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Altertumsverein zu Wien [Editor]
Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien — 2.1857

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Lind, Karl: Die St. Salvator-Capelle im Rathause zu Wien
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II. Notizen über die Stifter- Familie der St. Salvator- Capelle
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III. Regesten der auf die Geschichte der Wiener Rathaus- Capelle und ihrer Stifterfamilie Bezug nehmenden Urkunden von 1261-1499
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https://doi.org/10.11588/diglit.70121#0283

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21 7

Die St. Salvator - Capelle im Rathhause zu Wien.
obgleich ihn Wissgrill einen Bruder S. joannis hierosolomitani nennt. Doch ist wohl auch beides so mög-
lich, dass er erst am Abende seines Lebens in die Confraternität des strengeren Ordens von Citaux im Kloster
Heiligenkreuz eintrat. Zur Bekräftigung der Angabe des arbor f. dient die Urkunde R. 51, in welcher sich
Haymo, des Otto von Neuburg Bruder, mit dem Prädicate von Heiligenkreuz benennt. Er starb am
29. August eines unbekannten Jahres, wahrscheinlich 1309, wie es im Arbor heisst, und in welchem
Jahre er zum letzten Male urkundlich erscheint.
Die Brüder Otto und Haimo führ-
ten laut der im Wiener Stadt- Archive
aufbewahrten drei Siegelexemplare das
gleiche Wappen. Es zeigt im herzför-
migen Schilde einen stehenden mit drei
Rosen belegten Sparren. Die Umschrif-
ten lauten entweder S. OTTONIS. FILII.
OTTONIS. oder S. HAIMONIS. FILII.
OTTONIS. Die nebenstehende Abbildung

eines Siegels Otto's Fig. 10 ist dem auf
einer Urkunde v. J. 1309 (Reg. 52) be-
findlichen Originale nachgebildet !), Wäh-
rend P. Hartmann Zeibig im Klosterneu-
burger Urkundenbuche 41 eine gleiche
Beschreibung des Wappens dieser Fa-
milie gibt, schreibt Wissgrill derselben
ein ganz anderes zu, was ebenfalls bei
Hanthaler der Fall ist, wo von Otto

Fig. 10.


Haimos Sohne (1271) ein Siegel abgebildet ist, welches ein viermal senkrecht getheiltes Feld zeigt. Die
Umschrift lautet: S. OTTONIS JUDICIS WIENNENSIS. Auch Otto von Neuburg, der dritte der Brüder
führte (1305) dasselbe Wappen, nur lautet die Umschrift: S. OTTONIS DE NEVBVRG.

III.
Regesten
der
auf die Geschichte der Wiener Rathhaus - Capelle und ihrer Stifterfamilie Bezug nehmenden Urkunden
von 1261—1499.
Abkürzungen. St. A. = Wiener Stadt - Archiv.
Fontes = Fontes Rerum Austriacum; 2. Abtheilung (Diplomata Acta).
Horm. Wien = Hormayr: Geschichte von Wien. (Die römische Zahl bedeutet den Band; die arabische die
Seite des besonders paginierten Urkundenbuches zu diesem Werke).
1. Wien 16. December 1261. Brief des Passauer - Bischofs Otto über die Lostrennung von Chomatzdorf mit den
Orten Sierndorf und Dürrenleis von der Mutterkirebe zu Egendorf im Thale. - Zeuge: Otto judex et Haimo frater
ejus. (Horm. Wien I, 82; Fontes XVIII, 45.)
2. Wien 18. July 1267. Schenkungsbrief des Meister Gerhard, Pfarrers zu Wien über einen Weingarten, genannt Peunt
im Minnerlech am Fusse des Berges Albrechtsreut, den er vom deutschen Orden zu Wien gekauft, an das Nonnenkloster
zur Himmelpforte. — Zeuge: Otto judex. (Horm.: Wien V, 10.)
3. 1267. Siboto, der Krämer, Bürger von Wien, verkauft den Nonnen von St. Nicolaus zu Wien seinen Hof zu Sim-
mering. — Zeuge: Otto filius Haymonis. (Horm.: Wien VII, 188.)
4. Wien 1. August 1270. Die Stadt Wien beurkundet, dass die Abtei Heiligenkreuz das Recht habe, 72 Fuder Wein
abgabenfrei in die Stadt Wien einzuführen und daselbst zu verkaufen, überhaupt mit den Bürgern Wiens und den Ministe-
rialen Österreichs gleiche Rechte geniesse. — Zeuge: Otto filius Haymonis. (Fontes XI, 174.)
5. 1270. Chuno, Bürger zu Wien, beurkundet von dem Abte Heinrich zu Heiligenkreuz eine Hube zu Neusiedl zu
Burgrecht erhalten zu haben. — Zeuge: Otto judex (Ibid 177.)

O Hanthaler: Rec. dipl. gen. II. T. XXXIX. Nr, 6 und 7.
 
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