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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung: im Jahre ... — 2.1905

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Dragendorff, Hans: Bericht über die Tätigkeit der Römisch-Germanischen Kommission im Jahre 1905
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Dragendorff, Hans: Provinziale Keramik
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Schuchhardt, Carl: Fränkisches und Sächsisches in Nordwestdeutschland
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https://doi.org/10.11588/diglit.26254#0105
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letzteres stimmt mit dem von Xriiger, Korrbl. d. West. Ztscbr. 1904, S. 182
veröffentlichten in England gefundenen Exemplar überein. Diese Form gehört
sicher der jiingsten Zeit der arretinischen Fabrikation an, sie erinnert in ihrem
Charakter schon an die siidgallischen Reliefgefässe. Die Frage, ob wirklich
Filialen der arretinischen Fabriken, speziell der des Ateius in Stidgallieu
bestanden haben (Oxé, B. J. 101. S. 27. Ritterling, Mitteil. d. Altert.-
Komm. f. Westf. II S. 142 ff.), möchte ich noch nicht fiir entschieden halten.
Wenigstens muss der Umfang ihrer Produktionen noeh genauer umschrieben
werden. Den Kelch 502 des Ateius halte ich trotz des nach gallischer Weise
im Innern angebrachten Namen fiir italisches Fabrikat. Das einzige Gegen-
stiick zu seiner Dekoration, das ich kenne, ist in Kertsch gefunden (B. J. 101.
S. 147), und an so friihen Export aus Gallien nach Südrussland zu glauben, fällt
mir schwer.

Die für die Geschichte des römischen Handels wichtigen Funde von Terra
sigillata-Gefässen aus Norddeutschland und Skandinavien stellt Lissauer,
Ztschr. f. Etlmol. 1905, S. 591 ff. zusammen. Einige ergänzende Mitteilungen
gibt Dragendorff ebend. 1906, S. 369ff. Die Stempel dieser Gefässe sind
jetzt auch im C. I. L. XIII. (III 2) S. 761 ff. zusammengestellt.

Eine Reihe von Henkelurnen stellt Schumacher in den Altert. d. heidn.
Vorzeit V. Taf. 29. Die Abbildungen erläutern die hauptsächlichen Ent-
wickelungsstufen der Forrn von der Zeit etwa des Tiberius an (schon in Haltern
kommt die Form vor: Mitt. d. Westf. Altert.-Komm. f. Westf. III S. 85) bis
in die letzte Zeit der Rümerherrschaft, ein gutes Beispiel fttr die allmähliche
Wandlung einer Grundform. Unter Heranziehung der auf einem Trierer Gefäss
eingeritzten Aufschriften (C. I. L. XIII, III 1, S. 90 nr. 44) deutet Schu-
macher die Gefässe als Honigtöpfe.

Endlich sei noch die Schrift von Mestwerdt: Die römischen Tongefässe
der Altertumssammlung in Cleve, Teil II erwähnt.

VI.

Fränkisches und Sächsisches in Nordwestdeutschland.

Von

. C. Schuchliardt.

lch hätte schon in dem vorigen Bericht zu den Reihengräbern von Beckum
und Herten die von Duisburg erwähnen sollen, wo an der Friedrich-Wilhelm-
strasse schon in den 50 er und 60 er Jahren und wieder 1896—99 ein grosses
Feld ausgebeutet, 1903 und 1904 aber ein neues an der Hohenzollernstrasse
hinzugetreten ist. Die Funde von beiden stimmen zeitlich ttberein, es sind

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