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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,1): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Das julisch-claudische Kaiserhaus — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.663#0134
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G-emmentypus. • \A\

Was Octavia für sich hat, ist die Uebereinstimmung der Haartracht
mit der ihrer Münzen, der Cistophoren sowohl als event. des aureus
van Quelen, ein immerhin nicht zu unterschätzendes Argument, das
den Gründen für Livia und Julia wohl das Gleichgewicht zu halten
im Stande ist.

Sollte de Witte das Richtige getroffen haben, so bekäme aller-
dings auch die Bestimmung des Pariser Basaltkopfes eine festere
Grundlage, indem sie dann nicht mehr auf einigen teils willkürlich
herausgegriffenen, teils zweifelhaften Münzen, sondern auf einem durch
Münzen und Gemmen zugleich beglaubigten Typus beruhte. Die
Aehnlichkeit beider (der Gemmen und des Basaltkopfes) ist gross genug,
um sie als Darstellungen der gleichen Person zu fassen.

Wo sonst noch etwa auf Octavia geraten wird, geschieht es
meist mit derjenigen Reserve, welche bei blossen Möglichkeiten ge-
boten ist, und es lohnt sich kaum, die einzelnen Fälle aufzuzählen.

Der Longperier'schen Benennung eines zu Lyon gefundenen, jetzt
im Louvre befindlichen Bronzekopfes (Longperier Not. d. bronzes
Nr. 639)* wird man unmöglich Beifall spenden können. Derselbe
hat, von vorn gesehen, eine gewisse Aehnlichkeit mit dem eben be-
sprochenen Basaltkopf und im Profil, wenn man will, mit dem aureus
van Quelen. Aber die Haartracht ist nicht die der augusteischen
Zeit und stimmt besser zu der anfänglichen Bezeichnung Crispina
als zu Octavia.

Einer angeblichen Silberbüste der Octavia in Turin (Gurlitt
Büstenkunde p. 67) 2 habe ich vergebens nachgefragt.

'

M a r c e 11 u s3).

M. Marcellus, geb. 43 v. Chr., war der Sohn der Octavia, der
Schwester des Augustus, aus ihrer ersten Ehe mit C. Claudius Mar-
cellus, jenem Gegner Caesars, der im Jahre 50 v. Chr. Consul war.

1 Als Crispina abgeb. bei Mongez Icon. rom. pl. 45.1. 2; Claracpl. 1087. 737.

' Abg. vor Baroli's Tragödie Eponina.

3 Ueber das Historische vgl. Höek Rom. Gesch. I. 1. p. 34b' ff.
 
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