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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0225

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Licinius jun. Constantin der Grosse.

211

Jahr nach dem Tode seines Vaters, lljährig, auf Befehl Constantins
getötet (326).

Es sind verhältnismässig noch ziemlich viele Münzen von ihm
vorhanden. Ein schönes Bronzemedaillon (Münztaf. AMII. 14) zeigt
ihn als Halbfigur mit den Abzeichen der Cäsarwürde.

Constantin der Grosse.

(306—337.)

Flavius Valerius Constantinus, Sohn des Consta,ntius Chlorus
und der Helena, war 274 zu Naissus in Serbien geboren. Beim
Tode seines Vaters 306 riefen ihn die gallischen Truppen zum
Augustus aus, und G-alerius erteilte ihm widerwillig die Cäsarwürde.
Im folgenden Jahr vermählte er sich in Arles mit Fausta, der
Tochter des Maximian, welch letzterer unterdessen den Purpur
wieder angenommen. Doch hinderte ihn dieser Ehebund nicht, den
Schwiegervater, als er sich treulos zeigte, zu bekriegen und zum
Tode zu verurteilen (310). Ebenso besiegte er hierauf, und zwar
mit dem aufgepflanzten Zeichen des Kreuzes, den Bruder der Fausta,
Maxentius, der in Born eine wüste Tyrannenherrschaft aufgerichtet
(312). Um im Kampfe mit seinen Nebenbuhlern nicht allein zu
stehen, hatte Constantin dem illyrischen Mitkaiser Licinius seine
Schwester Constantia zur Gemahlin gegeben. Nachdem er sich eine
Zeit lang mit diesem in die Herrschaft des Beiches geteilt, kam
auch an Licinius die B,eihe. Derselbe wurde 323 bei Adrianopel
und 324 am Bosporus besiegt und bald darauf gegen das gegebene
AVort hin gerichtet. Zwölf Jahre lang (325—337) regierte nun Con-
stantin als Alleinherr, gründete die neue Besidenz am Bosporus,
die er mit den Kunstwerken der alten schmückte, vollendete die
von Diocletian begonnene Beichsverfassung und verhalf der neuen
Beligion zum Sieg über das Heidentum. Er starb in Nikomedien
64 Jahre alt, und hinterliess 3 Söhne und 3 Töchter, von denen
es zweifelhaft, von welcher Mutter sie stammen (vgl. p. 232. Anm. 1).
Der edle Crispus, ein Sohn der Minervia, war schon 326 den Bänken
seiner Stiefmutter Fausta zum Opfer gefallen.
 
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