81
oder ein Mädchen von 14 Jahren vorstellt, und dass das Kind, mit Namen Nonnosa,
starb, als es 2 Jahr und 10 Monate alt war. ') Die Malerei des Bildes zeigt übri-
gens besonders in den Köpfen viel Geschick: hieraus, so wie aus den guten Schrist-
zügen zu schliessen, könnte es wohl, wie auch Pelliccia 2) meint, vor das sechste
Jahrhundert zu setzen sein. Die Figuren haben 3 P. Höhe.
In der hinteren Nische derselben Gräberkammer sieht man das Brustbild eines
Mannes von jugendlichem Alter, in betender Stellung. Taf. IX. Er trägt ein wei-
sses Unterkleid mit rothem Uebergewande. Zu beiden Seiten stehen zwei Leuchter;
oberwärts läuft um das Bild eine Randverzierung. Die Inschrift zu beiden Seiten
des Kopfes »Hier ruhet Proculus» trägt einen späteren Charakter.
Am Ende des zweiten Saals, wo derselbe die grösste Breite hat, befindet sich
wiederum ein dreifaches Thor, Tas. XIV. 38, welches in die übrigen Räume
dieses Stockwerkes führt. Es wird aber nicht wie das schon erwähnte durch Säu-
len gebildet, sondern ruhet zur rechten Hand auf zwei hinter einander stehenden,
ungleichen Pfeilern, und zur linken auf einer starken Wand. In dieser befindet sich
unter dem mittleren Thore eine 8 P. hohe und 5J P. breite Nische, in welcher
man noch ein mit rother Farbe gemaltes Kreuz mit vier gleichen Armen, und eine
griechische Inschrift bemerkt, welche in die Felder des Kreuzes so vertheilt ist:
IC xc
NI KA
also 7tfov; z^iarög vizü, Jesus Christus siegt. Einer Tradition nach befand
sich einst vor dieser Nische ein grosser Taufstein tief in die Erde eingegraben,
so dass man diese Stelle als das Baptisterium einer unterirdischen Kirche anzusehen
hätte. In der Wölbung des mittleren Bogens ist Malerei, namentlich die Zeich-
nung eines Christuskopfes sichtbar, jedoch nur im schwachen Umriss. Vor demsel-
ben Bogen über dem mittleren Thore befindet sich eine in den Felsen gehauene,
quadratsörmige Vertiefung von Manneshöhe. Das in der hinteren Wand derselben
]) Die Inschrift, welche auf Taf. VIII. genau copirt ist, lautete vielleicht so: ILARIAS . VlX(it) AN(nos
XIV. — NONNOSA • VIX • AN . II. M.X.; daneben ein kleiner Palmzweig. — MICHELINVS VIX-....
2) Pelliccia, dissertat. de coemeter. pag. 166.
L
oder ein Mädchen von 14 Jahren vorstellt, und dass das Kind, mit Namen Nonnosa,
starb, als es 2 Jahr und 10 Monate alt war. ') Die Malerei des Bildes zeigt übri-
gens besonders in den Köpfen viel Geschick: hieraus, so wie aus den guten Schrist-
zügen zu schliessen, könnte es wohl, wie auch Pelliccia 2) meint, vor das sechste
Jahrhundert zu setzen sein. Die Figuren haben 3 P. Höhe.
In der hinteren Nische derselben Gräberkammer sieht man das Brustbild eines
Mannes von jugendlichem Alter, in betender Stellung. Taf. IX. Er trägt ein wei-
sses Unterkleid mit rothem Uebergewande. Zu beiden Seiten stehen zwei Leuchter;
oberwärts läuft um das Bild eine Randverzierung. Die Inschrift zu beiden Seiten
des Kopfes »Hier ruhet Proculus» trägt einen späteren Charakter.
Am Ende des zweiten Saals, wo derselbe die grösste Breite hat, befindet sich
wiederum ein dreifaches Thor, Tas. XIV. 38, welches in die übrigen Räume
dieses Stockwerkes führt. Es wird aber nicht wie das schon erwähnte durch Säu-
len gebildet, sondern ruhet zur rechten Hand auf zwei hinter einander stehenden,
ungleichen Pfeilern, und zur linken auf einer starken Wand. In dieser befindet sich
unter dem mittleren Thore eine 8 P. hohe und 5J P. breite Nische, in welcher
man noch ein mit rother Farbe gemaltes Kreuz mit vier gleichen Armen, und eine
griechische Inschrift bemerkt, welche in die Felder des Kreuzes so vertheilt ist:
IC xc
NI KA
also 7tfov; z^iarög vizü, Jesus Christus siegt. Einer Tradition nach befand
sich einst vor dieser Nische ein grosser Taufstein tief in die Erde eingegraben,
so dass man diese Stelle als das Baptisterium einer unterirdischen Kirche anzusehen
hätte. In der Wölbung des mittleren Bogens ist Malerei, namentlich die Zeich-
nung eines Christuskopfes sichtbar, jedoch nur im schwachen Umriss. Vor demsel-
ben Bogen über dem mittleren Thore befindet sich eine in den Felsen gehauene,
quadratsörmige Vertiefung von Manneshöhe. Das in der hinteren Wand derselben
]) Die Inschrift, welche auf Taf. VIII. genau copirt ist, lautete vielleicht so: ILARIAS . VlX(it) AN(nos
XIV. — NONNOSA • VIX • AN . II. M.X.; daneben ein kleiner Palmzweig. — MICHELINVS VIX-....
2) Pelliccia, dissertat. de coemeter. pag. 166.
L