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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0207

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Magnia Urbica. Nigrinianus. Diocletianus.

193

sie dem Julianus, einem gleichzeitigen Usurpator in Pannonien
(Münztaf. VII. 3), als Gattin beigesellt wird, hat wenig Wahr-
scheinlichkeit.

Die Münzen, welche ihren Namen tragen, unter denen ein
Pariser Bronzemedaillon (abg. Lenormant pl. 55. 3) 1 besonders her-
vorzuheben, zeigen das Bildnis einer schönen jugendlichen Frau mit
fast griechischem Profil, die Haare schlicht oder nur leicht und
natürlich gewellt, mit zierlich geflochtenem Scheitelzopf, der in
grossem Bogen von unterhalb der Ohren bis zur Stirn den ganzen
hinteren Umriss des Kopfes umsäumt und vorn noch umgelegt ist
(Münztaf. VH. 1). Von Severina, der Gemahlin des Aurelian,
unterscheidet sie sich durch eine höhere Stirn, eine weniger vor-
springende Nase und überhaupt durch jugendlichere Schönheit.

Das Kriterium dieser Münzen würde vielleicht hinreichen, um
etwa noch vorhandene Büsten zu identificieren. Es scheint aber
gänzlich an solchen zu fehlen.

Als ein Sohn des Carinus wird der auf Münzen dieser Zeit
vorkommende Nigrinianus gefasst. Er ist als Knabe mit der Um-
schrift Divus dargestellt (Münztaf. VII. 2), muss also schon in
jugendlichem Alter gestorben sein. Sein Bildnis ist wohl am besten
auf einem neuerdings vom Berliner Cabinet erworbenen Goldstück
erhalten (abg. Zeitschr. f. Numism. XVIII. 1892. Taf. I. 6).

Diocletianus.

(284—305.)

Aurelius Valerius Diocletianus, geboren zu Dioclea in Dalma-
tien als Sohn eines Freigelassenen, obgleich er später für einen Ab-
kömmling des Claudius Gothicus gelten wollte, schwang sich unter
Probus zum Kriegsobersten empor und wurde nach dem Tode des

1 Cohen V1. pl. 11. 5.
Bernoulli, Ikonographie. II. 3.

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