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Beer, Johann Christoph; Ilger, Franz Anton [Bearb.]
Das Gericht der Elteren Auf dieser Welt. Das ist: Kurtze und deutliche Erklärung Der Grossen Schuldigkeit der Elteren, Welche sie haben ihre Kinder ehrlich und Christlich zu erziehen: Eingetheilet in II. Theil, Deren der I. Erweiset was die Elteren ihren Kinderen in Zeitlichem zu lehrnen schuldig, und II. Zu was sie in Geistlichem gegen selbe verbunden seyen: Um besserer Klarheit willen In etlich geistlichen Gesprächen vorgestellet Zwischen Einigen Eltern und ihrem Pfarr-Herrn — Lintz: verlegts Frantz Antoni Ilger, Buchhandler, 1751 [VD18 14845350]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52917#0008
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4 Von der Schuldigkeit der Eltern
keilen regiert die Ungerechtigkeit / Eigen-
nutz/ eitler LelpeLk, so selbige zu ungerech-
ten Urthcilen, Unterdrückung der Armen
verleitet, was ist gemeiners bey denen Kauft
und Handeln-Leuten, als Betrug, falsch
Schwören, Lügen, Ubervsrthlen? Wie vstl
Aberglauben, Zauber - Werck, Teufels-
Künsten findet man bey denen Einfältigen?
Was hört man mehrers als Schelten,
Schworen, 83crrimerirleren,und Gotts-
läfteren bey denen Soldaten, vollen Zapf-
fen und Sauf-Brüderen? Bey denen
Reichen ist nichts als Schinden, Schaben
und Wucheren, bey denen Armen Unge-
dult, Murren, Kurren, Zancken und Kla-
gen, was ist gemeiners als Rauben und
Stehlen?
Murrer : Es ist nur gar zu wahr, was
mein Mann sagt. Darneben nimmt die
versiuchte Hoffarth, der Kleider-Pracht s-
überhand, daß man schier nicht mehr weiß,
wie man sich kleiden solle, man henckt alles
an die verdammte Hoffart, was geht meh-
rer im Schwung als übel Nachreden,Ehr-
abschneiden, Argwohn, freventliche Ur-
theil? Unter denen Eheleuten ist kein Fried,
Einigkeit, nichts als Untreu: bey denen Le-
digen Huren, Buhlen, Unzucht und Geil-
heit : bey denen Nachbarn Zancken und
Greinen, bey denen Geschwistrigen, auch
Befreundten Haß und Neid.
Pfarrer: Ihr habt gantz recht, meine
Elte-
 
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