Vorwort.
Der für mich ehrenvollen Aufforderung des Ausschusses des Alterthums-Vereines
zu Wien, die von ihm beabsichtigte Herausgabe des s. g. Verduner - Altars aus dem
Chorherrnstifte zu Klosterneuburg mit einem erläuternden Texte zu begleiten, bin ich
um so bereitwilliger nachgekommen, da ich mich zur Annahme berechtigt halte, dass
der Veröffentlichung dieses Kunstwerkes, welches wie kaum ein zweites den gehobenen
Kunstsinn und die tiefgläubige Anschauungsweise unserer Vorfahren in grossen Zügen,
wie auch in einer Fülle von Einzelnheiten darlegt, das Interesse der gebildeten Kreise,
welchen die Mitglieder dieses Vereines angehören, entgegenkommen werde.
Aber auch in einer zweiten Richtung kam mir diese Aufforderung erwünscht,
indem sie mir den Anlass bot, mehrfache Vorarbeiten, die bisher nur in vereinzelter
Fassung zur Öffentlichkeit gelangten, zum Abschlusse zu bringen und in einer Gesammt-
darstellung niederzulegen. Vorzugsweise zwei Seiten sind es, welchen ich eine besondere
Aufmerksamkeit zuwenden zu müssen glaubte, da der blosse Anblick des Altarwerkes
darüber kaum hinreichende Aufklärung bieten dürfte, nämlich das technische Verfahren,
welches bei Ausführung desselben zur Anwendung gebracht erscheint und sodann die
tiefere Erfassung des dargestellten Inhaltes, der in epischer Stufenfolge zu einem grossen
Ganzen sich zusammenschliesst. Ich hoffe in beiden Richtungen der hohen Bedeutung
dieses Kunstwerkes gerecht geworden zu sein und die Grenze nicht verrückt zu haben,
welche die monographische Behandlung eines bestimmten Objektes erheischt.
Indem ich übrigens die vorliegende Leistung dem Urtheile meiner Fachgenossen
anheimgebe, habe ich zur Entschuldigung des polemischen Tones, der, meiner sonstigen
Gewohnheit zuwider, hie und da aus der trockenen Quellenangabe hervorbricht, nur
auf den Umstand hinzuweisen, dass es mir im Interesse der Wahrung der Grenzmarken
der Wissenschaft geboten erschien, dem blossen Dilettantismus, der überall der ärgste
Der für mich ehrenvollen Aufforderung des Ausschusses des Alterthums-Vereines
zu Wien, die von ihm beabsichtigte Herausgabe des s. g. Verduner - Altars aus dem
Chorherrnstifte zu Klosterneuburg mit einem erläuternden Texte zu begleiten, bin ich
um so bereitwilliger nachgekommen, da ich mich zur Annahme berechtigt halte, dass
der Veröffentlichung dieses Kunstwerkes, welches wie kaum ein zweites den gehobenen
Kunstsinn und die tiefgläubige Anschauungsweise unserer Vorfahren in grossen Zügen,
wie auch in einer Fülle von Einzelnheiten darlegt, das Interesse der gebildeten Kreise,
welchen die Mitglieder dieses Vereines angehören, entgegenkommen werde.
Aber auch in einer zweiten Richtung kam mir diese Aufforderung erwünscht,
indem sie mir den Anlass bot, mehrfache Vorarbeiten, die bisher nur in vereinzelter
Fassung zur Öffentlichkeit gelangten, zum Abschlusse zu bringen und in einer Gesammt-
darstellung niederzulegen. Vorzugsweise zwei Seiten sind es, welchen ich eine besondere
Aufmerksamkeit zuwenden zu müssen glaubte, da der blosse Anblick des Altarwerkes
darüber kaum hinreichende Aufklärung bieten dürfte, nämlich das technische Verfahren,
welches bei Ausführung desselben zur Anwendung gebracht erscheint und sodann die
tiefere Erfassung des dargestellten Inhaltes, der in epischer Stufenfolge zu einem grossen
Ganzen sich zusammenschliesst. Ich hoffe in beiden Richtungen der hohen Bedeutung
dieses Kunstwerkes gerecht geworden zu sein und die Grenze nicht verrückt zu haben,
welche die monographische Behandlung eines bestimmten Objektes erheischt.
Indem ich übrigens die vorliegende Leistung dem Urtheile meiner Fachgenossen
anheimgebe, habe ich zur Entschuldigung des polemischen Tones, der, meiner sonstigen
Gewohnheit zuwider, hie und da aus der trockenen Quellenangabe hervorbricht, nur
auf den Umstand hinzuweisen, dass es mir im Interesse der Wahrung der Grenzmarken
der Wissenschaft geboten erschien, dem blossen Dilettantismus, der überall der ärgste



