Verm. Gegenstände,, CCCX1V.
G L A S H Ü T T E N
Ma, XL Nro. 75.
ARB E I T.
Das Glas wird aus Sand und Alkalien be-
reitet, zu denen, um Farbe und Beschaffenheit
'verschieden zu erlangen, verschiedene Zusätze
'kommen. Diese Substanzen werden, nach-
dem sie zuvor in einem Ofen (Fig. 1.) calci-
um waren, in den eigentlichen Glas- cder :
Schmelzofen gebracht. Ist die Masse gehörig
geschmolzen, so nehmen die Arbeiter ein ei-
sernes Blaserohr mit. hölzernem Mundstück,
tauchen das untere rothglübende Ende in, die
Glasmasse, so dafs etwas daran hängen bleibt,
was auf einer Eisen- oder Kupferplatte glatt
gerollt wird und in welches der Arbeiter nun
hineinbläs't, bis es sich in-eine Blase ausdehnt»
der man die Gestalt giebt, welche das Gefäfs
haben soll; dann wird ein eiserner Stab in
die flüssige, Glasmasse getaucht, und an den
Boden des in der Arbeit befindlichen Gefäfses
gebracht, und letzteres von, dem Blaserohr
abgenommen, so dafs es nur an der Stange
hängt. Es wird dann wieder in die Ofenhi-
tze gehalten, damit es weich und fertig ge-
macht werden kann. Dann kommt es in den
Kühlofen und wird später auf einer Art Drech-
selbank geschliffen.
Spiegelglas, Tafelglas wird dagegen an-
ders bereitet, Fig. 8. unserer Tafel. Aus
dem Ofen wird ein, an einer Kette hängen-
der eiserner Kasten mit-der flüssigen Glas-
masse gefüllt auf einen Karrn und mit die-
sem auf den mit einer Randleiste versehenen
Giefstisch gebracht, der Boden des Kastens
wird gelüftet, so dafs sich die Glasmasse, wäh-
rend der Karrn zurückgefahren wird, auf den
Giefstisch ausbreitet und von einem Arbeiter
überwalzt werden kann.
Das Schleifen und Poliren geschieht so,
dafs zwei Glastafeln über einander mit fei-
nem Sand und gepulverter Schmälte, gerieben
werden. Die rauhe Glasplatte wird auf einen
steinernen Tisch gekittet und eine andere
rauhe Glasplatte, auf ein Stück Biet gekittet,
durch ein Rad in Bewegung gesetzt-, Ist die
obere Glasplatte etwas glatt, so wird eine an-
dere rauhe genommen,
G L A S H Ü T T E N
Ma, XL Nro. 75.
ARB E I T.
Das Glas wird aus Sand und Alkalien be-
reitet, zu denen, um Farbe und Beschaffenheit
'verschieden zu erlangen, verschiedene Zusätze
'kommen. Diese Substanzen werden, nach-
dem sie zuvor in einem Ofen (Fig. 1.) calci-
um waren, in den eigentlichen Glas- cder :
Schmelzofen gebracht. Ist die Masse gehörig
geschmolzen, so nehmen die Arbeiter ein ei-
sernes Blaserohr mit. hölzernem Mundstück,
tauchen das untere rothglübende Ende in, die
Glasmasse, so dafs etwas daran hängen bleibt,
was auf einer Eisen- oder Kupferplatte glatt
gerollt wird und in welches der Arbeiter nun
hineinbläs't, bis es sich in-eine Blase ausdehnt»
der man die Gestalt giebt, welche das Gefäfs
haben soll; dann wird ein eiserner Stab in
die flüssige, Glasmasse getaucht, und an den
Boden des in der Arbeit befindlichen Gefäfses
gebracht, und letzteres von, dem Blaserohr
abgenommen, so dafs es nur an der Stange
hängt. Es wird dann wieder in die Ofenhi-
tze gehalten, damit es weich und fertig ge-
macht werden kann. Dann kommt es in den
Kühlofen und wird später auf einer Art Drech-
selbank geschliffen.
Spiegelglas, Tafelglas wird dagegen an-
ders bereitet, Fig. 8. unserer Tafel. Aus
dem Ofen wird ein, an einer Kette hängen-
der eiserner Kasten mit-der flüssigen Glas-
masse gefüllt auf einen Karrn und mit die-
sem auf den mit einer Randleiste versehenen
Giefstisch gebracht, der Boden des Kastens
wird gelüftet, so dafs sich die Glasmasse, wäh-
rend der Karrn zurückgefahren wird, auf den
Giefstisch ausbreitet und von einem Arbeiter
überwalzt werden kann.
Das Schleifen und Poliren geschieht so,
dafs zwei Glastafeln über einander mit fei-
nem Sand und gepulverter Schmälte, gerieben
werden. Die rauhe Glasplatte wird auf einen
steinernen Tisch gekittet und eine andere
rauhe Glasplatte, auf ein Stück Biet gekittet,
durch ein Rad in Bewegung gesetzt-, Ist die
obere Glasplatte etwas glatt, so wird eine an-
dere rauhe genommen,