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No. 35

Seite 29 3

KUNST-HEROLD

leben am 15. Oktober. Anmeldungen: Steinebach (Wörthsee)
bei Bürgermeister Aumiller.
Mit Ende September kehrt die Malschule Stölzl von ihrem
Studienplätze Wasserburg a. I. nach München (Augustenstr. 75)
zurück, woselbst dann ab 15. Oktober die regelmässigen Winter-
studien wieder in vollem Umfange aufgenommien werden.
Nach Beendigung des FFeilicht-Aktkurses in Tor.bole am
Gardasee beginnt der Unterricht in der Mal- und Zeichenschule
von Hans Ltetzmann, Seitzstrasse 5, am Montag, 24. September.
München. Weinholdt-Schule. In der Vereinigten
Privat schule Hans Schi Id kn echt fr. M. W e in-
hold t umfasst der Unterricht Zeichnen und Malen für Herren
und Damen, und zwar Kopf und Akt von 8—12 und 2—4 Uhr
während des ganzen Jahres. Der Abend-Akt täglich von 5—7
Uhr beginnt Montag, 8. Oktober. Anmeldungen und Auskunft
Theresienstrasse 132, Rückgebäude.

Aus Künstlervereinen.
Berlin. Der Verein Berliner Künstler hält seine 1. Sitzung
nach den Ferien am Dienstag, den 9. Oktober 1906 ab. Auf
der Tagesordnung stehen die Wahlen für die Ausstellungskom-
mission der Künstlerhaus-Ausstellungein.
Berlin. Der Berlinische Künstlerverein (gegr. 1814), hat
seine erste Versammlung nach den Ferien am Mittwoch, den
3. Oktober, 8 Uhr abends, in der Klause des Künstlerhauses.

Bunte Palette.
Wie die Fresken in Pompeji erhalten werden. Als während
des letzten Vesuvausbruchs auch die Meldung eintraf, dass
Pompeji von neuem in Gefahr wäre, da ein glühender Lava-
strom die Richtung auf die alte Stadt nähme und sie nun für
immer zu vernichten drohe, wandte sich das Interesse der
ganzen Kulturwelt mit ängstlicher Spannung dem Schicksal
dieses ehrwürdigen Denkmals der antiken Welt zu. Seit nun
schon 158 Jahren wird, wenn auch mit Unterbrechungen, daran
gearbeitet, die alten Kumstschätze aus der sie bedeckenden
Aschenschicht ans Licht zu bringen und die Menschen unserer
Zeit einen Blick in eine vergangene Welt tun zu lassen, wie
er gleich unmittelbar nirgends mehr geboten werden kann.
Aber es genügt nicht, die Häuser mit ihren Kunstwerken aus-
zugraben, es muss auch eine besondere Sorgfalt der Erhaltung
dieser Schätze gewidmet werden, da sie sonst unter den Ein-
flüssen der Witterung leicht zu Grunde gehen können. Früher
schnitt man die Wandfläche, auf der sich ein Freskobild be-

fand, ganz heraus und schickte das Bild so in das Bourbon-
muscum in Neapel; das grosse Loch, das dann entstand, wurde
mit hässlichem weissen Zement ausgefüllt. Jetzt lässt man
das Bild an seinem Orte, schliesst das Grundstück und stellt
es unter die Obhut eines Wärters, der eine Beschädigung
durch Besucher zu verhindern hat, und sucht es vor den Un-
bilden des Wetters zu schützen. Zu diesem Zwecke hat man
verschiedene Verfahren. Wenn sich das Bild auf einer trocke-
nen Wand befindet, genügt zu seiner Erhaltung besonders im
Sommer eine Bedeckung mit einer Lösung aus Wachs und
gereinigtem Benzin, die, wie die Erfahrung gezeigt hat, auch
für die Auffrischung der Farben sehr wirksam ist. Da abei
leider die meisten pompejanischen Wände dem Verfall durch
die Feuchtigkeit ausgesetzt sind, genügt die Bedeckung des
Bildes mit dieser Lösung nicht; die bemalte Wand muss über-
dies isoliert und das alte Mauerwerk, auf dem sich das Bild
befindet, durch anderes aus modernen Ziegeln ersetzt und durch
Bleiplatten oder hohle Ziegel vom Boden getrennt werden.
Wenn der Zustand der Mauer oder des ganzen Gebäudes eine
Erhaltung der Fresken am Orte nicht gestattet, und wenn es
sich um ein für die Kunst der Archäologie wichtiges Bild han-
delt, muss main mit Hilfe eines ebenso einfachen wie sicheren
Verfahrens zur Ablösung schreiten. Man verstärkt das Ge-
mälde zuerst mit einem dicht anliegenden Rahmen, der es an
seinem Orte festhält. Dann wird auf der Rückseite des Fres-
kos das alte Mauerwerk bis zur Blosslegung des äusseren Be-
wurfs vorsichtig zerstört und sofort durch Gips ersetzt. Der
Bewurf klebt an dem verhärteten Gips fest; so wird das Bild
von der Wand gelöst und kann auch in ein Museum geschickt
werden, wenn majn es nicht an Ort und Stelle lassen kann.
Sehr häufig löst sich in Pampeji unter dem Einflüsse der Feuch-
tigkeit der Bewurf von dem Alauerwerk, so dass das Bild ab-
fällt. Will man das verhindern, so wird vorsichtig in den
Zwischenraum zwischen der alten Mauer und dem Bewurf
eine Schicht Zement gebracht und dadurch dieser Verfall ge-
hindert.
Ein unbekanntes Gemälde Raffaels. Nach einer Meldung
des Mailänder „Corriere della Sera“ hat der bekannte italieni-
sche Kunstkritiker Franco de Amicis durch einen Zufall ein
bisher unbekanntes Werk Raffaels, die „Madonna der Sendung“
(„Madonna della Mfssione“) in einem Kloster entdeckt. Das
Bild stellt Maria mit dem Jesuskinde, Johannes den Täufer
und der heiligen Elisabeth dar und befand sich seit langen
Jahren im Besitz des Priors des Klosters Asolo bei Treviso,
des Monsignore Batoldi. Als junger Pfarrer in Carpenedo di
Mestre hatte er das Gemälde, dessen vorzügliche Erhaltung
gerühmt wird, einst um wenige Lire von einem Mauermeister
gekauft, der ebensowenig wie Batoldi eine Ahnung von dem
hohen Werte des Bildes hatte.

CHARLOTTENBURG.


Gegr. 1833. Fabriken chemischer Farben. Gegr. 1833.

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