Vierte Abtheilung.
Kleinere Darstellungen: Engel, Propheten und Tugenden.
In den Zwischenfeldern zwischen den Kleebogen, welche den Abschluss der einzelnen Tafeln
bilden, sind, wie bereits Eingangs erwähnt wurde, kleinere Darstellungen, und zwar in der ersten Reihe
„ante legem," die Brustbilder von Engeln, in der zweiten „sub gratia" Propheten, in der
dritten „sub lege", Tugenden angebracht.
Den geistigen Bezug der Darstellung der Prophetengestalten zu dem Inhalte der neutestamentli-
chen Begebenheiten haben wir bereits früher erwähnt, auch ergiebt sich derselbe mühelos aus den In-
schriften der Spruchbänder, welche die Propheten auf unserem Altarwerke in Händen halten1), der
Zusammenhang der Engelgestalten, womit die himmlischen Heerschaaren und das Reich der Zukunft
angedeutet wird, wie der Tugenden mit unserem Bilderkreise werden wir später nachweisen und wollen
nur kurz der Darstellungsweise der einzelnen Reihen Erwähnung thun.
A. Die Engeln (Taf. XXVII, XXVIII und XXXI)
sind in der dem früheren Mittelalter eigenthümlichen Weise als Jünglingsgestalten mit zwei Flügeln dar-
gestellt, das Haupt nimbirt; unterhalb der Brust sind durch einige geschwungene Streifen die Wolken
angedeutet, aus welchen sie emporragen; die Mehrzahl ist in ruhiger Stellung, nur oberhalb der Geburt
Christi ist die freudig erregte Stimmung der himmlischen Heerschaar durch einen Engel charakterisirt,
welcher beide Hände nach der Scene der Geburt ausstreckt, in ähnlicher Weise, wie wir in der dritten
Reihe bei der Geburt Samsons diese Freude selber als „Gaudium" dargestellt finden.
B. Die Propheten (Taf. XXVIII, XXIX und XXXI).
Die Propheten, welche die Zwischenfelder der mittleren Reihe füllen, folgen in der Darstellungs-
weise dem gewöhnlichen Typus und sind daher theils als jugendliche Gestalten, theils als bejahrte bär-
tige Männer vorgeführt; sie halten Spruchbänder, und zwar entweder mit beiden Händen, oder nur mit
einer, im letzteren Falle ist die andere in Hinweisung auf die Scene der Erfüllung erhoben.
Wir führen diese Prophetengestalten nachfolgend in der Reihenfolge auf, in welcher sie auf die
neutestamentlichen Begebenheiten sich beziehen:
9 Das Nähere über den Bezug der Propheten des alten Bundes zu dem Inhalte des neuen Testamentes findet man bei
Kreuser: christl. Kirchenbau. 2. Aufl. Regensburg 1860. S. 949, 663, 692—694; Menzel: christl. Symbolik II,
243. — Heider: romanische Kirche zu Schöngrabern 140, 141. — Crosnier: Iconographie chretienne 177. —
Godard: Archaeologie sacröe II, 443. — Martin und Cahier: Vitreaux de Bourges 294.
Kleinere Darstellungen: Engel, Propheten und Tugenden.
In den Zwischenfeldern zwischen den Kleebogen, welche den Abschluss der einzelnen Tafeln
bilden, sind, wie bereits Eingangs erwähnt wurde, kleinere Darstellungen, und zwar in der ersten Reihe
„ante legem," die Brustbilder von Engeln, in der zweiten „sub gratia" Propheten, in der
dritten „sub lege", Tugenden angebracht.
Den geistigen Bezug der Darstellung der Prophetengestalten zu dem Inhalte der neutestamentli-
chen Begebenheiten haben wir bereits früher erwähnt, auch ergiebt sich derselbe mühelos aus den In-
schriften der Spruchbänder, welche die Propheten auf unserem Altarwerke in Händen halten1), der
Zusammenhang der Engelgestalten, womit die himmlischen Heerschaaren und das Reich der Zukunft
angedeutet wird, wie der Tugenden mit unserem Bilderkreise werden wir später nachweisen und wollen
nur kurz der Darstellungsweise der einzelnen Reihen Erwähnung thun.
A. Die Engeln (Taf. XXVII, XXVIII und XXXI)
sind in der dem früheren Mittelalter eigenthümlichen Weise als Jünglingsgestalten mit zwei Flügeln dar-
gestellt, das Haupt nimbirt; unterhalb der Brust sind durch einige geschwungene Streifen die Wolken
angedeutet, aus welchen sie emporragen; die Mehrzahl ist in ruhiger Stellung, nur oberhalb der Geburt
Christi ist die freudig erregte Stimmung der himmlischen Heerschaar durch einen Engel charakterisirt,
welcher beide Hände nach der Scene der Geburt ausstreckt, in ähnlicher Weise, wie wir in der dritten
Reihe bei der Geburt Samsons diese Freude selber als „Gaudium" dargestellt finden.
B. Die Propheten (Taf. XXVIII, XXIX und XXXI).
Die Propheten, welche die Zwischenfelder der mittleren Reihe füllen, folgen in der Darstellungs-
weise dem gewöhnlichen Typus und sind daher theils als jugendliche Gestalten, theils als bejahrte bär-
tige Männer vorgeführt; sie halten Spruchbänder, und zwar entweder mit beiden Händen, oder nur mit
einer, im letzteren Falle ist die andere in Hinweisung auf die Scene der Erfüllung erhoben.
Wir führen diese Prophetengestalten nachfolgend in der Reihenfolge auf, in welcher sie auf die
neutestamentlichen Begebenheiten sich beziehen:
9 Das Nähere über den Bezug der Propheten des alten Bundes zu dem Inhalte des neuen Testamentes findet man bei
Kreuser: christl. Kirchenbau. 2. Aufl. Regensburg 1860. S. 949, 663, 692—694; Menzel: christl. Symbolik II,
243. — Heider: romanische Kirche zu Schöngrabern 140, 141. — Crosnier: Iconographie chretienne 177. —
Godard: Archaeologie sacröe II, 443. — Martin und Cahier: Vitreaux de Bourges 294.



