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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 11) — Weimar, 1824

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.3218#0113
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Würmer. XXXV11

Bd. XL No. 38.

M E R K WÜRDIGE MEDUSE N.

Die in der beiliegenden- Tafet abgebilde-
ten Thiere, auch Msernesseln genannt, weil
sie einen eigentümlichen, auf der Hand ein
Brennen erregenden Saft bei sich führen, ge-
hören zu einer merkwürdigen Familie. Ihr
Körper ist im Allgemeinen ganz weich und
gallertartig, und hat die Form einer Scheibe,
welche man auch den Schirm oder Hut nennt,
und ;Vba welcher am Rande meist eine Menge
Fühlfäden abgehen, welche theils als Saugor-
gane, theils aber auch zu unbekanntem Ge-
brauch »dienen. Von der untern Seite des
Schirms geht häufig ein hohler Stiel ah.

Fig. 1. Labiche's Cyanea«,

(Cyanea Labiche.}
Diese Meduse, welche hier in natürlicher
GröTse dargestellt ist, hat einen gewölbten.
Schirm, welcher oben mit Warzen besetzt, un-
ten aber streifig ist, vier violette blattartige,
ziemlich lange Anhängsel (Arme),, und am
Rande acht lange, röthliche Fühlfäden.' Sie
kommt aus den heifsen Gegenden des stillen
Meers.

Fig. 2. Gabert's Dianäa.

{LHanaea Endrachtensis,)
Ist rô-senroth, der Schirm halbkugelig, an
der Basis mit sechs blafsrothen bogenartigen
Streifen, der Stiel lang, rüsselförmig, und hat
am Ende 3 oder 4 Blättchen ; am Rande ent-
springen 6 sehr lange rosenrothe Fühlfäden.
Sie ist in natürlicher Gröfse dargestellt, und
wurde an der neuholländischen Küste gefangen,

Fig. 5. Debaut's Dianäa»

(Dianaea balearica.)
Etwa S Zoll im Durchmesser, halbkugel-
förmig, sehr durchsichtig, von dem-Ursprung
dès Stiels gehen rothe Streifen nach dem Rande
des Schirms ; sie hat nur zwei kurze Fühlfä-
den. Wurde zwischen der spanischen Küste
und den Schleuderinseln gefangen,

Fig. 4.u. 5. Die graue Aëquorea.

(Äeqworea grisea.)

Ist hier in natürlicher Gröfse dargestellt,
ist grau und bildet einen Kugelabschnitt.. In
der Mitte von 12, an der untern Seite befind-
lichen, ziemlich dicken kurzen Fühlfäden liegt
der Mund (Fig. 5.). In der Nähe der Admi-
ralitätsinseln gefunden.

Fig. 6. Halbrosenfarbene Ae-
quorea.

(Aequorea rosea.J <

Hat etwa 2 Zoll im Durchmesser; der
Schirm ist durchsichtig, leicht gewölbt, der
Rand lappenförmig eingeschnitten, zwischen
den Einschnitten gehen 12 rosenfarbene Fühl-
fäden ab. Die Mundöffnung ist sehr grefs.
Lebt nicht weit von der Küste von Neü-Guinea.

Fig. 7. u. 8- Aequorea mit blauen
Rändern.

(Aequorea cyan&gramma.)

Hat nicht viel über einen Zoll im Durch-
messer ; der Schirm ist schwach gewölbt, durch-
sichtig , mit einigen blafsrothen Streifen, der
Rand mit einem schönen blauen Streif ver-
ziert; von ihm gehen Î2—20 ziemliche dicke,
nicht sehr lange Fühlfäden ab. Mund rund
und eng. Bei den Admiralitätsinseln gefan-
gen.

Fig. 9* Guerin's Gephea.

(Cephea capensis.)

Halbkugelförmig, blau mit rothdurchschei-
nenden Eierstöcken; acht bläulich gefärbte
Arme erstrecken sich über den Schirm hinaus,
die Saugnäpfchen sind schwach carmoisinfar-
big. Wurde im März 1813 in der Tafelbai
gesehen«
 
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