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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 9) — Weimar, 1816

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https://doi.org/10.11588/diglit.3217#0097
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Fische. LI.

Bd. IX. JVe. 32.

M E R K W Ü R D IGE F I S C H E.

Fig. 1» Der Schlammpitzger.

{Colitis Jossilis.)
Dieser Fisch wird etwa einen Fufs lang , und
ist schwärzlich mit der Länge nach laufenden brau-
nen und gelben Streifen gezeichnet- Der Mund ist
wie mit Lippen umgehen und diese tragen 10 Bart-
fäden. Der Schlammpitzger hält sich im Schlamme
der Teiche auf, und dauert daselbst lange, aus, selbst
wenn diese zugefroren oder vertrocknet sind. Wenn
das Wetter stürmisch wird, so kömmt er an die
Oberfläche des Wassers, bewegt sich viel und trübt
das Wasser; daher man ihn auch Wetterfisch nennt
und als Wetterprophet betrachtet. Das Fleisch ist
•weich und schmeckt nach Schlamm.

Fig. 2. Die Grandel,

{Colitis barbatula.)
Ein kleiner Fisch von vier bis fünf Zoll, gelb
»it bräunlichen Puncten und Wolken. Das Maul
ist mit sechs Bartfäden versehen. Er findet sich*
häufig in allen Bächen, schmeckt gut, und ist leicht
KU verdauen. Er nährt. sich von Würmern und
Wasserinsecten.

Fig. 3. Die Steingrundel.

{Colitis taenia.)
Der Körper ist zusammengedrückt, orangefar-
ben mit Reihen von schwarzen Flecken gezeichnet

und unterscheidet sich.von den andern beiten Ar-
ten durch eine gabelförmige bewegliche Stachel,
welche das Knochenstück unter dem Auge bildet.
Sie hält sich in Flüssen und Bächen auf und wird
wenig geschätzt.

Fig. 4. Das Vierauge.

(Anableps tetrophihalmus.y ,

Dieser Fisch unterscheidet sich von allen übri-
gen auf eine sehr auffallende Weise. Die Augen
sind sehr hervorragend unter einer von der Stirn
gebildeten Wölbung; Hornhaut und Pupille jedes Au-
ges sind durch Queerhinden getheilt, so dafs auf je-
der Seite zwei Augen 2u liegen scheinen, da doch
das Innere des Auges auf jeder Seite einfach ist.—
Der Körper des Fisches ist cylindrischj aber vorn
gegen den Kopf zu etwas plattgedrückt. Vorn fin-
det sich eine breite gestuzle Schnauze, an welcher
das MauleineQueerspalte bildet. Die grofsen Brust-
flossen sind wie die Afterflosse zum Theil mit
Schuppen belegt und die Rückenflosse sitzt-weiter
hinten als die Afterflosse. Die Weibchen sind le-
bendiggebährend und die Jungen kommen schon
2iemlich grofs zur Welt. Der Fisch findet sich
in den Flüssen Südamericas und wird gern ge-
sperfst.
 
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