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Berger, Albrecht
Untersuchungen zu den Patria Konstantinupoleos — Bonn, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.25302#0601
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180/pa'

Im Synaxar heißt die Kirche von Probos, Tarachos und Andronikos
en tois Narsu66.

Das Hauptproblem im Zusammenhang mit ta Narsu ist die Lokalisie-
rung des gesamten Komplexes einschließlich der in der Nähe liegenden
Panteleemonkirche. Sie geht klar aus der Anordnung der topographi-
schen Rezensionen hervor, aber auch schon aus der von P, wo die ent-
sprechenden Notizen in einer Gruppe mit der Thomaskirche ta Amantiu,
mit ta Kanikleiu und dem Hafen des Eleutherios stehen88 89. Ta Narsu

muß demnach im Gebiet zwischen Tauros und Marmarameer gelegen ha-
ben, und das wurde auch lange Zeit angenommen90.

Spätere Forscher lehnten diese Lokalisierung ab91. Sie setzten
ta Narsu in die Nähe der Oxeia, eines Hügels auf der Seite zum Golde-
nen Horn hin, und zwar mit folgender Begründung: Einmal müsse das
Haus des Halbpersers Theophobos an der Oxeia92 mit dem Haus bei

ta Narsu identisch sein, wo Theophobos nach seiner Ermordung 842
begraben wurde93, und zum anderen könne das monasterium Nasu,
das der englische Pilger bei der Oxeia sah94, nur mit ta Narsu

identisch sein. Beide Annahmen beruhen aber auf Irrtümern:

Das Haus des Theophobos an der Oxeia gehörte, wie ausdrücklich
gesagt ist, seiner Mutter, das bei ta Narsu ihm selbst, die Gebäude
haben also nichts miteinander zu tun. Das monasterium Nasu ist wegen
der dort erwähnten Marienikone sicher ta Bassu95 und nicht ta

Narsu; der englische Pilger führt in der mittlerweile publizierten voll-
ständigen Fassung des Pilgerberichtes ta Narsu am richtigen Ort auf,
getrennt vom monasterium Nasu96. Er ist auch der letzte bekannte
Besucher, und nach ihm verschwindet ta Narsu aus den Quellen.

88 SynCP 132 3 0t.; MatTyp I 68.

89 P III 91-96, darin 181/pß', 212/atö', P II 91 (dazu vgl. bei

172/46'); s. auch oben S. 129f.

90 Z. B. Mordtmann § 105.

91 Janin CB 395; Gautier (wie oben Anm. 85) 103f.; völlig absurd
P. Joannu, Psellos et le monast'ere Tä Napoou, BZ 44 (1951) 283-290,
der ta Narsu an die Pege verlegt; zu dieser vgl. 232/a\8'.

92 Vgl. 109/puß'.

93 SymMag 646; GeorgMonCont 810; LeonGr 228; TheodMel 159.

94 AnonMerc § 34.

95 Vgl. 108/pua1.

96 AnonMerc § 22.

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