisen / welche Uns eine Seele zu
erret-
 
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