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226 Lucilla. — Commodus.

kann. AVenn daher unsere Untersuchungen einstweilen in einem
"Widerspruch oder im besten Fall in einer Alternative endigen, so
ist dies allerdings mit Rücksicht auf die Erwartungen, welche die
Funde von Markouna und von Karthago erregen konnten, ein be-
scheidenes Resultat und namentlich insofern ein missliches, als der
Mangel an Gewissheit bei Lucilla seine Rückwirkung auch auf die
Büsten der jüngeren Faustina, der Crispina und vielleicht noch
anderer Kaiserinnen ausübt. Nichtsdestoweniger dürfte es als ein
Fortschritt angesehen werden gegenüber der vertrauensseligen Sicher-
heit, mit der man bisher auf die blosse Empfehlung der Münzen
bald diese, bald jene Büste Lucilla zu nennen pflegte.

Das ungefähre Profil der Lucilla von Karthago (namentlich die
vorgewölbte Stirn) und eine auf den Münzen dieser Kaiserin häufig
vorkommende Frisur (parallel mit den Stirnscheiteln laufende Lagen)
vereinigen:

Die sogen. Lucilla im brit. Museum Nr. 32, ein 12—lojähriges
Mädchen mit flachen Augen und vollen Formen.

Die sogen. Faustina jun. in Villa Albani, Kaffeehaus Nr.-745,
etwas älter, doch ebenfalls sehr jugendlich.

Die sogen. Faustina jun. in Dresden Nr. 102 (abg. Le Plat
Taf. 1G0, 5).

Wogegen der bei Mongez (Iconogr. rom. pl. 45. 1. 2) als Cri-
spina abgebildete Pariser Bronzekopf höchstens eine ähnliche
Frisur zeigt.

Commodus.

Die Hauptdaten aus dem Leben des Commodus sind folgende:
161. L. Aelius Aurelius Commodus Antoninus, Sohn des Marc Aurel

und der jüngeren Faustina, wird zu Lanuvium geboren.
166. Er wird zusammen mit seinem jüngeren Bruder Annius Veras

zum Cäsar erhoben.

175. Marc Aurel beruft ihn an die Donau (toga virilis, princeps
juventutis), und geht noch in demselben Jahr mit ihm nach
dem Orient.

176. Imperatortitel. Triumph. Tribunicische Gewalt.
 
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