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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 11) — Weimar, 1824

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.3218#0137
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Säugethiere. CXIX. Bd. XL No. 46.

MEHRERE NEU AUFGEFUNDENE BÄREN.

Fig, 1. Der Bär aus den Chi-
lesischen Anden.

(Ursus ornatus,)
' Diefs ist der erste in Südamerica entdeckte
Bär. Sein Haar ist glatt und schwarzglänzend,
die Schnauze schmutzig braungelb, zwei Halb«
kreise über den Augen und einige Stellen unter
den Wangenknochen sind braungelb ; die Bak-
ken, Unterkiefer, Hals undBrust bis zwischen die
Vörderfüfse weifs} an den Seiten des Halses
schmutzig graue Haare von gröfserer Länge.
Der Flaum oder das feinere Haar ist ganz braun.
Die Schnurrhaare der Lippen sind schwarz,
unter den Augen weifs.'g Die Schnauze ist kurz,
die Nasenwurzel eingedrückt. Die Länge des
Thiers beträgt 3f Fufs, die Höhe an der Schul-
tergegend etwa 15 Zoll.

Fig. 2. Der Malaiische Bar.

{Ursus Malayanus.)
Er ist der kleinste der Indischen Bären,
hat einen runden Kopf, breite Stirn, eine
kürzere Schnauze als der vorige. Das Haar
ist kurz, glänzend, und liegt dicht an. Ueber
den Augen sieht man einen braungelben Fleck,
der im Alter verschwindet. Die Schnauze ist
röthlich, auf der Brust ein röthlicher etwas
herzförmiger Fleck. Diese Art ist zwar selten,
aber dennoch weit verbreitet. Die kleinsten
kommen aus Peru, die gröfsten aus Sumatra,

wo sie den Cocosbäumen grofsen Schadenthun,
auf welche sie klettern und die Spitzen abfres-
sen, um die Milch zu trinken. Er läfst sich
leicht zähmen,

Fig* 3. Der Tibetanische Bär.

{Ursus Tibetanus,)
Ein Bär, welcher in Silhet undNepaul ent-
deckt worden ist. Er ist so ziemlich wie die
übrigen gestaltet, hat aber einen dicken Hals;
Stirn und Schnauze liegen in einer geraden
Linie. Der Pelz ist, mit Ausnahme der Hals-
gegend und des Kopfs, glatt. Die Farbe ist
schwarz. Unterlippe und Brustfleck weifs, letz-
terer Y-förmig, sich gegen die Schultern und
zwischen die Beine bis an die Mitte des Bauchs
erstreckend. Die Lippe fleischfarbig; die
Schnauze mit röthlichem Schein, Die Klauen
sind klein. \ ,

Fig. 4. Der Sibirische Bär.

{Ursus collaris).
Er hat ein krauses Haar. Die Farbe ist
hellgelbbraun, die Beine schwarz, auf den
Schultern ein weifser Fleck oder Streif, wel-
cher schmäler werdend bis zu den Beinen her-
abgeht. Der Vorderkopf ist mehr glatt und
braun. Die Abbildung ist nach mehrern le-
benden Exemplaren gemacht, welche aus Si-
birien nach Paris gebracht worden sind.
 
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