98 Von der Schuldigkeit der ElteM
chen Oerteren gleichfalls an Sonn-und
Feyrtagen abhalten, wo die Manns-Bits
der hinzukommen pflegen. Hl- Auf dem
Land ist dieser armseelige und leichtfertige
Brauch, daß die Eiteren an denen Werk-
tagen im Winter ihre Töchteren des
Nachts mit derGunckel auslauffen lassen-
guch in solche Hauser - wo viele Manns-
Bilder hinkommen, was kan anderst hier-
aus erfolgen, als die schwerste Sünden
und Laster? IV. Nicht weniger leichtfer-
tig Und lasterhafft ist jener Brauch auf
dem Land, daß viele Tochteren des Nachts
von bekannten Manns-Bilderen aus dem
Schlaf sich lassen aufwecken, und gantze
Stunden in verborgenen Orten und
Wmcklen mit ihnen allerhand leichtfertige
und verliebte Gespräch führen, mit nicht
kleiner Gefahr ihrer Seelen, und grosser
Aergernuß derjenigen, um welche sie seynd>
damit also alle Buhlerey in solchen um-
standen vermitten bleibe, so sollet ihr eure
Sohu und absonderlich H'öchteren jeder-
zeit nur an solchen Orten des Nachts
schlaffen lassen, in welchen sie wohl verwah-
ret seyen, und ohne eur Wissen und Wil-
len niemand Fremder zu ihnen hinein kom-
men, oder mit ihnen reden könne.
Mucrer: In diesem Punkten weiß ich
mich nichts schuldig, dann bey uns muß
jedermann zu Nachts bey rechter Zeit zu
Hauß seyn, und seynd dißfalls dieScklaf-
Ort
chen Oerteren gleichfalls an Sonn-und
Feyrtagen abhalten, wo die Manns-Bits
der hinzukommen pflegen. Hl- Auf dem
Land ist dieser armseelige und leichtfertige
Brauch, daß die Eiteren an denen Werk-
tagen im Winter ihre Töchteren des
Nachts mit derGunckel auslauffen lassen-
guch in solche Hauser - wo viele Manns-
Bilder hinkommen, was kan anderst hier-
aus erfolgen, als die schwerste Sünden
und Laster? IV. Nicht weniger leichtfer-
tig Und lasterhafft ist jener Brauch auf
dem Land, daß viele Tochteren des Nachts
von bekannten Manns-Bilderen aus dem
Schlaf sich lassen aufwecken, und gantze
Stunden in verborgenen Orten und
Wmcklen mit ihnen allerhand leichtfertige
und verliebte Gespräch führen, mit nicht
kleiner Gefahr ihrer Seelen, und grosser
Aergernuß derjenigen, um welche sie seynd>
damit also alle Buhlerey in solchen um-
standen vermitten bleibe, so sollet ihr eure
Sohu und absonderlich H'öchteren jeder-
zeit nur an solchen Orten des Nachts
schlaffen lassen, in welchen sie wohl verwah-
ret seyen, und ohne eur Wissen und Wil-
len niemand Fremder zu ihnen hinein kom-
men, oder mit ihnen reden könne.
Mucrer: In diesem Punkten weiß ich
mich nichts schuldig, dann bey uns muß
jedermann zu Nachts bey rechter Zeit zu
Hauß seyn, und seynd dißfalls dieScklaf-
Ort