214 ÄRZTE UND BOTANIKER
Die Ärzte und Botaniker
der Dioskurideshandschrift
[Taf. XXXI—XXXIII]
In der Wiener Handschrift des Dioskurides rcepi lIt]? La-rpix^? oder
de materia medica, welche für Juliana Anicia, die Tochter des Kaisers
Olybrios hergestellt wurde (Ende des 5. Jahrhunderts nach Chr.),
befinden sich einige Miniaturen mit Darstellungen von Ärzten und
Botanikern in ganzer Figur, bei denen man, wie bei den ähnlichen
Münzbildern, fragen kann, ob ihnen ikonographische Bedeutung
beizumessen oder nicht. Es sind dies das Titelbild mit der Figur
des Autors, und zwei Miniaturen mit je sieben sitzenden, durch
Namensbeischriften bezeichneten Ärzten oder Botanikern [abgeb. auf
unsern Tafeln XXXI—XXXIII].1 Die Namen sind in griechischen
Majuskeln auf den Rand ausserhalb der Bilder geschrieben, zum Teil
etwas verwischt, namentlich auf dem Blatt mit Chiron [Taf. XXXII],
wo sich später jemand bemüssigt gefunden hat, dieselben noch
einmal in mittelalterlicher Cursivschrift daneben zu setzen. Die
Figuren sind auf Goldgrund gemalt; jedes Bild hat eine breite, mit
Arabesken verzierte Einfassung.
Beschreibung der Miniaturen
A. Dioskurides
Auf dem Titelbild [T.XXXI]2 ist Dioskurides (A10CKOTPIAHC)
dargestellt, auf einem Stuhle sitzend nach links, ein offenes Buch,
in welches er schreibt, auf dem Schosse haltend. Er ist in ein mantel-
artiges mit Ärmeln versehenes Gewand gekleidet, bärtig, mit leicht-
gelocktem Haar. Auf der linken Seite des Bildes sitzt ein Maler in
kurzem gegürtetem Chiton, mit einer Palette in der Linken, damit
1 Frühere Abbildungen, wo überall viel mit der Phantasie nachgeholfen wurde,
bei Lambecius Comment. de biblioth. Vindob. II. cap. 7. p. 519ff.; Nessel Katalog
der Manuscripte der Kaiserbibliothek, part. III. No. 1. p. 3; Bellori Imag. fin;
OronovThes. III. IUI und mm mm, ebenda die meisten auch vergrössert auf be-
sondern Tafeln; Visconti Icon. gr. I. tav. 34—36.
2 Auch bei Jahn Abhandl. der sächs. Ges. d.Wiss. XII. 5, und danach bei Schreiber
Bilderati. Altert. Taf. 8. 3.
Die Ärzte und Botaniker
der Dioskurideshandschrift
[Taf. XXXI—XXXIII]
In der Wiener Handschrift des Dioskurides rcepi lIt]? La-rpix^? oder
de materia medica, welche für Juliana Anicia, die Tochter des Kaisers
Olybrios hergestellt wurde (Ende des 5. Jahrhunderts nach Chr.),
befinden sich einige Miniaturen mit Darstellungen von Ärzten und
Botanikern in ganzer Figur, bei denen man, wie bei den ähnlichen
Münzbildern, fragen kann, ob ihnen ikonographische Bedeutung
beizumessen oder nicht. Es sind dies das Titelbild mit der Figur
des Autors, und zwei Miniaturen mit je sieben sitzenden, durch
Namensbeischriften bezeichneten Ärzten oder Botanikern [abgeb. auf
unsern Tafeln XXXI—XXXIII].1 Die Namen sind in griechischen
Majuskeln auf den Rand ausserhalb der Bilder geschrieben, zum Teil
etwas verwischt, namentlich auf dem Blatt mit Chiron [Taf. XXXII],
wo sich später jemand bemüssigt gefunden hat, dieselben noch
einmal in mittelalterlicher Cursivschrift daneben zu setzen. Die
Figuren sind auf Goldgrund gemalt; jedes Bild hat eine breite, mit
Arabesken verzierte Einfassung.
Beschreibung der Miniaturen
A. Dioskurides
Auf dem Titelbild [T.XXXI]2 ist Dioskurides (A10CKOTPIAHC)
dargestellt, auf einem Stuhle sitzend nach links, ein offenes Buch,
in welches er schreibt, auf dem Schosse haltend. Er ist in ein mantel-
artiges mit Ärmeln versehenes Gewand gekleidet, bärtig, mit leicht-
gelocktem Haar. Auf der linken Seite des Bildes sitzt ein Maler in
kurzem gegürtetem Chiton, mit einer Palette in der Linken, damit
1 Frühere Abbildungen, wo überall viel mit der Phantasie nachgeholfen wurde,
bei Lambecius Comment. de biblioth. Vindob. II. cap. 7. p. 519ff.; Nessel Katalog
der Manuscripte der Kaiserbibliothek, part. III. No. 1. p. 3; Bellori Imag. fin;
OronovThes. III. IUI und mm mm, ebenda die meisten auch vergrössert auf be-
sondern Tafeln; Visconti Icon. gr. I. tav. 34—36.
2 Auch bei Jahn Abhandl. der sächs. Ges. d.Wiss. XII. 5, und danach bei Schreiber
Bilderati. Altert. Taf. 8. 3.