Bericht
über den
Stand des Quellenwerkes und der Abhandlungen zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien,
erstattet von Dr. Josef Lampel, k. u. k. Hofrat a. D.
Anschließend an das, was ich am 16. März des Vorjahres sagen durfte („Berichte und Mit-
teilungen" Band 49, Seite VII—IX), kann ich, wenn nicht sogar von einer leichten Besserung, doch
gewiß von keiner Verschlimmerung im Stande der Veröffentlichungen im Bereiche der „Quellen"
und der „Abhandlungen" zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien"
Meldung tun. 9 Zwar die schwache Hoffnung, die ich noch bis vielleicht vor einem Vierteljahre hegen
durfte, es würde möglich sein, gewisse Sieglerverzeichnisse doch noch beizustellen, die in dem Anhang
des von mir ' besorgten 7. Bandes der Abteilung! glaubte verweisen zu dürfen, diese Hoffnung
mußte fallen gelassen werden und auch die Vorbemerkungen zum chronologischen Register mußten
beiseite treten, wogegen der Druck dieses Registers soweit fortgeschritten ist, daß man das Verzeichnis
der Heiligen- und Festtagsnamen, so Gott will, noch im Laufe dieses Jahres wird im Reindruck beendet
sehen können. Vom bereits vollendeten und längst ausgegebenen 8. Bande wäre nur zu melden,
daß die Absicht besteht, gewisse dort ausgefallene Verzeichnisse nachzuholen. Leider ist auch vom
noch unvollendeten 9. Band nichts zu berichten; die Arbeitsverhältnisse seines Herausgebers, des
Deutschordensarchivars Dr. Schindler, sind dieselben geblieben, wie sie während der ganzen bis-
herigen Kriegszeit waren, mithin dauert auch auf diesem Arbeitsfelde die Stockung an. Vom Bande 10
liegen 26 reingedruckte Bogen vor gegen 23 des Vorjahres, mithin auch hier ein ganz kleiner Fort-
schritt. Kallbrunner und ich arbeiten daran.
Daß angesichts solcher Tatbestände die Werbearbeit, von der bisher immer noch berichtet
werden konnte, etwas gemäßigt wurde, ist nicht zu verwundern. Nur das Augenmerk, das jederzeit und
unverwandt auf die noch größtenteils ungehobenen Schätze, die das Allgemeine Bayrische
Reichsarchiv in München dem Wiener Quellenwerke beisteuern soll, gerichtet ist, ist auch
heuer insoferne betätigt worden, als die unter dem früheren Direktor, Geheimer Rat Dr. Franz
Ludwig Baumann, angeknüpften Fäden auch unter dem gegenwärtigen, Geheimen Rat Dr. Georg
Jochner fortgesponnen wurden und wir auch von dieser Seite eines weitgehenden Entgegenkommens
versichert sein können.
Wenn von den Mitteilungen über den Stand Abteilung I gerade nichts sonderlich aufmun-
terndes zu sagen ist, so kann hinwieder vom Bande 4 der II. Abteilung, dessen drei Vorläufer
der vor drei Jahren in Graz plötzlich verstorbene Professor der dortigen Universität, Dr. Karl Uhlirz,
noch als Oberarchivar der Stadt Wien besorgt hat, ein Halbband samt Vorwort und Beilagen
geboten werden, ein Halbband nur deshalb, weil die Vollendung des Registers jedenfalls auf
längere Zeit wird verschoben werden müssen und ebenso gewisse Nachträge, von denen zum teil
schon im vorjährigen Berichte Meldung geschah, derzeit aber bereits ein gutes Stück der 60 ersten
Korrekturfahnen in zweite Korrektur gegangen ist, anderweitige und notwendige Beigaben und
Ergänzungen immerhin soviel ausmachen werden, daß noch ein ansehnlicher zweiter Halbband
zustande kommen dürfte.
9 Ob dieser günstige Zustand, soweit er die Arbeit der Druckerei Holzhausen betrifft, lange andauern wird ist freilich
fraglich, da eben in diesen Tagen neuerdings den Buchdruckereien Abforderung des Typenmateriales angekündigt wurde, was
für ein vollständiges Aufhören ihrer Tätigkeit hinauskommen würde.
L. Band. [[
über den
Stand des Quellenwerkes und der Abhandlungen zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien,
erstattet von Dr. Josef Lampel, k. u. k. Hofrat a. D.
Anschließend an das, was ich am 16. März des Vorjahres sagen durfte („Berichte und Mit-
teilungen" Band 49, Seite VII—IX), kann ich, wenn nicht sogar von einer leichten Besserung, doch
gewiß von keiner Verschlimmerung im Stande der Veröffentlichungen im Bereiche der „Quellen"
und der „Abhandlungen" zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien"
Meldung tun. 9 Zwar die schwache Hoffnung, die ich noch bis vielleicht vor einem Vierteljahre hegen
durfte, es würde möglich sein, gewisse Sieglerverzeichnisse doch noch beizustellen, die in dem Anhang
des von mir ' besorgten 7. Bandes der Abteilung! glaubte verweisen zu dürfen, diese Hoffnung
mußte fallen gelassen werden und auch die Vorbemerkungen zum chronologischen Register mußten
beiseite treten, wogegen der Druck dieses Registers soweit fortgeschritten ist, daß man das Verzeichnis
der Heiligen- und Festtagsnamen, so Gott will, noch im Laufe dieses Jahres wird im Reindruck beendet
sehen können. Vom bereits vollendeten und längst ausgegebenen 8. Bande wäre nur zu melden,
daß die Absicht besteht, gewisse dort ausgefallene Verzeichnisse nachzuholen. Leider ist auch vom
noch unvollendeten 9. Band nichts zu berichten; die Arbeitsverhältnisse seines Herausgebers, des
Deutschordensarchivars Dr. Schindler, sind dieselben geblieben, wie sie während der ganzen bis-
herigen Kriegszeit waren, mithin dauert auch auf diesem Arbeitsfelde die Stockung an. Vom Bande 10
liegen 26 reingedruckte Bogen vor gegen 23 des Vorjahres, mithin auch hier ein ganz kleiner Fort-
schritt. Kallbrunner und ich arbeiten daran.
Daß angesichts solcher Tatbestände die Werbearbeit, von der bisher immer noch berichtet
werden konnte, etwas gemäßigt wurde, ist nicht zu verwundern. Nur das Augenmerk, das jederzeit und
unverwandt auf die noch größtenteils ungehobenen Schätze, die das Allgemeine Bayrische
Reichsarchiv in München dem Wiener Quellenwerke beisteuern soll, gerichtet ist, ist auch
heuer insoferne betätigt worden, als die unter dem früheren Direktor, Geheimer Rat Dr. Franz
Ludwig Baumann, angeknüpften Fäden auch unter dem gegenwärtigen, Geheimen Rat Dr. Georg
Jochner fortgesponnen wurden und wir auch von dieser Seite eines weitgehenden Entgegenkommens
versichert sein können.
Wenn von den Mitteilungen über den Stand Abteilung I gerade nichts sonderlich aufmun-
terndes zu sagen ist, so kann hinwieder vom Bande 4 der II. Abteilung, dessen drei Vorläufer
der vor drei Jahren in Graz plötzlich verstorbene Professor der dortigen Universität, Dr. Karl Uhlirz,
noch als Oberarchivar der Stadt Wien besorgt hat, ein Halbband samt Vorwort und Beilagen
geboten werden, ein Halbband nur deshalb, weil die Vollendung des Registers jedenfalls auf
längere Zeit wird verschoben werden müssen und ebenso gewisse Nachträge, von denen zum teil
schon im vorjährigen Berichte Meldung geschah, derzeit aber bereits ein gutes Stück der 60 ersten
Korrekturfahnen in zweite Korrektur gegangen ist, anderweitige und notwendige Beigaben und
Ergänzungen immerhin soviel ausmachen werden, daß noch ein ansehnlicher zweiter Halbband
zustande kommen dürfte.
9 Ob dieser günstige Zustand, soweit er die Arbeit der Druckerei Holzhausen betrifft, lange andauern wird ist freilich
fraglich, da eben in diesen Tagen neuerdings den Buchdruckereien Abforderung des Typenmateriales angekündigt wurde, was
für ein vollständiges Aufhören ihrer Tätigkeit hinauskommen würde.
L. Band. [[


