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276

736. Grabstele eines Mannes. Parischer Marmor. H. 1,45. Br. 0,49. D. 0,17.
Rlfh. 0,035.

Es fehlt die untere Hälfte der Stele, die Spitze des
Akroterion; Nasenspitze und Lippen stark verrieben. Die ganze
Oberfläche hat durch Verwitterung gelitten.

Aus Karystos. Sammlung Saburoff. Abgebildet Furt-
wängler, Sammlung Sabouroff, Taf. VI.

Der Verstorbene, ein bärtiger Mann im Mantel, steht in
Flachrelief nach links gewandt, unter die linke Achsel an-
scheinend einen Stab gestützt, die rechte Hand zum Kinn
erhebend. Der Gesichtsumriss ist zur Erzielung stärkerer
Schattenwirkung unterhöhlt; ein Teil der rechten Brusthälfte
ist in starker Verkürzung gegeben. Der Scheitel und der
Ansatz des Nackens sind in dem schlichten Haare markiert.
Das Akroterion ist besonders gearbeitet und war mit einem
Zapfen in eine Oeffnung oben in der Stele eingelassen; es be-
steht aus einer fächerförmigen Palmette, die auf zwei Voluten
ruht; die letzteren steigen aus einem kleinen Akanthuskelch
empor; ein Mittelblatt war besonders eingesetzt (s. Antike
Denkmal. I, zu Taf. 33). Das Akroterion hatte auch an den Seiten einen Ablauf,
während die Stele einen solchen nur an der Vorderseite hat.
Fünftes Jahrhundert v. Chr.

737. Grabstele der Mynno. Parteiischer Marmor. H. 0,59. Br. 0,29. D. 0,06.

Längs der linken Seite bestofsen, die rechte untere Ecke
mit den Füfsen der Figur fehlt; doch der Hauptsache nach
vortrefflich erhalten.

Aus Attika. Sammlung Saburoff. Abgebildet Furtwängler,
Sammlung Sabouroff, Taf. XIX. C. I. A. II, 3984.

Auf einem Stuhle, über den eine Decke gebreitet ist, sitzt
nach rechts gewandt die Verstorbene und hält mit der Rechten
neben dem Schofs die Spindel; der Rocken, den man in
der linken Hand erwartet, müsste nur gemalt gewesen sein.
Unter dem Stuhle, steht der hohe Wollkorb. Die Verstorbene
ist bekleidet mit Aermelchiton und Mantel und trägt kurz-
geschnittene Haare, welche das Ohr bedecken. Die Stele ist
bekrönt von einem Giebel mit Akroterien, welche zur Bemalung
bestimmt und daher als glatte Flächen gelassen sind, und einem
eben deshalb flachen Kyma, über dem der Name der Toten Mjuvvw steht.
Saubere Arbeit um 400 v. Chr.
 
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