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Berichte des Alterthums-Vereines zu Wien — 1.1854

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Erzherzog Maximilian I. und Maria von Burgund, und deren älteste Porträte in der K. K. Ambraser- Sammlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.70122#0129

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Erzh. Maximilian I. und Maria v. Burgund.

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9. Mathes Lie chtenst ein, ein Sohn des Bartholomä von Liechtenstein-Castelcorno, Oberhofmei-
sters des Erzherzogs Maximilian, ist No 24 in einer Mummerei mit einem Tschernembl, Losensteiner und
Schiffer vorgestellt. Er starb nach Hübner III. 749 ledig. — Südlich von Bozen sind noch Trümmer des
ehemaligen Schlosses Liechtenstein oder Lichtenstein, wie sich später dieses tirolische, nun erloschene Ge-
schlecht schrieb. Bei Roveredo am linken Etschufer liegt die Burg Castelcorno, und kam als bischöflich
tridentinisches Lehen an die Castelbarco, die es verwirkten. Fürstbischof Ulri ch aus dem Hause der
tirolischen Lichtenstein ertheilte sie als Mannslehen seinem Bruder Paul, der vom Erzherzog Philipp, Könige
von Castilien, im J. 1505 den Vliessorden erhielt. Maria Theresia, die Tochter Franz Karls Grafen von
Lichtenstein-Castelcorn, waran den Grafen Franz Valerius von Pod statzky, geheimen Rath und der
verwitweten Kaiserin Amalia Hatschier- und Trabanten-Hauptmann (-|-1741) vermählt. Graf Alois Ernst P.
nahm 1762 nach dem Absterb ei? des letzten Grafen von Lichtenstein-Castelcorn dessen Namen und Wappen an.
10. Über der Stadt Bozen stand einst die Burg Wein eck, der Herren gleichen Namens Stammsitz und
Ursprung, welche Graf Meinhard II. zerstörte, weil die Ritter derselben mit dem Bischof von Trient gegen
ihn hielten. Seitdem wurde sie nicht wieder aufgebaut. Einen Adam Weynecker sieht man im Fusskampfe
bei Freidal, Bl. 167. Der letzte dieses Geschlechtes Augustin beschloss sein Leben 1563.
11. Diese Wehinger oder Wehingen kamen aus Schwaben nach Österreich, und waren auch
Landleute in Tirol. Berthold war des Herzogs Albert III. Kanzler und Dompropst zu St. Stephan, dann
von 1381 —1410 Bischof zu Freising. Sein Bruder Reinhard bestätigte als österreichischer Landvogt nach
Rudolf’s des letzten Grafen von Montfort-Feldkirch (-j-16. Nov. 1390 zu Fussach am Bodensee), ddo. Feld-
kirch am 13. Dec. desselben Jahres, dem Ammann und den Wallisern zu Damüls ihre Freiheiten. Beide ruhen
zu Klosterneuburg.
12. Melchior Mansmunster, auch Masmünster, wahrscheinlich aus dem Elsass. Im Freidal
N. 8 ist er in einem Mummenschanz mit Erhärt von Polheim, Wilhelm Schürf, Jörg Harras und N. 63 im
Fusskampfe mit dem K. Maximilian zu sehen. Er war mit demselben 1488 in Brügge, und zu seinem
Glücke abwesend, als von dem dortigen Schultheiss der Graf Adolf von Nassau, Veit von Wolkenstein, Mar-
tin und Wolfgang von Polheim und andere treue Diener im Namen des ganzen aufrührerischen Volkes verhaf-
tet wurden. (Vgl. Pr e u en hueb e r Annales Sty r eines p. 484.) Im J. 1504 war Melchior kaiserl. Rath,
Kämmerer und Truchsess wie auch Stadthaup tmann zu Wi ener-Neustadt. Im venetianischen Kriege
1509 wurde nach Fugger S. 1263 er mit dem Commandanten von Padua Anton von Firmian gefan-
gen genommen. Als am 16. Juli 1515 die Könige Wladislaw von Ungarn und Böhmen, und sein Bruder
Sigmund I. von Polen von Trautmannsdorf aus zu dem Congresse und zur bekannten, folgenreichen Doppelver-
lobung in Wien feierlich cinzogen, genoss Neustadt die Ehre, durch seinen Hauptmann Masmünster in vol-
ler Rüstung, auf seinem geharnischten Streitrosse, mit 200 niederösterreichischen Reisigen in Harnischen
und rothen Waffenröcken den herrlichen Zug anzuführen. (S. Fugger S. 1323, und Böheim’s Chronik
von Wiener-Neustadt. Wien 1830. Bd. II. 3 und 5.) — Martha von Lichtenstein, Nichte des hier
N. 9 genannten Mathes, war seine Gemahlin nach Hübner III. 749.
13. Friedrich Preiner kämpft mit Freidal zu Fuss No. 198- Friedrich von Preiner, Herr zu
Stübing, Ritter vom goldenen Spornen, lebte noch 1523, und ist der Ahnherr des noch blühenden Geschlech-
tes der Grafen von Brenner. (Wissgrill I. 379.)
14. Leopold von Aspach (war nach Pr euenhu eb er S. 50) Huebmeister zu Stadt Steyer in den
Jahren 1435 und 1436, und Caspar von Aspach K. Friedrich’s Hofmeister 1452, dann 1485 der
Erzherzogin Kunegunde, K. Maximilians Schwester, Hofmeister. (S. Böheim’s Chronik von Wie-
ner-Neustadt I. 171. Vgl. Wissgrill 1.160.)
 
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