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keinem Orte Zusammenkünfte stattfinden, noch die Cömeterien betreten werden, ^
und dasselbe wiederholte sich noch einmal, als der Kaiser Maximinus im Jahre 311
die Versolgung der Christen in den asiatischen Provinzen befahl, worüber Euse-
bius 2) so berichtet: »Zuerst sucht er uns unter einem Vorwande von den Ver-
sammlungen in den Cömeterien abzuhalten, dann lässt er selbst durch einige böse
Menschen eine Gesandtschaft wider uns zu sich kommen, nachdem er die Bür-
ger von Antiochien angetrieben, es sich als eine Gnade von ihm zu erbitten,
dass auf keine Weise einem Christen gestattet werde, in ihrem Gebiete zu
wohnen.»
Dagegen sprach der Kaiser Gallienus, nachdem sein Vater Valerianus von den
Persern gefangen worden war, und er nun allein die Regierung übernommen hatte,
in seinem Toleranzedicte vom Jahre 259 den Befehl aus, dass den Christen ihre
Cömeterien, die man ihnen in den Verfolgungen entrissen hatte, wieder zurückgege-
ben werden sollten, und in einer andern Verordnung an verschiedene Bischöfe
sprach der Kaiser nochmals seinen Willen aus, die Christen sollten die Räumlich-
keiten der sogenannten Cömeterien wieder in Besitz nehmen. 3)
Diese einzelnen Thatsachen beweisen hinlänglich das Vorhandensein gemein-
schaftlicher und von den heidnischen Gräbern abgesonderter christlicher Begräb-
nissstätten in den ersten Jahrhunderten, da wo christliche Gemeinen sich gebildet
hatten, und wenn es auch an zuverlässigen Zeugnissen fehlt, um den Anfang dieser
christlichen Sitte schon in das erste Jahrhundert zu setzen, so lässt sich doch aus
den angeführten Stellen, nach welchen vom Anfang des dritten Jahrhunderts an die
Aufmerksamkeit der Heiden schon so vielfach darauf gerichtet war, mit Gewissheit
schliessen, dass wenigstens im zweiten Jahrhundert schon solche Cömeterien im Ge-
brauch waren.
') Praeceperunt etiam (Valerianus et Gallienus) ne in aliquibus locis conciliabula fiant, nee coemete-
ria ingrediantur. Ruinart, Acta primor. martyrum sincera. p. 216 Acta Proconsularia S. Cypriani.
2) n^toiov üb et^yeiv^cig zfe Iv zot§ zoi/CTpiQtotg Gvvodou dia ti^o^ccoecog neiqaTar &lia dia nvwv
novr^tov av^Q^v auzog ^avT@ xa$ ^^v tlq&g^&v&tgi, zov; ’Avtio/^v nolhas naQOQ^GaG In), zö i^da/Mog
Tira yQiGriavwv rtyv ccvtwv c^z^v Itiltqct&g3cu naiqida, w; iv u&yi'GTY ]do)()e« nac )auTOv rv^tiv afycooaa
Euseb. 1. c. X. 2.
3) Kal alh] de zou avzov ötcaa^i; q^Quat, so 7zoö§ Ilfovs imazonovg TienoL^Tat , za zcov xalouu&v^v
zot^iiloiwv anolapßev&iv intioüiov yw^ta. Euseb. hist. eccl. VII. 13. pag. 262
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keinem Orte Zusammenkünfte stattfinden, noch die Cömeterien betreten werden, ^
und dasselbe wiederholte sich noch einmal, als der Kaiser Maximinus im Jahre 311
die Versolgung der Christen in den asiatischen Provinzen befahl, worüber Euse-
bius 2) so berichtet: »Zuerst sucht er uns unter einem Vorwande von den Ver-
sammlungen in den Cömeterien abzuhalten, dann lässt er selbst durch einige böse
Menschen eine Gesandtschaft wider uns zu sich kommen, nachdem er die Bür-
ger von Antiochien angetrieben, es sich als eine Gnade von ihm zu erbitten,
dass auf keine Weise einem Christen gestattet werde, in ihrem Gebiete zu
wohnen.»
Dagegen sprach der Kaiser Gallienus, nachdem sein Vater Valerianus von den
Persern gefangen worden war, und er nun allein die Regierung übernommen hatte,
in seinem Toleranzedicte vom Jahre 259 den Befehl aus, dass den Christen ihre
Cömeterien, die man ihnen in den Verfolgungen entrissen hatte, wieder zurückgege-
ben werden sollten, und in einer andern Verordnung an verschiedene Bischöfe
sprach der Kaiser nochmals seinen Willen aus, die Christen sollten die Räumlich-
keiten der sogenannten Cömeterien wieder in Besitz nehmen. 3)
Diese einzelnen Thatsachen beweisen hinlänglich das Vorhandensein gemein-
schaftlicher und von den heidnischen Gräbern abgesonderter christlicher Begräb-
nissstätten in den ersten Jahrhunderten, da wo christliche Gemeinen sich gebildet
hatten, und wenn es auch an zuverlässigen Zeugnissen fehlt, um den Anfang dieser
christlichen Sitte schon in das erste Jahrhundert zu setzen, so lässt sich doch aus
den angeführten Stellen, nach welchen vom Anfang des dritten Jahrhunderts an die
Aufmerksamkeit der Heiden schon so vielfach darauf gerichtet war, mit Gewissheit
schliessen, dass wenigstens im zweiten Jahrhundert schon solche Cömeterien im Ge-
brauch waren.
') Praeceperunt etiam (Valerianus et Gallienus) ne in aliquibus locis conciliabula fiant, nee coemete-
ria ingrediantur. Ruinart, Acta primor. martyrum sincera. p. 216 Acta Proconsularia S. Cypriani.
2) n^toiov üb et^yeiv^cig zfe Iv zot§ zoi/CTpiQtotg Gvvodou dia ti^o^ccoecog neiqaTar &lia dia nvwv
novr^tov av^Q^v auzog ^avT@ xa$ ^^v tlq&g^&v&tgi, zov; ’Avtio/^v nolhas naQOQ^GaG In), zö i^da/Mog
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Euseb. 1. c. X. 2.
3) Kal alh] de zou avzov ötcaa^i; q^Quat, so 7zoö§ Ilfovs imazonovg TienoL^Tat , za zcov xalouu&v^v
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