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Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 4.1936

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Nr. 37 (9. September 1936)
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EimeWwiS 15 NfS. München. s. Sevtembee,936

37. Zolge / 4. Zahrgang

^^ ZMraLorssan dcs NLD-6rü-en4enbün-es

Nürnberg ^

Bollwerk Europas

Es ist in der Eeschichte wie im Leben. Da
brennt es irgendwo, und die einen stellen sich
hin und weisen mit bemerkenswerter Eeste in
die Richtung des Feuerscheines und sagen: Seht,
dort ist scheinbar ein Vrand ausgebrochen! Der-
weilen machen sich ein paar Entschlossene auf
den Weg, um dem Brande Einhalt zu gebieten.
Während sie vielleicht mit blanken Fäusten zu
Hilfe eilen, wissen sie gewitz noch nicht, ob ihnen
das Rettungswerk gelingt. Aber sie eilen nnt
blanken Fäusten und haben den Willen, nicht
an sich selbst zu denken, sondern an das Eelin-
gen der Rettung, dic da nottut. Eelingt sie
ihnen nicht, kommen sie vielleicht sogar in den
Flammen selbst um, so sagen dio anderen mit
der bemerkenswerten Eeste: Seht! Es ging, wie
es gehen mutzte. Ein jeder vcrnünftige Mensch
mußte wissen, datz er gegen dieses Feuer macht-
los bleiben würde. Es ist gewist sinnlos, in em
glllhendes Haus hineinzulaufen, um einen
Brand zu löschen! Wir haben es gewutzt.

Gelingt es denen aber, die sich ungerufen auf
den Weg gemacht haben, die Eefahr zu bannen,
so sagen die anderen, es sei wohl alles nicht so
schlimm gewesen, wie es den äutzeren Anschein
gehabt hätte. Denn man hat es ja osfenbar er-
lebt, datz diese paar Männer in der Tat genügt
haben, um mit der Säche fertig zu werden.
Schlietzlich hat man ihnen auch mit bemerkens-
werter Eeste die Richtung gewiesen, wo das
Feuer augenscheinlich zu suchen war.

Stellt sich jedoch bei der Lektüre der Morgen-
zeitung am gutgedeckten Frllhstückstisch heraus,
datz sich in diesem Hause eine Tonne Ekrasit be-
fand, die genügt hätte, um die ganze Stadt in
die Luft zu jagen . . . oh, dann kommt die ge-
linde, unverbindliche Eänsehaut wie nach dem
gruselig schönen Märchen. Beim Mittagessen ist
sie längst wieder geglättet und der Braten
schmeckt im Bewutztsein, datz man „eben Eliick
zum Leben haben mutz", besser wie sonst. Es
war ja nun wirklich nicht so schlimm. Wenn es
gar so schlimm gewesen wäre, so hätten ja wohl
auch die „anderen" kaum etwas dagegen aus-
richten können.

Der Mann im Schlafrock ist im Leben und in
der Eeschichte der gleiche. Es lohnt sich nicht,
ihn weiter zu zitieren, denn er ist nicht der,
welcher Eeschichte macht oder ihren Eefahren
die Dämme baut. Nein. Latzt ihn bei seinen
frischen Frühstückssemmeln und seinem Milch-
kaffee in Ewigkeit ungestört! 2n hundert 2ah-
ren wird niemand darnach fragen, was er ge-
gessen hat oder an welchem peinlichen Umstande
er gestorben ist. Aber sie werden darüber nach-
sinnen, wie es kam, datz das deutsche Volk und
die Welt vor dem Chaos gerettet werden konn-
ten, ohwohl der Volschewismus seine Brand-
fackeln von Volk zu Volk trug.

-i-

Es gibt gewisfe Leute, deren geistiger, charak-
terlicher und weltanschaulicher Schlafrock so dick
und lang ist, datz sie die Welt und das Leben
konsequent mit dem eigenen Ohrensessel identi-
fizieren; und wenn sie den Wind Lber die
Stratze pfeisen hören oder eine Kolonne am trü-
ben Fsnster vorbeimarschiert, so pflegen grund-
sätzlich ihre Filzschlappen mürrisch hinter die
Eärdinen zu schlürfen, und die unmutige Frage
erhebt sich, wo es denn schon wieder brcnne.
Wenn du in dicsen Tagcn z. B. antwortcst: in

Spanien! so wenden sie sich mit der bemerkens-
werten Eeste ab und geben zu verstehen, datz
ihnen diese Tatsache längst aus dem Morgen-
blatte bekannt ist. Nichts Neues. Nein. Mar-
schiert ihr etwa deswegen? Es gibt keinen, der
verächtlicher fragen känn, als dieser Mann im
Schlasrock! Nun ist er dennoch, sozusagen wider
Willen, zitiert worden. Er möge mir verzeihen,
aber er ist ein Phänomen, das alle wirklichen
Soldaten, alle, die sich um Deutschland sorgen,
alle, die wachsam und einsatzbereit sein wollen,
alle, die am Vrote und am Hause ihres Volkes
schaffen, nie aus dem Auge verlieren dürfen.

Die Vewegung Adolf Hitlers begeht zum vier-
ten Male näch dem Siege den Reichsparteitag.
Das geht im Erunde den Mann im Schlafrock
weder in Deutschland noch sonstwo etwas an.
Veileibe nicht. 2n Deutschland hat diese Ve-
wegung ja den Vrand rechtzeitig zertreten. Es
ist zwar nicht ganz so einfach gewesen, wie es
dcr Mann im Schlafrock bei uns heute oft
wahrhaben möchte. Es waren neben anderem
manche „Reichsparteitage" dazu nötig. Diese
Reichsparteitage waren zu ihrer Zeit Fanale
des Elaubens in eiNrM gefährdeten, verzwei-
felten und glaubenslosen Volke, entfacht aus
dcm 2dealismus, dem Trotze, den Opfern und
dem Stolze einer verfolgten und verlachten Ve-
wegung. Es soll nie vergessen werden, wie einst
die Kameraden ihre karg ersparten Eroschen zu-
sammenwarfen, um wenigstens einen glücklichen
Mann zu diesem Kongretz des Elaubens an
Deutschland zu entbieten. Es wird nie vergessen
werden, wie es war, wenn dieser Elückliche
zurllckkam und davon erzählte, wie mächtig diese
Bewegung schon sei, und datz in ihr wahrhaftig
alle Stämme und Stände des deutschen Volkes
trotzig und unerschütterlich marschierten. Dar-
Lber braucht es keines Wortes, datz hundert und
mehr Männer in den Dörfern und Städten
ihren Mut und ihre Hoffnung auf ein ganzes
2ahr an dem aufrichteten, was sie in Nürnberg
aus dem Munde des Führers an 2dealen und
Einsicht vernahmen. Diese Männer aber, die
damals 2ahr um 2ahr in Nürnberg marschier-
ten, waren das Eewissen der Nation, und Nürn-
berg das Vollwerk dieses Eewissens. Was da-
mais fllr Deutschland galt, ist heute für Europa
gültig geworden, ob auch der Mann im Schlaf-
rock in der Welt es heute so wenig wahrhaben
will, wie der in Deutschland es zü seiner Zeit
wahrhaben wollte. Aber im Erunde geht es
nicht um ihn. Es geht darum, in der Welt einen
Wachtturm zu baüen, von dem aus das Licht
ciner besseren Erkenntnis die sorgenden Eeister
die Eefahren erkennen lätzt, die dem Frieden
und der Ordnung der Völker von ciner tücki-
schen Brandstisterhorde bereitet werden. Dicse
Mission ist einst in Nllrnberg für das deutsche
Volk begonnen worden. Sie gilt auch heute
niemandem anderen als diesem Volke und sei-
nem Reiche. Aber dieses Reich und sein Schick-
sal kann heute, so will uns scheinen, weder
Europa noch der Welt gleichgültig bleiben. Es
ist das Vollwerk gewordcn, das eiuen Kontinent
vor dem Untergäng im bolschewistischen Brande
bewahren kann, weil dieser Vrand bei ihm
keinen Boden mehr finden wird. Dem klugen
Nachbarn aber mäg es ein Anlatz nützlicher Ee-
danken sein, wenn cr weitz, datz nebcn ihm da^
! Haus brandsichcr ist. Vielleicht frägt er dann
l auch einmal nach dcm Erunde dieser segensrei-

Symbol unserer Kraft Lukn-iinns: LolkmLllv

chen Tatsache. Auch der Mann im Schlafrock
möge beizeiten mit sich darllber zu Rate gehen.

'k'

Es kann uns im Crunde, wie gesagt, gleich-
gültig sein, ob der Mann im Schlafrock es bei-
fällig oder mitzfällig aufnimmt, datz in jedem
2ahre in Nürnberg das grotze Konzil einer
Weltanschauung abgehalten wird, die in der
Lage ist, seinen Frieden vor dem bolschewisti-
schen Vrande zu bewahren. Uns gilt es mehr,
zu wissen, datz das Eeschehen in Nürnberg das
sichtbare Zeugnis einer grotzen geistigen und
geschichtlichen Entwicklung ist, in der die Kräfte
der Zucht und des Aufbaues mit den Krästen
der Verwilderung und der Zerstörung um das
Eesicht der Welt des zwanzigsten 2ahrhunderts
ringen. Uns gilt es mehr, zu bekennen, datz wir
die Kraft zur Arbeit und zum Kampfe in jedem
2ahre an den Tagen von Nürnberg neu erhär-
ten und bestärken. Und von 2ahr zu 2ahr ist
uns dieses Fanal des Reichsparteitages grötzer
vor Augen getreten, und wir haben an ihm das
Vild des gewaltigen Wachstums erlebt, den die
epochalen 2deen Adolf Hitlers in der Eeschichte
unserer Lebzeiten ausgelöst haben. Nirgends in
Europa, nirgends in der Welt gibt es eine Kund-
gebung, die mit glcicher Wucht und gleicher
Klarheit die Lüge der volklosen, rassischen
Piraten widerlegt, das der Bolschewismus ein
logisches Entwicklungsergebnis der Menschheit
sei.

Nirgends gibt es eine Kundgcbung, die ein

stärkeres Vollwerk wahrhaft europäischer Kul-
turgesinnung genannt werden dürfte, als die
von Nürnberg, auf der die 2deen der Ordnung
und der menschlichen Anftändigkeit nicht nur als
ein unantastbares Programm verkündet, son-
dern auch als wahrhafte Kräfte eines freien
und selbstbewutzten 'Volkes sichtbar geworden
sind. Der Mann im Schlafrock mag in der Welt
seine bemerkenswerte Eeste darüber machen. Sie
ist uns bekannt als das Symbol derer, die nicht
die Eeschichte machen und ihren Eefahren keine
Dämme bauen. Es ist die Eeste desjenigen, der
da im gegebenen Augenblicke den Zeigefinger
erhebt und sagt: dort ist scheinbar ein Brand
ausgebrochen. Wenn ihm die glimmende Elut
den Schlafrock versengt, pflegt er verzweifelt
nach den Entschlossenen zu rufen. Nllrnbcrg ist
der Wachtturm, von dem aus die Sorgenden
und Wachsamen das Licht der besseren Er-
kenntnisse in ihr Volk immer wieder hinaus-
tragen. Derweilen sie das tun, machen sie das
Reich dieses Volkes zum Bollwerk Europas
gegen die Brandstifter, die da im Finsteren
schleichen und die bolschewistische Brandfackel
Unter die Nationen schleudern wollen. Sie ent-
zündet alles, auch Kirchen und Klöster, wenn
nicht die Entschlossenen wachen und ihre Häuser
brandsicher machen. Der Mann im Schlafrock ist
nicht mehr nur ein deutsches, sondern auch ein
europäisches Phänomen. Es wird gut sein, datz
das Bollwerk Nllrnberg fcster und scstcr gemacht
wird. H. Krcmer.

Sondevtagutts desLrSN.-Giudentendundes arnLvettag, den ll.Sevtembev, srlbv vovmtttags, tm ^athavlnen-
bau. Es wvechen Rerchsvvopagandalettev Dv.Goebbels und Rekchsftudentenbnndsfübvev Devkchsweilev
 
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