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Bericht über die Tätigkeit der Römisch-Germanischen
Kommission im Jahre 1905.

Von

H. Dragenilorff.

Nach clem Beschluss der Römisch-Germanischen Kommission soll an dieser
Stelle kiinftig regelmässig kurz iiber ihre Tätigkeit berichtet werden. Dieser
Bericht soll ein Bild ihrer Tätigkeit geben, den Stand ihrer im Gange befind-
liehen Arbeiten andeuten, und so immer weiteren Kreisen eine Vorstellung davon
geben, wie die Kommission ihre Aufgabe fasst, und ihre Beziehungen zur lokalen
Forschung immer mehr ausgestalten helfen.

Die Jahressitzung der Kommission zur Aufstellung des Arbeitsplanes
fand am 12. März 1906 in Frankfurt a. M. statt. In ihrer Zusammensetzung
hat die Kommission erhebliche Änderungen erlitten. Der Tod G. Soldans,
der mit der Konnnission seit ihren ersten Antangen eng verbunden war, bedeutet
auch ftir sie einen schweren Verlust. An seiner Stelle ernannte das Gross-
herzogliche Ministerium Herrn Anthes zum Vertreter Hessens in der Kom-
mission. Durch seinen Rücktritt vom Amte des Generalsekretärs des Archäo-
logischen Instituts schied Herr Conze auch aus der Kommission aus. Was
A. Conze der Kommission gewesen ist, um deren Zustandekommen er sich
die grössten Verdienste erworben hat, deren erste Betätigungen er mit dem
lebendigsten Interesse und nie ermtidender Htilfsbereitschaft verfolgte, kann hier
nur angedeutet werden. Den Dank möge er in den Erfolgen der Kommission,
deren erste Schritte er geleitet, finden.

An Stelle von Ilerrn Conze trat sein Nachfolger im Generalsekretariat,
Herr Puchstein in die Kommission ein. Ein Nashfolger fiir den gleichfalls
ausgeschiedenen Herrn von Domaszewski ist noch nicht ernannt.

Die planmässige Forschung im Gebiete der friihesten römischen Okkupation
des Nordwestlicken Deutsckland hat das Archäologische Institut bereits vor
dem vollen Inslebentreten der Kommission begonnen und die Kotnmission hat
diese Arbeiten weiterhin als eine ihrer wichtigsten Aufgaben tatkräftig gefördert.
Auf die Ausgrabungen im Bereiche des Römerplatzes bei Haltern in West-
falen, welche von der Kommission in Gemeinschaft mit der Altertumskommission
für Westfalen und unter persönlich leitender Teilnahme ihres Direktors seit
einer Reihe von Jahren gefiihrt werden, braucht hier nur kurz hingewiesen zu
werden ; die wissenschaftlichen Ergebnisse der Arbeiten des letzten Jahres sind
in Kapitel III. zusammengefasst. Auch fiir dieses Jalir ist wieder eine nam-
liafte Summe zur Fortsetzung der Arbeiten beantragt. Ganz abgesehen von
der historischen Bedeutung des Platzes und von seiner Wichtigkeit als erstes
gesichertes Römerlager auf westfälischem Boden sind die örtlicken Verhältnisse
in Haltern einer Untersuchung so giinstig, dass auch fiir eine Menge von Detail-
 
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