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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 11) — Weimar, 1824

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https://doi.org/10.11588/diglit.3218#0092
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VierfÙjsigé Thiere. CXFIIL

Bâ, XI, No. 31;

MERKWÜRDIGE FOSSILE VIERFÜSSIGE THIERE.

Fig. i — 6. Gemeines Anoplo-
therium.

(Thier ohne Waffen.)
( Anoplotherium commune. )
, Von diesem fossilen Thiere, welches Cu~
vier, vermöge der an ihm gefundenen charac-
teristischen Kennzeichen, zu den vielhufigen
Thieren oder Pachydermen zählte, wurden in
den Gypsbrüchen auf dem Montmartre bei Pa-
ris zu verschiedenen Zeiten einzelne Theile
.und mehr oder weniger vollkommene Skelette
gefunden, aus denen dieser Zoolog nach und
nach ein Ganzes zusammengesetzt hat, von
dem wir mit grofser Wahrscheinlichkeit an-
nehmen können, dafs es mit dem früher in
der Natur lebenden Originale, in Hinsicht
der Form und Lebensart, die gröfste Aehnlich-
keit habe. Betrachten wir die auf unserer
Tafel Fig. 1. bis 4 abgebildeten Gegenstände,
aus denen Fig. 5, wieder hergestellt worden
ist, so leuchten uns die Schwierigkeiten ein
die sich einer solchen Zusammensetzung ent-
gegenstellen, und wir wissen es dem Re-
staurator um so mehr Dank, diese Reste einer
frühern Schöpfung aus der Dunkelheit hervor-
gezogen, und gleichsam zu einem organischen
Ganzen verbunden zu haben.

Erklärung der Kupfertafel.
Fig. 1, Ein grofser Theil des Skelets vom
Anoplotherium commune auf einem Stück Gyps»

Man bemerkt hier einen grölten Theil des Kopfs
mit den Zähnen, die Rippen, einen Theil der
Beckenknochen, die Schwanzwirbel, ein Stück
vom hintern Unterschenkel, einige Knochen
von derFufswurzel.des Hinterfufses, und einige
Gelenke der Zehen. An mehrern Stellen sieht
man die Eindrücke verloren gegangener Kno-
chen. — a, und b, Wirbel von dem äufsern
Theile des Schwanzes. Dieses ganze Stück.
wurde, von den Arbeitern in den Gypsbrüchen
auf dem Montraatre aufgefunden.

Fig. 2. Gröfstentheils dieselben Theile, nur
vollständiger und besser erhalten. Vorzüglich
sind hier die Rücken - und Lendenwirbel, wel-
che bei dem vorigen Exemplar fehlen, der Kopf
und mehrere Fufsknochen deutlicher zu sehen.
Bei a. bemerkt man die Ergänzung des hintern
Oberschenkels;

Fig. 3. und 4. Die Köpfe der in den bei-
den ersten Figuren dargestellten Skelette ein-
zeln, und im Profil, um die einzelnen noch er-
haltenen Theile besser zu sehen. Besonders sind
in Fig. 3. der Ober- und Unterkiefer vollkom-
mener erhalten. In Fig. 4. ist der Stand und
die Bildung der Zähne vorzüglich deutlich.

Fig. 5. Das restaurirte Skelett. Nur die
Halswirbel fehlen, welche bei'm Ausgraben
verloren gegangen waren,

Fig, 6, Wahrscheinliche Gestalt des Thie-
res im Leben,
 
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