gegen ihre Rinder in Zeitlichem. 2z
einem Jüngling hochadelichen ja Königli-
chen Geschlechts, welcher aber wegen gros-
sem Unglück, so da über seine gantze hoch-
adeliche Freundschafft kommen in einen so
elenden Stand gerathen ist, daß er in einer
gewissen Stadt einen Schuh-Knecht abge-
ben müsse, nur damit er sich ehrlich fort-
brachte : In dieser Stadt nun wäre ein
dürst, welcher aber seine Unterthanen sehr
übel regierte, als dieser nun eines Tags bey
warmen schönem Sommer-Wetter in der
Stadt herum spMerte, auch bey dem La-
den dieses jungen Schusters vorbey gienge,
und durst) die offene Fenster hinein sähe,
wie dieser junge Schuster so gar ungeschickt
mit dem Leder umgienge, da sagte er zu ih-
ML: Höre Gesell, du must das Leder nichc
also verderben und verschneiden: Deme
aber der Gesell folgender massen antwor-
tet: Ja gnädigster Herr! deme ist zwar
also / allein wann ein jeder hätte was
ihme gebührte/ so wurde ich das Leder
nicht also verderben/ und sie wurden
Land und Leuch nicht so übel regieren:
Mit welchen Worten er so viel sagen wol-
le, daß es sich weit bester geschickt hatte,
wann dieser Fürst den Schuster-Kneippen
für sein Fürstenthum bekommen, und er
an statt des Schuster-Ladens in dem Fürst-
lichen Pallast hatte wohnen darffen: Der-
gleichen Unglück und verkehr Ordnung
der verkehrten Künsten, Han chierungen,
B 4 und
einem Jüngling hochadelichen ja Königli-
chen Geschlechts, welcher aber wegen gros-
sem Unglück, so da über seine gantze hoch-
adeliche Freundschafft kommen in einen so
elenden Stand gerathen ist, daß er in einer
gewissen Stadt einen Schuh-Knecht abge-
ben müsse, nur damit er sich ehrlich fort-
brachte : In dieser Stadt nun wäre ein
dürst, welcher aber seine Unterthanen sehr
übel regierte, als dieser nun eines Tags bey
warmen schönem Sommer-Wetter in der
Stadt herum spMerte, auch bey dem La-
den dieses jungen Schusters vorbey gienge,
und durst) die offene Fenster hinein sähe,
wie dieser junge Schuster so gar ungeschickt
mit dem Leder umgienge, da sagte er zu ih-
ML: Höre Gesell, du must das Leder nichc
also verderben und verschneiden: Deme
aber der Gesell folgender massen antwor-
tet: Ja gnädigster Herr! deme ist zwar
also / allein wann ein jeder hätte was
ihme gebührte/ so wurde ich das Leder
nicht also verderben/ und sie wurden
Land und Leuch nicht so übel regieren:
Mit welchen Worten er so viel sagen wol-
le, daß es sich weit bester geschickt hatte,
wann dieser Fürst den Schuster-Kneippen
für sein Fürstenthum bekommen, und er
an statt des Schuster-Ladens in dem Fürst-
lichen Pallast hatte wohnen darffen: Der-
gleichen Unglück und verkehr Ordnung
der verkehrten Künsten, Han chierungen,
B 4 und