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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung: im Jahre ... — 3.1906/​7(1909)

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Dragendorff, Hans: Bericht über die Tätigkeit der Römisch-Germanischen Kommission im Jahre 1096
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Schoetensack, Otto: Die ältere Steinzeit, mit besonderer Berücksichtigung der Funde in Südwestdeutschland
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Schumacher, Karl: Die Erforschung des römischen und vorrömischen Strassennetzes in Westdeutschland
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https://doi.org/10.11588/diglit.26255#0019
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Funde, die der Übergang'szeit voni Palaeolithicura zum Neolithicum an-
gehörcn, wurden vor einigen Jahren in der Nähe des Isteiner Klotzcs, etwa
40 km siidlich von Munzing-en entfernt, gemacht (M. Mieg, Note sur une
station de l’époque paléolithique découverte à Istein, Grand-Duché de Bade,
Bull. d. sciences de Nancy 1901, und M. Mieg u. G. Stehlin, Sur lage de
la faune de la station préhistorique d’Istein, ebd. 1904). Sie entstammen
Höhlen bezw. Felsspalten, die sicli 1 bis 2,5 m tief in den Oxford-Kalk (Oberer
Jura) erstrecktcn uud bei Steinbrucharbeiten blossgelegt wurden. Ausser zalil-
reicben Silexartefakten und dem Bruchsttick einer Knoclienharpune, die sicli
an die Industrie magdalénienne anschliessen, wurden Reste von folgenden
Tieren aufgcfunden und von G. Stehlin in Basel bestimmt: Turdus spec.,
Castor fiber, Lcpus spec., Mus spec., Felis lynx, Canis vulpcs ('?), Mustela
martes, Ursus arctos, Sus scrofa, zwei Backcnzahnfraginente cines Bovidcn,
Cerv. elaphus und Capreolus capreolus var. cfr pygargus, eine grössere, dem
sibirischen Reh nahestehende Abart; das Ren fehlt.

Der Umstand, dass die vorneolithische Bevölkerung dieser Gegend nicht
nur Silexartefaktc, sondern auch Harpunen nacli Magdalénienart herstellte, legt
die Vermutung nahe, dass diese Menschen die Nachfolger der Rcntierjäger von
Munzingen waren, die nacli dem Eiloschen des Rentieres in der iiberlieferten
Weise Hirsch und Reh jagten.

II.

Die Erforschung des römischen und vorrömischen
Strassennetzes in Westdeutschland.

Von

Karl Scliumacher.

Es liegt nicht in meiner Absicht, die Geschichte der Strassenforschung
eingehender zu vcrfolgcn und die Ergebnisse derselben ausfiihrlicher darzustellen,
ebensowenig wie ich die technische Seite des Strassenwesens näher erörtern
werde; vielmehr möchte ich das Schwergewicht auf die Hervor-
hebung der noch zu Iösenden Aufgaben legen. Über die ersteren
Punkte werde ich micli daher verhältnismässig kurz fassen.

I. Römerstrassen.

1. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit den alten Strassenziigen, die
geradezu das Skelett jeglicher Verkehrs- und Besiedelungsgeschichte eines
Landes bilden, hat von jeher als wichtiger Teil der Altertumswissenschaft
 
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