herzförmige Anhänger, Stachelscheiben, Blech-
buckel sowie differenzierter bandförmiger Arm-
schmuck. Außerdem bleiben Messer, Pinzetten,
Lappenbeile und die qualitätvolle Kerbschnittkera-
mik auf die Südhälfte des Arbeitsgebietes, etwa
Mittelfranken, beschränkt. — Einige Metallformen
lassen sich in der Stufe C einer älteren bzw.jüngeren
Phase zuordnen: Nach C 1 sind gerippte Petschaft-
kopfnadeln, späte Stollenarmbänder und frühe
Messer zu stellen, während zweinietige Dolchklin-
gen wegen geringer Datierungsschärfe ausscheiden
müssen. Die Phase C 2 erlebt mit langen Petschaft-
und Nagelkopfnadeln, Kolbenkopfnadeln, Arm-
bändern mit Endspiralen, herzförmigen Anhän-
gern, Messern, Pinzetten, großen, punzverzierten
Blechbuckeln und der Kerbschnittkeramik eine
erhebliche Zunahme des Typenbestandes. Es fällt
auf, daß etliche dieser Formen wie Armbänder,
Herzanhänger u.a. in östlichen Nachbargebieten
bereits in C1-Zusammenhängen auftreten, was bei
den wenigen geschlossenen Komplexen des Arbeits-
gebiets auf einem Zufall beruhen könnte; mögli-
cherweise deutet sich hierin aber auch ein verzöger-
tes Vorstoßen in die Randgebiete an.
Der allgemeine Mangel mittelbronzezeitlicher Sied-
lungen gilt auch für das Arbeitsgebiet. Daß sich
darin nicht primär forschungsgeschichtliche
Größen widerspiegeln, beweist die Tatsache, daß
Keramik aller prähistorischen Perioden, einschließ-
lich Übergangs- und Spätbronzezeitkeramik, sehr
wohl gefunden wird. Daraus folgt, daß die traditio-
nell besiedelten Tallagen während der Mittelbron-
zezeit zum Teil wüst gelegen haben müssen, was mit
dem dortigen Ausfall von Grabfunden kongruiert.
Mit der Stufe D, der Spätbronzezeit (Abb. 9),
verbindet sich ein Wandel der Grabsitten, der
Siedlungsgewohnheiten und des Formenguts: Die
Körperbestattung in Hügeln wird langsam von der
Brandbestattung in Flachgräbern, später in Urnen
abgelöst. Nicht mehr die Alb, sondern das Vorland
und die Tallagen bilden Verbreitungsschwerpunkte.
Das Formengut dokumentiert weiterhin die Tren-
nung in eine Nord- und Südgruppe, jetzt jedoch mit
veränderten Beziehungen zur böhmischen Urnen-
felderzeit bzw. zur Riegseegruppe.
Daß bei aller Progressivität der Spätbronzezeit ihre
kulturellen Erscheinungen in den älteren Stufen
wurzeln, zeigt einmal die geringe Modifizierung der
Gruppengrenzen. Traditionsbewußtsein mani-
festiert sich unter anderem in den Bestattungssitten,
wenn hervorragende Persönlichkeiten unverbrannt
und in natürlichen Hügeln beigesetzt werden.
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buckel sowie differenzierter bandförmiger Arm-
schmuck. Außerdem bleiben Messer, Pinzetten,
Lappenbeile und die qualitätvolle Kerbschnittkera-
mik auf die Südhälfte des Arbeitsgebietes, etwa
Mittelfranken, beschränkt. — Einige Metallformen
lassen sich in der Stufe C einer älteren bzw.jüngeren
Phase zuordnen: Nach C 1 sind gerippte Petschaft-
kopfnadeln, späte Stollenarmbänder und frühe
Messer zu stellen, während zweinietige Dolchklin-
gen wegen geringer Datierungsschärfe ausscheiden
müssen. Die Phase C 2 erlebt mit langen Petschaft-
und Nagelkopfnadeln, Kolbenkopfnadeln, Arm-
bändern mit Endspiralen, herzförmigen Anhän-
gern, Messern, Pinzetten, großen, punzverzierten
Blechbuckeln und der Kerbschnittkeramik eine
erhebliche Zunahme des Typenbestandes. Es fällt
auf, daß etliche dieser Formen wie Armbänder,
Herzanhänger u.a. in östlichen Nachbargebieten
bereits in C1-Zusammenhängen auftreten, was bei
den wenigen geschlossenen Komplexen des Arbeits-
gebiets auf einem Zufall beruhen könnte; mögli-
cherweise deutet sich hierin aber auch ein verzöger-
tes Vorstoßen in die Randgebiete an.
Der allgemeine Mangel mittelbronzezeitlicher Sied-
lungen gilt auch für das Arbeitsgebiet. Daß sich
darin nicht primär forschungsgeschichtliche
Größen widerspiegeln, beweist die Tatsache, daß
Keramik aller prähistorischen Perioden, einschließ-
lich Übergangs- und Spätbronzezeitkeramik, sehr
wohl gefunden wird. Daraus folgt, daß die traditio-
nell besiedelten Tallagen während der Mittelbron-
zezeit zum Teil wüst gelegen haben müssen, was mit
dem dortigen Ausfall von Grabfunden kongruiert.
Mit der Stufe D, der Spätbronzezeit (Abb. 9),
verbindet sich ein Wandel der Grabsitten, der
Siedlungsgewohnheiten und des Formenguts: Die
Körperbestattung in Hügeln wird langsam von der
Brandbestattung in Flachgräbern, später in Urnen
abgelöst. Nicht mehr die Alb, sondern das Vorland
und die Tallagen bilden Verbreitungsschwerpunkte.
Das Formengut dokumentiert weiterhin die Tren-
nung in eine Nord- und Südgruppe, jetzt jedoch mit
veränderten Beziehungen zur böhmischen Urnen-
felderzeit bzw. zur Riegseegruppe.
Daß bei aller Progressivität der Spätbronzezeit ihre
kulturellen Erscheinungen in den älteren Stufen
wurzeln, zeigt einmal die geringe Modifizierung der
Gruppengrenzen. Traditionsbewußtsein mani-
festiert sich unter anderem in den Bestattungssitten,
wenn hervorragende Persönlichkeiten unverbrannt
und in natürlichen Hügeln beigesetzt werden.
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