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daneben liegenden oberen in Verbindung gesetzt vermittelst drei neben einander
befindlicher hoher Portale, die man am besten auf unserer Taf. XV. aus dem Län-
gendurchschnitt des Hauptgangs zwischen 6 und c sieht. Zwei dieser Portale die-
nen nur zur Licht- und Luftcommunication, das dritte bildet durch eine kleine
Treppe einen neuen Zugang zum oberen Stockwerke. Uebrigens ist dieser klei-
nere Vorsaal auch schon zu Wandgräbern und Gräbernischen benutzt.
Endlich treten wir in die langen Gräbergänge des untern Stockwerks selbst
ein, deren Hauptgang, D, sich unmittelbar an jenen kleineren Vorsaal anschliesst.
Er läuft in gerader Linie, jedoch mit zunehmender Breite und Höhe über dreihundert
Palmen lang im Schoosse der Erde sort und endet im natürlichen Gestein. Und
somit haben wir die ganze Ausdehnung der Katakombe vor uns, die von dem vor-
dersten Eingänge an bis an ihr Ende eine Länge von vierhundert Palmen oder etwas
über 320 par. Fuss hat. Zur Rechten des Hauptganges läuft ein Nebengang, JE,
meist parallel mit jenem und von gleicher Länge, aber weniger breit. Beide Gänge
sind durch vierzehn Quergänge mit einander verbunden, die auch noch auf der an-
dern Seite des Nebenganges mehr oder weniger tief in den Tuff verlängert sind.
Folgendes ist in den einzelnen Gängen des untern Stockwerks noch beachtens-
werth. Gleich beim Eintritt in den Hauptgang, Taf. II., hat sich an einem einfachen
Mauergrabe ein Theil des davorgestellten Deckels mit seiner Kalkbekleidung er-
halten, und man bemerkt darauf die Fragmente von zwei weiblichen Brustbildern.
Die Inschrift, die mit rother Farbe auf den Kalküberzug geschrieben ist, bezeichnet
das Grab einer Mutter mit ihrer Tochter: Es lebte Rufina fünf und fünfzig Jahre und
ihre Tochter.... sieben und dreissig.1) Der Name der Tochter ist nicht mehr vor-
i) Pelliccia 1. c. pag. 152. wollte um die Köpfe Heiligenscheine bemerken. Die Inschrift giebt er un-
richtig an. Sie stellt sich genau also dar:
Uix</r^vFj
NA
ANMOS iv
ET FILIA Id
XXXVII
daneben liegenden oberen in Verbindung gesetzt vermittelst drei neben einander
befindlicher hoher Portale, die man am besten auf unserer Taf. XV. aus dem Län-
gendurchschnitt des Hauptgangs zwischen 6 und c sieht. Zwei dieser Portale die-
nen nur zur Licht- und Luftcommunication, das dritte bildet durch eine kleine
Treppe einen neuen Zugang zum oberen Stockwerke. Uebrigens ist dieser klei-
nere Vorsaal auch schon zu Wandgräbern und Gräbernischen benutzt.
Endlich treten wir in die langen Gräbergänge des untern Stockwerks selbst
ein, deren Hauptgang, D, sich unmittelbar an jenen kleineren Vorsaal anschliesst.
Er läuft in gerader Linie, jedoch mit zunehmender Breite und Höhe über dreihundert
Palmen lang im Schoosse der Erde sort und endet im natürlichen Gestein. Und
somit haben wir die ganze Ausdehnung der Katakombe vor uns, die von dem vor-
dersten Eingänge an bis an ihr Ende eine Länge von vierhundert Palmen oder etwas
über 320 par. Fuss hat. Zur Rechten des Hauptganges läuft ein Nebengang, JE,
meist parallel mit jenem und von gleicher Länge, aber weniger breit. Beide Gänge
sind durch vierzehn Quergänge mit einander verbunden, die auch noch auf der an-
dern Seite des Nebenganges mehr oder weniger tief in den Tuff verlängert sind.
Folgendes ist in den einzelnen Gängen des untern Stockwerks noch beachtens-
werth. Gleich beim Eintritt in den Hauptgang, Taf. II., hat sich an einem einfachen
Mauergrabe ein Theil des davorgestellten Deckels mit seiner Kalkbekleidung er-
halten, und man bemerkt darauf die Fragmente von zwei weiblichen Brustbildern.
Die Inschrift, die mit rother Farbe auf den Kalküberzug geschrieben ist, bezeichnet
das Grab einer Mutter mit ihrer Tochter: Es lebte Rufina fünf und fünfzig Jahre und
ihre Tochter.... sieben und dreissig.1) Der Name der Tochter ist nicht mehr vor-
i) Pelliccia 1. c. pag. 152. wollte um die Köpfe Heiligenscheine bemerken. Die Inschrift giebt er un-
richtig an. Sie stellt sich genau also dar:
Uix</r^vFj
NA
ANMOS iv
ET FILIA Id
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