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991. Kalbskopf. GrofskörnigerweifserMarmor. H.0,29.

Hinten von einer Relieffläche abgebrochen, die
Hörner bestofsen.

Angeblich aus Ephesos; 1877 in Smyrna er-
worben.

Von vorn gesehen, mit einer Opferbinde.

Derbe Arbeit.

3. Architektur und Geräte.
992 a—0. Teile der Krönung eines römischen Grabmals.

Die Werkstücke aus weifsem Marmor gehörten einem Grab-Rundbau mit
einem Durchmesser von etwa 10,75 m (nach R. Bohn's Berechnung) an, von dem
ein unansehnlicher Rest des Kernmauerwerks aus Ziegeln noch unweit aufserhalb
eines Eingangs der alten Stadtmauer von Falerii, heute St. Maria di Falleri, erhalten
ist. Hier hatten der Grundeigentümer und ein römischer Steinmetz, Filippo Leonard!,
gemeinsam die Teile der Marmorverkleidung ausgegraben, welche 1878 teils an
Ort und Stelle, teils in Rom erworben wurden, bis auf vier Stücke aber nur die
Reliefvorderfiächen; denn so weit waren diese schon zuvor von den vollen Stücken,
welche man anderweitig verbrauchte, abgesägt worden. Lanciani hat im Bull, dell'
inst. XLII, 1870, S. 41 f. Nachricht von den Funden gegeben; das dort mitgeteilte
Bruchstück der Inschrift, welches mit den freundlich mitgeteilten Ergänzungen des
Herrn Hübner folgendermafsen lauten würde: Carfin\iae .../.. | L. Plotidiu\s ..
f, coniugi\ | annor\iim .... sacerdoti] \ Iunon\is ... ist leider im Jahre 1878 nicht
mehr aufzufinden gewesen. Auch die Steinbruchszeichen, welche Bruzza in Annali
dell' inst. 1870, S. 168 unter Nr. 328 (MCXCIXM) und 329 (. . XXGLM) als auf
der rohen Rückseite zweier der altarförmigen Teile der Attica oder eines solchen
und eines Simsstückes sah, finden sich nicht mehr vor.

In das Museum gelangt sind vom Gebälk drei 4,58 m lange Stücke, vom
Gesims zwei das Profil noch vollständig zeigende Fragmente, ferner die Bestandteile
einer Attica, fünf altarförmig dekorierte und vier liegend oblonge Steine.

Das Gebälk zeigt über einem zweiteiligen Architrave (0,39 hoch), der-oben
mit einem von Kyma und Astragal getragenen Plättchen begrenzt wird, im Friese
(0,39 hoch) ein fortlaufendes Volutenornament mit Blüten, in welchem kleinere
Vögel verteilt sind. Das Gesims (im Ganzen 1,18 hoch) ist reich unten mit Zahn-
schnitten zwischen zweierlei Kymata, über der um 0,28 vorspringenden Wassernase
mit Kyma und zu oberst aufstrebender Blätterreihe geziert. Die Attica schlofs
darüber zurückspringend den Bau oben ab, gebildet aus den miteinander wechselnden
altarförmigen (1,12 hoch, 0,56 breit, 0,36 dick) und liegend oblongen Werk-
 
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