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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,1): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Das julisch-claudische Kaiserhaus — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.663#0005
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VORWORT.

Das Erscheinen dieser ersten Abteilung der römischen Kaiser-
bildnisse hat etwas länger auf sich warten lassen, als in der Vorrede
zum ersten Bande angedeutet war. Es hängt dies zum Teil mit der
Natur des Stoffes, zum Teil mit äusseren Umständen zusammen.
Mit der Natur des Stoffes, weil viele der julisch-claudischen Typen
so nahe unter sich verwandt sind und so sehr in einander über-
spielen, dass man bei jeder neuen Betrachtung wieder auf andere
Möglichkeiten und Combinationen geführt wird und man nur schwer
zu einem methodisch befriedigenden Abschluss gelangt. Mit äusseren
Umständen aber, insofern die Hoffnung, noch diese oder jene Sammlung
durchmustern zu können, den Verfasser veranlasste, einige massgebende
Entscheidungen längere Zeit in suspenso zu lassen. Denn allerdings
erwiesen sich die vor Jahren an Ort und Stelle gemachten Aufzeich-
nungen und Vergleichungen nachträglich doch in manchen Beziehungen
als unzureichend, und gebrach es dem Verfasser nur gar zu oft an
den nötigen Abbildungen und sonstigen Hilfsmitteln. Jene Hoffnung
hat sich nun leider nicht in der gewünschten Weise verwirklicht, und
so sind ausser den vielen überhaupt nicht zu lösenden Fragen manche
ungelöst geblieben, die bei einem nochmaligen Vergleich der Origi-
nale oder mit Hilfe eines vollständigeren Apparats sehr wohl ent-
schieden werden können. Aber die Fragen sind jetzt wenigstens ge-
stellt, und das Material, das zu ihrer Beantwortung nötig, ist der
Hauptsache nach gesammelt. Wo der Verfasser Halt machen musste,
oder wo er sich geirrt, oder den Entscheid nach der falschen Seite
hin gegeben hat, mögen Andere das Weitere und Richtige zu be-
stimmen suchen.

Natürlich hat der in den letzten vier Jahren erworbene Zuwachs
an Autopsie den Verfasser auch über dies und jenes, was er im ersten
Bande und damals in guten Treuen gesagt, wieder auf andere An-
sichten geführt. Er muss es sich im Interesse einer möglichst baldigen
Absolvierung der Kaiserbildnisse versagen, jetzt schon umfassende
Analecten und Nachträge zu liefern. Doch kann er nicht umhin, die
Gelegenheit zu ergreifen, wenigstens zwei den Caesar und den Cicero
betreffenden Berichtigungen an diesem Orte kurz Ausdruck zu geben.
 
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