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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 1) — Weimar, 1801 (2. Aufl.)

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https://doi.org/10.11588/diglit.3198#0046
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Mineralien I.

JB. L No. Li.

M E T A L L E.

E i n l e i t u n g.
Die Metalle machen einen Theil der sogenann-
ten Mineralien aus, haben ihren ürsprung und Sitz
gleichfalls in der Erde, und sind solcLe Körper, die
im Verhältniss gegen andere, eine vorzügliche
Schwere haben, und lieh dabey schmelzcn, schmie-
den und mit dem Hammer treiben lallen. Diels ilt
die Eigenschast der ganzen Metalle. Ha es aber in
der Erde auch solche Körper giebt, die eine me-
tallische Schwere haben, jedoch thcils nicht ge-
schmolzfcn , thcils nicht mit dem Hammer getrie-
ben werden können, übrigens aber mit den gan-
zen Metallen eine gvosse Aelmlichkeit haben, lo
werden diese Körper Halb - Metalle genannt.
Die rohen Metalle heissen Erze, und die lîruch*
stücke der Erze, so wie sie aus der Erde kom-
men, nennt man Stufj'cn.
Als ganze Metalle kennen wir dermalen das Gold,
Silber, die Flatiua, (bin neuentdecktes Metall in
Amerika) das Kupfer, Zinn, Bley, Eisen; ah Halb -
Metalle hingegen Merkur oder Öueckßlber, das An-
timonium oder Spicssglas, d an Zink, TEissmuth -und
Kobald.
Die Metalle erscheinen in den Stullen entweder
gediegenodet gewachsen, odernochvcrerzt, d.h. in-
arigst mit der Steinart, worinn sie gewachsen sind,
vermischt. In heyden Fällen erscheint einerley
Metall oder Erz unter ganz verschiedenen Gehal-
ten und Farben, und es gehört allerdings das Au-
ge eines erfahrnen Kenners dazu, um ès in allen
verschiedenen Arten logleich zu erkennen. Ich
will hier nur einige Bilder der Metalle in ihren
kenntlichsien Formen liefern.
No. l. Das Gold.
Eine schöne Gold-Strjse, mit gediegenem Gold-
Blättchen, ohngefälirso dick wie ein Ïvarten-Pdait,
auf einem amethvsiischen und schmaragdischen
Quarze.
No. 2. n. 3. Das Silber.
Beyde Stullen sind gediegenes oder gewnehse-
nes S über, und zwar jN 0.2. dendrytifch gewachsenes.

und No. 3. sogenanntes Baum-Silber. Das gedie-
gene Silber, welches häusig und manchmal insehr
giosgen Klumpen in den Bergwerken gefunden
wird, sitzt in allerhand Gehalten , bald in , bald
oben auf dem Geheine , und macht daselbh aller-
hand Berge, oder Hügel, Buckel, dünne Blätter,
Zähne , Bäumchen und dergleichen Figuren.
No. 4. 5. 6. Kupfer.
Das Kupfer-Erz zeigt sich grösstentheils entwe-
der grün oder blau von Farbe.
No. 4. ih ein haudenförmig gewachsenes gedie-
genes Kupjer-Erz mit Berggrün angessogen,
No. 5. blaues Kupfer- oder sogenanntes Lazur-
Erz ; dunkelgrün von Farbe und mit Berggrün
und einer kleinen Crystallisation angessogen.
No. 6. Malachit, oder sogenan n ter SchrechJiein.
Er gehört gleichfalls unter die Kupfer-Erze;
da er sich schön schleifen und poliren lässt, und
so schön grün von Farbe ih, lo hat man ihm
einen Platz unter den undurchhchtigen Edel-
heinen angewiesen.
No. 7. 3. 9. Zinn.
Das Zinn, welches man niemals gediegen, son*
dein allezeit vererzt findet, erscheint gleichfalls un-
ter selir verschiedenen Gehalten; nehmlich entwe-
der als ein blosser röthliclier Stein {Zinn - Stein),
oder als ein Klumpen unregelmässiger schwarz-
grau-blauer Cryhallen {Zwitter); oder als renel-
mässige dunkelrotlie Gryhallen {Zinn - Graupen)
Zinn - Granaten); oder als eine Menge solcher un-
endlich kleiner grauer Zinngraupen, als eine Art
von Sand (Ziifn Sand').
No. 7. ih eine schöne Zwitter-Stnffe aus Eng-
land. Das englische Zinn ih das schönlie,
reinhe und berühmt ite.
No. 3- eine schöne reguläre Eöhmische Zinn-
Graupe, oder ein sogenannter Zinn-Granat.
No. 9. ih sogenannter Zinn-Sand.
 
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