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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0176

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Aemilianus.

figuren, bei denen man erst fragen muss, ob auch wirklich histo-
rische Persönlichkeiten dargestellt seien. Ich kann daher der Mei-
nung Helbig’s (Die öffentlichen Sammlungen in Rom II. p. 127),
dass der römische Feldherr auf dem Riesensarkophag der ehe-
maligen Villa Ludovisi, jetzt Mus. Boncompagni (Schreiber
Nr. 186), am meisten dem Volusian gleiche, keinen für die Bedeu-
tung der betreffenden Figur massgebenden Wert beilegen.

Aemilianus.

(253.)

M. Aemilius Aemilianus, ein Mauretanier, unter Trebonian
Gallus Statthalter von Pannonien, liess sich im Jahr 253 in Moesien
zum Kaiser ausrufen und zog dann mit seinen Legionen nach Italien,
um auch dort seine Anerkennung zu erzwingen. Nach dem bald
darauf erfolgten Tode des Gallus huldigte ihm der Senat. Als aber
die Truppen, welche Gallus im Westen hatte sammeln lassen, unter
Valerian heranrückten, liessen die Soldaten den Usurpator im Stich,
und erdrosselten ihn bei Spoleto. Aemilian stand damals im
40. Jahre, und hatte nur drei oder vier Monate den Purpur be-
kleidet h

Auf den Münzen hat er eine oblonge, dem Decius ähnliche
Kopfform und eine kräftige gebogene Nase mit abwärts gerichteter
Spitze, von der Stirn durch einen Einschnitt getrennt (Münztaf. V. 5. 6).

Die Versuche, Büsten von ihm nachzuweisen, haben bis jetzt
zu keinem nennenswerten Erfolg geführt. Aufstellungen wie die
der Kaisergallerie im Mus. Torlonia Nr. 512 (abg. Monum. Tori.
155, Nr. 600) dürfen eben so gut ignoriert werden: Ein an den
sogenannten Trajan der Villa Albani (Röm. Ikonogr. II. 2. Taf. 27)
erinnernder Kopf mit schlichtem, platt anliegendem Haar, niedrigem
Schädel und kurz geschnittenem Bart. 1

1 Vgl. Schiller G-esch. der römischen Kaiserz. I. 2. p. 810. Anm. 4.
 
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