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gehört die Vorstellung der Maria erst der späteren Zeit an, nachdem im fünften und
sechsten Jahrhundert die Verehrung der Maria allgemein geworden war. Apostel-
bilder. Die Apostel erscheinen, wie Christus, in langen, der römischen Kleidung
ähnlichen Gewändern und mit nackten Füssen oder mit Sandalen.1) Märtyrer und
Heilige, denen die Kirche eine besondere Verehrung weihete. Oft ist ihr Name
dem Bilde zur Erklärung beigefügt.2). Das Liebesmahl oder die Agape, in den
römischen Katakomben oft dargestellt, und zum Theil an heidnische Triclinien und
Todtenmahle erinnernd. Drei und mehr Personen sitzen hinter einem meist halb-
runden Tische, auf welchem Gefässe für Trank und Speise stehen. 3) Bilder der
Verstorbenen, Männer, Frauen und Kinder in betender Stellung, und dann im-
mer nach alter Sitte mit ausgebreiteten Armen; 4) oder in der Ausübung ihres Le-
bensberufes wie Todtenbestatter, Fossores, in kurzer Tunica mit der Hacke und
Grabeslampe in der Hand, oder mit ersterer einen überhangenden Felsen bearbei-
tend;5) ein Winzer mit einer zweizinkigen Hacke in der Hand, Spate, Garten-
messer und Hund zur Seite; 6) ein Bildhauer, mit zwei Gehülfen um einen Sarko-
phag beschäftigt, an welchem die beiden letztern arbeiten, daneben ein fertiger Sar-
kophag mit dem Namen des Bildhauers und darüber die Taube des Friedens;6) ein
Beamter des össentlichen Getreidewesens, mensor Cereris Augustae, mit dem Mess-
holze in der Hand und einem daneben stehenden, mit Getreide angefüllten und
mit Kornähren umsteckten Getreidemaasse; 7) und endlich aus spätester Zeit Bischöfe
in ihrer Amtskleidung. 8)
]) S. Tafel VII. der Apostel Paulus.
2) S. Tasel VII. der Märtyrer Laurentius.
3) Bosio 1. c. 355. 391. 395. 461. Bottari 109. 127. 129. 148. 141. Letzterer theilt auch zwei Grabge-
mälde mit, Tom. III. pag. 1. u. 218., aus einer Grabeshalle in der Nähe der Katakomben des Calixt, aber
doch, wie es scheint, getrennt von diesen. Der Styl dieser Gemälde so wie die Einzelnheiten und Inschrif-
ten scheinen aber zu fordern, sie für heidnische zu halten, die vielleicht dann jenen christlichen zu Mu-
stern dienten.
4) S. Taf. VIII. IX.
5) Boldetti 1. c. pag. 60. Bottari 1. c. II., pag. 126. Tab. 90. 99. 118. III. 171
6) Fabretti, inscript. antiq. Romae 1699. pag. 574. 587.
7) Lupi 1. c. pag. 52. und die dazu gehörige Taf. VIII,
8) S. unsere Tafs X. XI.
gehört die Vorstellung der Maria erst der späteren Zeit an, nachdem im fünften und
sechsten Jahrhundert die Verehrung der Maria allgemein geworden war. Apostel-
bilder. Die Apostel erscheinen, wie Christus, in langen, der römischen Kleidung
ähnlichen Gewändern und mit nackten Füssen oder mit Sandalen.1) Märtyrer und
Heilige, denen die Kirche eine besondere Verehrung weihete. Oft ist ihr Name
dem Bilde zur Erklärung beigefügt.2). Das Liebesmahl oder die Agape, in den
römischen Katakomben oft dargestellt, und zum Theil an heidnische Triclinien und
Todtenmahle erinnernd. Drei und mehr Personen sitzen hinter einem meist halb-
runden Tische, auf welchem Gefässe für Trank und Speise stehen. 3) Bilder der
Verstorbenen, Männer, Frauen und Kinder in betender Stellung, und dann im-
mer nach alter Sitte mit ausgebreiteten Armen; 4) oder in der Ausübung ihres Le-
bensberufes wie Todtenbestatter, Fossores, in kurzer Tunica mit der Hacke und
Grabeslampe in der Hand, oder mit ersterer einen überhangenden Felsen bearbei-
tend;5) ein Winzer mit einer zweizinkigen Hacke in der Hand, Spate, Garten-
messer und Hund zur Seite; 6) ein Bildhauer, mit zwei Gehülfen um einen Sarko-
phag beschäftigt, an welchem die beiden letztern arbeiten, daneben ein fertiger Sar-
kophag mit dem Namen des Bildhauers und darüber die Taube des Friedens;6) ein
Beamter des össentlichen Getreidewesens, mensor Cereris Augustae, mit dem Mess-
holze in der Hand und einem daneben stehenden, mit Getreide angefüllten und
mit Kornähren umsteckten Getreidemaasse; 7) und endlich aus spätester Zeit Bischöfe
in ihrer Amtskleidung. 8)
]) S. Tafel VII. der Apostel Paulus.
2) S. Tasel VII. der Märtyrer Laurentius.
3) Bosio 1. c. 355. 391. 395. 461. Bottari 109. 127. 129. 148. 141. Letzterer theilt auch zwei Grabge-
mälde mit, Tom. III. pag. 1. u. 218., aus einer Grabeshalle in der Nähe der Katakomben des Calixt, aber
doch, wie es scheint, getrennt von diesen. Der Styl dieser Gemälde so wie die Einzelnheiten und Inschrif-
ten scheinen aber zu fordern, sie für heidnische zu halten, die vielleicht dann jenen christlichen zu Mu-
stern dienten.
4) S. Taf. VIII. IX.
5) Boldetti 1. c. pag. 60. Bottari 1. c. II., pag. 126. Tab. 90. 99. 118. III. 171
6) Fabretti, inscript. antiq. Romae 1699. pag. 574. 587.
7) Lupi 1. c. pag. 52. und die dazu gehörige Taf. VIII,
8) S. unsere Tafs X. XI.