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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 11) — Weimar, 1824

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https://doi.org/10.11588/diglit.3218#0122
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Inseeten. XCIX. \ Ed. XL No. 41.

MERKWÜRDIGE INSECTE N.

Fig. 1. Die gemeine Kameelfliege.

(Raphidia ophiopsis.)

Ein sonderbar gestaltetes, £ Zoll langes
Inseot. Der Kopf glänzend schwarz, die Brust
wie ein langer Hals aussehend, ebenfalls glän-
zend schwarz, so wie auch der Hinterleib, die
Flügel bläulich und rosenröthlich die übrigen
Theile gelb. Lebt in Deutschland an verschie-
denen Orten, Gärten, Fichtenwäldern, vom
Raube. Die Nebenfigur zeigt die Fliege in
natürlicher Gröfse,

Fig. 2. Die Schlammnetzfliege.

(Semblis lutaria.)

Ist matt schwarz, der Kopf schwarz, hin-
ter den Augen gelblich glänzend, Flügel durch-
sichtig, bräunlichgelb, Fühlhörner und Füfse
schwärzlich. Findet sich häufig im Schilf, Die
Larve lebt im Wasser.

Fig. 3. Die italienische Falten-
jungfer.

{Ascalaphus italiens.)

Kopf und Brust sind gelb, ersterer mit ei-
nem schwarzen Querstreifen hinter den Au-
gen, die Flügel durchsichtig, bräunlichgold-
gelb, mit einem schwarzbraunen Streifen und
Flecken; die langen Fühlhörner und der Hin-
terleib schwärzlich. . Das Männchen (s. Fig.)
hat am After zwei Haken. Vaterland südli-
ches Europa.

Fig. 4.

Die gabelschwänzige
Perlfliege.

(Perla bicaudaia.)

Fast 1 Zoll lang; Kopf, Brust und Hin-
terleib schwarzbraun mit gelben Linien, die
Flügel schwach rosenroth schillernd, Füfse
braun, Schwanzborste gelblich. Findet sich
häufig an Flüssen im Rohr. Die Fische fres-
sen diese Fliegen gern und sie dienen daher
als Köder, Die Nebenfigur zeigt die natürliche
Gröfse.

Fig. 5. Die goldäugige Flor-
fliege.

{Hemerobius chrysops.)
^ Ein niedliches Insect, durchaus goldgrün
mit kleinen schwarzen Flecken, die Flügel
schwachrosenroth, mattgrün schillernd. Die
Nebenfigur zeigt die natürliche Gröfse. Lebt
in Hölzern. Die Eier sitzen auf langen haar-
förmigen Stielen.

Fig. 6. u. 7. Die Scorpionfliege
mit dem Gabelschwanz.

(Panorpa furcata.)
Lebt in Nepaul in Asien und ist neuent-
deckt.' Ist roth, die Fühlhörner schwarz, die
Flügel durchsichtig, mit schwarzen Flecken
und Binden. Das Männchen hat einen Schee-
renschwanz. 6 a. das Männchen von der Sei-
te, b. der Scheerenschvvanz desselben vergrö-
fsert, c. der Kopf vergröfsert, 7. Das Weib-
chen von oben gesehen.

Fig. 8' Der zweipunetirte JLaus-
haft.

(Psocus bipunetatus.)
Ist sehr klein ,(s. die Nebenfigur), blafs-
gelb mit schwarzen Puncten und Flecken, die
Flügel durchsichtig schwachgelb und bläulich-
grün schattirt, auf den Oberflügeln zwei
schwarze Puncte. In Deutschland am Ufer von
Flüssen, aber auch auf Blumen.

Fig. 9. Die Rüsselgrille.

(Boreus Mentalis.)
Nicht über 1 Linie lang, Kopf dunkelmé«
tallisch glänzend, eben so auch die Brust, der
Rüssel gelb, die Flügeldecken braunrotb, Füfse
braunroth. Das Weibchen hat keine Flügel,
aber einen säbelförmigen Legestachel. Lebt
im nördlichen Europa ira Winter unter Moos
und auf den Alpen in der Schneegegend,
ç? Das Männchen, Ç das Weibchen vergröfsert,
die beistehende Linie zeigt die natürliche
Gröfse.
 
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