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0.5
1 cm
von Dr. Ernst Strobl.
69
Neben diesen Treppenwegen erbaute man auf dem Steilhange des Frauenberges sehr viele
Häuser. Schon in den erwähnten Urkunden von 1232 und 1235 ist von Leuten die Rede, die an
der steinernen Stiege seßhaft waren; ebenso berichten auch die Quellen der späteren Zeit oft von
Häusern daselbst. Namentlich waren es Benefizienhäuser, wie wir im folgenden sehen werden,
merkwürdigerweise finden wir aber auch einige Judenhäuser darunter.1)
Wenn wir uns nun den einzelnen
Häusern an dieser Stiege zuwenden, so-
7-,%4
weit sich dieselben feststellen lassen, und
links, an der Westseite, beginnen, so steht
oberhalb des Erasmus-Stifthauses auf
halber Berghöhe in einem Vorhofe das
Haus Piaristenstiege Nr. 3, Frauenberg-
stiege Nr. 1, Conscp. Nr. 246, bezeichnet
als St. Anna-Stiftshaus, auch St. Ulrich
(s. Tafel 111). Schon 1352 wird ein Stifts-
kaplan des St. Anna-Altares in der Frauen-
kirche, im Jahre 1370 als dazugehöriges
Haus ein solches auf der Frauenberg-
stiege, ober dem Erasmusstift gegenüber
dem Corporis - Christi - Stift gelegen, er-
wähnt. Es kam später jedenfalls gegen
Ewiggeld an eine Frau Tafler, daher auch
Taflerinhaus genannt und im weiteren
Verlaufe durch Verkauf an das Nonnen-
kloster in Dürnstein. Dieses verschrieb
es im Jahre 1620 wiederum der St. Anna-
Stiftung.
Das St. Ulrichstift, welches auf
den Beginn des XIV. Jahrhunderts zurück-
reicht und mit dem nur die Verpflichtung
verbunden war, jährlich am Annatage für
den Stifter Georg von Wallsee eine Messe
zu lesen, hatte sein „baufälliges Haus und
Gärtl an Unser Frauen Friedhof, gegenüber
dem St. Michaelstift gelegen, im Jahre 1617
zum Baue des Jesuitenkollegiums überlassen.
Annastiftshaus. Im Jahre 1798 wurde letzteres
^j^.h^wi<r^ r Sfanför igue^for
Figur 21. Eingang zur Piaristens
Daher bewohnte dessen Benefizii
um 530 fl. an Josef Simlinger, F
Part Code BST1
Batch #RANS2208
Weiters kam es 1818 an Franz Hofer, dann Josef Scheibenpflug. Im Jahre 1861 w
geteilt. Dadurch entstand die neue Conscp. Nr. 364, Frauenbergstiege Nr. 1 mi
Besitzern: Elisabeth Sparzer, Hauptmann Puritsch und Walpurga Eilenberger,
diesem Zusammenhänge noch das Haus Frauenbergstiege Nr. 3, Conscp. Nr. 22^
St. Maria Magdalena-Stift, gelegen hinter dem St. Annastift, zunächst, der Stadtm
und gehörte zur Stiftung Urban Gundackers, Bürgers zu Passau vom Jahre 1371.
9 Obenangeführte Urkunde von 1347; Pfarrurbar; Archivberichte aus N.-Öst. I. Bd. 2. H
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Neben diesen Treppenwegen erbaute man auf dem Steilhange des Frauenberges sehr viele
Häuser. Schon in den erwähnten Urkunden von 1232 und 1235 ist von Leuten die Rede, die an
der steinernen Stiege seßhaft waren; ebenso berichten auch die Quellen der späteren Zeit oft von
Häusern daselbst. Namentlich waren es Benefizienhäuser, wie wir im folgenden sehen werden,
merkwürdigerweise finden wir aber auch einige Judenhäuser darunter.1)
Wenn wir uns nun den einzelnen
Häusern an dieser Stiege zuwenden, so-
7-,%4
weit sich dieselben feststellen lassen, und
links, an der Westseite, beginnen, so steht
oberhalb des Erasmus-Stifthauses auf
halber Berghöhe in einem Vorhofe das
Haus Piaristenstiege Nr. 3, Frauenberg-
stiege Nr. 1, Conscp. Nr. 246, bezeichnet
als St. Anna-Stiftshaus, auch St. Ulrich
(s. Tafel 111). Schon 1352 wird ein Stifts-
kaplan des St. Anna-Altares in der Frauen-
kirche, im Jahre 1370 als dazugehöriges
Haus ein solches auf der Frauenberg-
stiege, ober dem Erasmusstift gegenüber
dem Corporis - Christi - Stift gelegen, er-
wähnt. Es kam später jedenfalls gegen
Ewiggeld an eine Frau Tafler, daher auch
Taflerinhaus genannt und im weiteren
Verlaufe durch Verkauf an das Nonnen-
kloster in Dürnstein. Dieses verschrieb
es im Jahre 1620 wiederum der St. Anna-
Stiftung.
Das St. Ulrichstift, welches auf
den Beginn des XIV. Jahrhunderts zurück-
reicht und mit dem nur die Verpflichtung
verbunden war, jährlich am Annatage für
den Stifter Georg von Wallsee eine Messe
zu lesen, hatte sein „baufälliges Haus und
Gärtl an Unser Frauen Friedhof, gegenüber
dem St. Michaelstift gelegen, im Jahre 1617
zum Baue des Jesuitenkollegiums überlassen.
Annastiftshaus. Im Jahre 1798 wurde letzteres
^j^.h^wi<r^ r Sfanför igue^for
Figur 21. Eingang zur Piaristens
Daher bewohnte dessen Benefizii
um 530 fl. an Josef Simlinger, F
Part Code BST1
Batch #RANS2208
Weiters kam es 1818 an Franz Hofer, dann Josef Scheibenpflug. Im Jahre 1861 w
geteilt. Dadurch entstand die neue Conscp. Nr. 364, Frauenbergstiege Nr. 1 mi
Besitzern: Elisabeth Sparzer, Hauptmann Puritsch und Walpurga Eilenberger,
diesem Zusammenhänge noch das Haus Frauenbergstiege Nr. 3, Conscp. Nr. 22^
St. Maria Magdalena-Stift, gelegen hinter dem St. Annastift, zunächst, der Stadtm
und gehörte zur Stiftung Urban Gundackers, Bürgers zu Passau vom Jahre 1371.
9 Obenangeführte Urkunde von 1347; Pfarrurbar; Archivberichte aus N.-Öst. I. Bd. 2. H


