Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ausgabe Südwest

EINZELPREIS IS PFENNIG / MÜNCHEN, 1 7. APRIL 1943 / II. JAHRG AN G / FOLGE 8

Adolf Hitlers geschichtliche Sendung

Der Führer und das Schicksal

Von Dr. Claus Schrempf

Große, bedeutende Menschen, denen vom
Schicksal der Auftrag zuteil wurde, ihrem
Zeitalter neue Wege zu weisen, die geistige
oder politische Weltordnung in wichtigen
Stücken zu verändern, zu bereichern, zu be-
richtigen, kurz, einen geschichtlichen Um-
schwung hereibzuführen, solche Schicksals-
menschen haben immer ein geheimnisvolles
Doppeldasein, das sie als Wortführer und Wil-
lensträger einer höheren Sendung von ge-
wöhnlichen Sterblichen unterscheidet. Hell-
seherischen Auges das Notwendige zu erken-
nen und mit Begeisterung das Notwendige zu
tun, darin liegt da» Geheimnis der Größe.
Denn nur wer das Beliebige, Zufällige als
wesenlos verwirft und seine ganze Kraft an
das Notwendige setzt, kann Großes in der
Welt vollbringen.

Auch der Lebensweg unseres Führers nahm
seinen Ausgang von den Zufälligkeiten der häus-
lich-heimatlichen Sphäre. Mit dem Weltkrieg
kam der Ruf zu den Waffen und hob das Zu-
fällige des persönlichen Daseins in der eher-
nen Notwendigkeit gewaltigen Völkerringens
auf. Fünfzig Kriegsmonate brachten in dem
feldgrauen Kämpfer das geschichtliche Sen-
dungsbewußtsein zum Erwachen, zunächst nur
von ihm selbst erlebt, von einem einzelnen,
der im Gewimmel ungezählter Divisionen ganz
aileiffl" Jtawd- Tiü Ti(juiui:.:f6ue7 2cs Weltkrie-
ges ging ihm die Ahnung eine* anderen
Deutschlands auf, eines Deutschlands, worin
die gesamte Natio% vom Wissen um ihr Ziel
und ihre Zukunft erfüllt und durch dies Wis-
sen unbesiegbar wäre. Heinigekehrt aus dem
verlorenen Krieg .gab er die Sache Deutsch-
lands nicht verloren, sondern ging entschlos-
sen an die schwere Aufgabe, sein Fronterleb-
nis auf achtzig, neunzig Millionen Deutsche
zu übertragen und das Bewußtsein ihrer Welt-
sendung in ihnen wachzurufen.

Alles Persönliche, Alltägliche, vom Zufall
Mitbestimmte hat der Führer von sich abge-
streift und alle eigenen Wünsche fallen las-
sen, als er sich aufmachte, die deutsche Not
zu wenden, das deutsche Volk auf seine Sen-
dung zu verpflichten, das Deutschland ange-
tane Unrecht wieder gutzumachen. Durch ihn,
den Führer, sind wir wieder sehend geworden
für das deutsche Schicksal, das uns mächtig
eint, die Lebenden und die Toten und die da
kommen werden nach uns. In dieser Einmütig-
keit geschah der Aufbruch unseres Volkes,
jene Zukunft sich zu erobern, die ihm von
Urzeit her bestimmt ist. Es ist der immer
gleiche Kampf um Deutschlands Bestehen in-
mitten einer Welt von Feinden.

Mag sein, daß jemand uns die Frage vor-
hält, ob denn dies alles unvermeidlich war, ob
denn gerade unsere Generation die ungeheure
Last auf sich nehmen mußte, den verlorenen
Weltkrieg und die Versäumnisse von Jahrhun-
derten wieder gutzumachen? Nein, es ist kein
Zufall, kein Versehen, daß wir in diesen
Kampf auf Tod und Leben geraten sind. Wir
haben ihn auf uns genommen als ein bedin-
gungsloses Muß, da zwanzig Jahre nach Ver-
sailles die Welt sich abermals zum Untergang
des Reiches verschwor. Wir hatten nicht die
Wahl, es so zu machen oder anders, sondern
die Notwendigkeit selbst zwang uns die Waf-
fen in die Hand. .

Unsere Siege im Osten werden Europa vor
entmenschten Tatarenhorden und ihrem bol-
schewistischen Stumpfsinn bewahren. Darum
stehen wir heute an der -gewaltigsten Front,
die es in der Kriegsgeschichte jemals gegeben
hat. Wir tun es nicht gerade aus Liebe für
Europa, aber aus leidenschaftlicher Hingabe an
die Sendung unseres Volkes, das sein Reich nur
über einem geeinten, geordneten Europa zur
Vollendung emporwölben kann. Mit einem
Glauben, den die Not zu mythischer Urgewalt
steigert, bekennen wir Uns zum deutschen
Schicksal und zum Führer, der uns auf diesem
schwersten Schicksalswege vorangeht.

An der Gestalt des Führers, die, über sich
selbst hinausgewachsen, machtvoll im Not-
wendigen waltet, wollen wir uns aufrichten zu
deutscher Schicksalsgröße. Gleich ihm wollen,
wir unsere Blicke über das Alltagsdasein,
über die private Sphäre hinaus zu dem Welt-
geschehen erheben, das über uns alle entschei-
den wird mit unwiderruflichem Urteil. Schick-
salsmenschen laßt uns sein, die mit Begeiste-
rung das Notwendige tun, das die Zeit jron uns
fordert!

^^^^^^^ '

Deutsch-Italienische Arbeltstagung der Reichsstudentenführung In Salzburg. Der Führer
der italienischen Abordnung, Dr. Pezzato, spricht, links der bevollmächtigte Vertreter
des Reichsstüdentenführers, Dr. Gm e 11 n, rechts der Leiter des Langemarckstudiums

Königsberg, Pg. Waidelich. Aufn.: Madner

CLn aiie umere Gebert

Von den Maßnahmen des totalen Krieges, die das gesamte deutsche Volk
mit stolzem Bewußtsein gern und freudig im Hinblick auf den Endsieg auf sich
genommen hat, wird auch die „Bewepn g", das Zentralorgan der Reichs-
studentenführung, betroffen.

Mit Wirkung vom 1. Mai 1943 wird die „Bewegung" nur noch einmal im
Monat, und zwar jeweils am 20. eines jeden Monats, erscheinen. Der Umfang
der einzelnen Folgen der „Bewegung" wird der gleiche bleiben.

Die Bestellungen für die „Bewegung" werden nur noch durch Bestellscheine
entgegengenommen, die von den Beziehern beim nächsten Postamt abgegeben
werden müssen oder durch Einwurf in einen Briefkasten oder durch Abgabe
beim Postboten der Reichspost zugestellt werden. In dieser Folge der „Be-
wegung" drucken wir einen Bestellschein ab und bitten alle unsere Leser und
Leserinnen, vor allen Dingen die in der Heimat befindlichen Studenten und
Studentinnen, diesen Bestellschein auszufüllen und damit ihr Bezugsabonne-
ment, das wohl in den meisten Fällen Ende April 1943 abläuft, zu erneuern.
Der Bezugspreis beträgt nur noch 34 Pfg. für die Monate Mai und Juni 1943.
Von Juli bis Dezember 1943 erneuert zweckmäßigerweise jeder Leser das Abon-
nement der „Bewegung" gleich für ein halbes Jahr bei einem Gesamtbezugs-
preis von 1.02 RM.

Bestellscheine für den Weiterbezug sind auch bei den einzelnen Studenten-
führungen an sämtlichen Hoch- und Fachschulen des Großdeutschen Reiches
erhältlich.

Die „B e w e g u n g", die in den letzten Jahren einen merklichen Aufschwung
genommen hat und sich viele neue Freunde erwerben konnte, stellt ihr Er-
scheinen nicht ein, sondern darf sich weiterhin dem Dienst der Erziehung des
deutschen Studententums, der besondere Bedeutung gerade im totalen Krieg zu-
kommt, widmen. Die „Bewegung" wird das verläßliche und genaue Nachrichten-
blatt für alle Studenten und Studentinnen sein. Sie wird damit unentbehrlich
für die in der Heimat studierenden Kameraden und Kameradinnen. In alle beson-
deren Fragen, die das deutsche Studententum angehen, wird sie durch kurze
Aufsätze aus berufener Feder (Jas deutsche Studententum einführen.

Deutsche Studenten und Studentinnen!

Bleibt nun weiterhin der „Bewegung" als Leser treu! Die „Bewegung" wird
ein aktives Vermittlungsorgan und ein lebendiges Bindeglied zwischen der Füh-
rung des deutschen Studententums und allen deutschen Studenten und Stu-
dentinnen sein. Diese Verbindung zur studentischen Führung ist aber gerade
im Zeichen des totalen Krieges für jeden deutschen Studenten und jede deutsche
Studentin unerläßlich.

Daran denkt beim Lesen dieser Folge der „Bewegung", und bestellt durch den
im Anzeigenteil abgedruckten Bestellschein die „Bewegung" gleich weiter.

Heil Hiüerl Die Schrift/e/füng

Typ des politischen Fuhrers

Von -Brigadeführer
Parteigenossen Dr. Stellrecht

Die erste Forderung, die wir an den Typ des
politischen Führers zu stellen haben: die Ge-
staltung unserer Zeit zu vervollkommnen, hat
in dem neuen Wertungsprozeß, der durch die
beiden Revolutionen Italiens und Deutschlands
eingeleitet worden ist, ihren Anfang. Der erste
Umwerter in der Geschichte ist wieder zum
Träger der neuen Werte geworden, zum Träger
der Werte der Revolution. Der Typ des politi-
schen Erziehers soll der des weisen Erziehers
sein auf Grund einer Neuwertung. Der Er-
zieher, der die nationalsozialistische Erziehung
voll und ganz genossen hat, wird sich bald zum
\politischen Führer, zu einem politischen Füh-
rungsbild gestalten. Wenn dieser politische
Führer seine allgemeingültige Ausprägung fin-
den will, dann hat er als politischer Führer die
erste Verpflichtung, die Gestaltwerdung in sich
auszuleben, sie auf die gesamte Gefolgschaft
und auf das gesamte Volk auszudehnen, es auf
die Neugestaltung hinzuführen, die auf Grund
des politischen Reifeprozesses nun neu geschaf-
fen ist. Die erste große Aufgabe, die sowohl
der Faschismus wie der Nationalsozialismus
hatten, sind politische Erneuerungsaufgaben
gewesen, es war gar nichts dringender als die
univp-*ale Erziehung, wobei der einzelne des
Typj'* Q\m Gesamtvoik gegenüberstand und hier
eine Ä"Reifeprozefj erziehuiigswei./J'"■r'.;^*"tctE,
der aus seiner geistigen Spannung heraus er-
folgte und beide Teile zu einer neuen Gestal-
tung hinführte.

Die politische Gestaltung, die nun neu ge-
boren wurde, wird unterstrichen und hervorge-
hoben dadurch, daß sie zum ersten Male in der
Geschichte auch den politischen Typ in seinem
ganzen Erscheinungsbild hervorhebt. Das be-
deutet, daß in der Uniform das Gemeinschaft-
liche außerordentlich betont wird, daß man
aber ebenso wieder den einzelnen als Träger
der typischen Erscheinung und als Träger
dieser gegebenen Uniform herausstellt, eben
als Einzelperson vor die Gesamtheit. Er ist zur
Beurteilung aufgestellt, ob er in der Uniform,
die er trägt, auch den neu gewonnenen Typ
des politischen Führers verkörpert.

Einzelverantwortung

Bei dem neuen Typ des politischen Führers
gibt es keine Gruppenverantwortung, trotz der
gemeh chaftlichen Uniform, sondern die E i n-
zelverantwortung steht ganz klar her-
vor. Verantwortlich ist immer jeder in einer
von oben nach unten gezogenen Linie, ganz
besonders der einzelne, stets die Einzelpersön-
lichkeit, und gerade daraus muß der Schluß
gezogen werden, daß auch durch die Einzel»
Verantwortung für die Einzelpersönlichkeit irrt
Typ des politischen Führers eine neue Bedeu-
tung gelegt worden ist, wie wir sie bisher
nicht gehabt haben.

Wir stehen heute in einem ganz bestimmten
Entwicklungsprozeß, in dem noch eine gewisse'
besondere Bindung des politischen Führers an
sein Herkommen, an seine Landschaft, an seinen
Stamm oorhanden ist. Wir wenden uns aber hier
zu einer Allgemeingültigkeit hin, die den politi-
schen Führer an jeder Stelle gleicher-
maßen verwendungsfähig macht, sie
macht ihn sozusagen austauschbar. Genau so
wie der Offizier nicht nur vor die Kompanie
seines Heimatgaues gestellt wird und nur dort
seinen Dienst macht, sondern überall verwen-
dungsfähig ist, genau so befinden wir uns in
einem Prozeß, der dem politischen Führer eine
Ausprägung gibt, die ihn allgemeingültig für
seine Arbeit macht.

Natürlich ist jede Gemeinschaft persönlich-
keitsgebunden. Die Gemeinschaft hat sich um
eine bestimmte Persönlichkeit herum ent-
wickelt.

Obwohl der Politische Führer eine Einzel-
persönlichkeit darstellt, steht er innerhalb sei-
ner Bindungen und kann ohne diese überhaupt
nicht gedacht werden. Der politische Führer
kann nicht ohne die Bindung der Familie, kann
nicht ohne eine Gemeinschaft gedacht werden.
Er muß Bindungen zum Volksganzen haben, er
muß gewisse Bindungen zum Gesamtkosmos
haben, er muß zu ihm in einem bestimmten
Verhältnis stehen. Er muß so viele Bindungen
haben, als ein Mensch überhaupt haben kann,

•) Dieser Aufsatz sowie die folgenden auf Seite 2, 3 und 4
sind Auszüge aus den auf der Deutsch-Italienischen Ar-
beitstagung in Salzburg gehaltenen deutschen Referaten.
 
Annotationen