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78

178. Hera (?). Statue. Parteiischer Marmor. H. 2,275.

Ergänzt von E. Wolff unter Mitwirkung von Thorvaldsen und Rauch: Kopf und
Hals, beide Arme vom Austritt aus dem Gewände an mit den Attributen Scepter und
Schale, vier Zehen des-linken Fufses, zahlreiche kleine Stücke des Gewandes. Mitten
unter der Brust ein kleines, mit Blei gefülltes Loch. Die
Rückseite der Figur ist flach gehalten, aber ausgearbeitet.

Früher auf der Treppe von Palazzo Lante in Rom;
erworben 1830 durch Bunsen von Depoletti. Abgebildet
Overbeck, Kunstmythologie, Atlas Taf. XIV, Nr. 21. Vgl.
das. Text II, S. 463. Gerhard, B.A.B. Nr. 14.

Die Göttin steht (Pos. 2, r.) leise nach rechts ge-
wandt, den linken Arm, in den der Ergänzer das Scepter
gegeben hat, gehoben, den rechten gesenkt. Sie ist mit
einem langen, tief untergürteten und oben übergeschlagenen
Chiton bekleidet. Ein kurzes Mantelgewand liegt mit den
Enden auf beiden Schultern und fällt über den Rücken
herab. An den Füfsen trägt sie Sandalen, deren'Bänder
plastisch nicht angegeben sind.

Eine sichere Benennung dieser majestätischen Ge-
stalt, welche der Ergänzer zu einer Hera zu machen ge-
dachte, ist nicht zu geben. Es gibt von ihr mehrere Wieder-
holungen (Overbeck a. a. O. S. 461 ff.), die bekannteste
im kapitolinischen .Museum (Clarac 423, 749). Die Er-
findung des Typus wird, wie 'bei der verwandten Figur

Nr. 83, dem fünften Jahrhundert v. Chr.

angehören.

179. „Hera"kopf. Parteiischer Marmor. H. 0,58.

die linke Augenbraue zum grofsen

Ergänzt: Nase, Mund und Kinn in eins
Teil, ein Stück des linken Auges und eines der linken Wange, Stücke beider
Ohren. Am Bruststücke geflickt. Anscheinend modern zur Büste
hergerichtet.

Vermuthlich aus der Sammlung Polignac; früher in Sans-
souci. Oesterreich Nr. 417. Gerhard, B.A.B. Nr. 55. Brunn in Annal.
delF inst. XXXVI, 1864, S. 298.

Geradeaus blickender weiblicher Kopf mit oben anliegend
herabgestrichenem, über der Stirn wellig zurückgestrichenem, die
Ohrenspitzen bedeckendem und hinten in einen langen zusammen-
gebundenen Schopf herabfallendem Haar, über der Stirn ein nied-
riges Diadem. Durch die schlechte Erhaltung noch wertloser gewordene, aller sti-
listischen Eigentümlichkeiten leere Wiederholung des sog. Farnesischen Hera-Kopfes
im Museum zu Neapel (Friederichs-Wolters Nr. 500). »
 
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