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Deutsch-Finnisches Frontstudententreffen in Kiel *RS££?£i2

Der Gedanke, in der deutschen Nordmark
ein Treffen deutscher und finnischer Frorit-
studenten zu veranstalten, lag besonders nahe.
Bestehen doch zwischen dem Gau Schleswig-
Holstein und Finnland besonders enge Bindun-
gen aus jener Zeit, da hier im Lager Lockstedt
das 27. finnische Jägerbataillon aufgestellt und
ausgebildet wurde, das 1917 in treuer Waffen-
kameradschaft mit deutschen Truppen den
Freiheitskampf gegen Rußland führte. Diesem
Treffen, zu dem die Hochschulgruppe der Uni-
versität Kiel eingeladen und -das Gaustudenten-
führer Stender in erfolgreicher Weise ge-
leitet hatte, lag einmal die Absicht zugrunde,
die finnischen Kameraden mit den deutscher!
'Menschen, ihrem Wesen und ihrer Arbeit be:
kanntzumachen, anderseits sollten deutsche
Studenten enge Bindungen an den nordischen
Waffengefährten finden.

Das Frontstudententreffen wurde eröffnet mit
einem Empfang durch die Kieler Studenten-
schaft, auf der der bevolrmächtigte Vertreter
des Reichsstudentenführers im Kriege, Reichs-
amtsleiter Dr. G m e 1 i n , sprach. Seine Aus-
führungen gaben den Gästen in bündiger Weise
einen Einblick in die das deutsche Studenten-
tum bewegenden Fragen. Die folgenden Tage
brachten eine Reihe äußerst eindrucksvoller
Veranstaltungen, von denen die Fahrt nach
Laboe mit einer Kranzniederlegung am Ehren-
mal" der Kriegsmarine, ein großes Symphonie-
konzert, eine hervorragende Aufführung der
„Walküre" im Stadttheater, die Besichtigung
von Forschungseinrichtungen der Universität
und Kriegsmusterbetrieben erwähnt seien. Be-
sonders begeistert waren die finnischen Gäste
von zwei rein studentischen Veranstaltungen:
dem großen Kameradschaftsabend der Kieler
Kameradschaften und einem gut gelungenen
Teenachmittag der ANSt.

Auch die nun folgenden, in verschiedenen
Teilen des Gaues verbrachten Tage wurden
für die finnischen Kameraden zu einem „un-
vergeßlichen Erlebnis". Die Exkursionen, für
die ein hervorragender Sachkenner gewonnen
worden war, führte von Kiel über Rendsburg
und Schleswig durch die Marsch nach Husum.
An den einzelnen Rastpunkten war durch rjie
Vertreter der Parteigliederungen und durch die
Landräte in hervorragender Weise für Auf-
nahme und Unterrichtung über lokale, histo-
rische, volkskundliche und wirtschaftliche
Fragen gesorgt worden.

In Husum lag ein Regierungsdampfer bereit,
der die deutsch-finnische Gruppe von Hallig
zu Hallig führte, bis abends auf der Insel Sylt
angelegt wurde. Neben den Schönheiten der
IVatur begeisterten die Finnen die Leistungen
einer bodenständigen Kultur, wie sie sich in
wupdervoller Weise im friesischen Bauern-
und Fischerhause offenbart. Jener herrliche
Abend in Westerland und die unvergleich-
lichen S'upden, die wir in Marne verlebten,

H jgggpdl!cn Teilnehmern in schönster Er-
innerung bleiben.

Im weiteren Verlauf der Fahrt, die entlang
der Küste hinüber zur Ostseite ins idyllische
Landstädtchen Eutin führte, lernten die Kame-
t raden aus dem Norden stilvolle alte Landsitze,
ausgezeichnete Versuchsgüter und eine vor-
bildliche bäuerliche Wirtschaftsweise kennen.
In Eutin selbst überraschte das Lübecker Sym-
phonieorchester durch eine wohlgelungene
Aufführung von Beethovens „Eroica". Nach
einem Besuch in Plön war die deutsch-finnische
Gruppe für mehrere Stunden Gast des Dichters
Hans-FriedrTch B 1 u n c k , der seinen Gästen
ldurch Lesungen aus seinen Werken ynvergeß-
liche Stunden schenkte.

Ihren Abschluß fand die Fahrt durch einen
Besuch der durch den Feind barbarisch heim-
gesuchten Stadt Lübeck. Angesichts der Trüm-
mer'der Marienkirche erklärte, der Spfecher
der finnischen Gruppe, Oberleutnant Laiho:
„Wir verstehen, daß man uns an den Tatort
schnödester Barbaiengreuel führt, nachdem man
uns all den Reichtum friedlichen deutschen

Medizinstudium in Göttingen gesperrt

Im letzten Semester ist die Zahl der Göt-
tinger Studenten von 2345 auf 2516 gestiegen.
Die größte Steigerung war bei der medizini-
schen Fakultät zu verzeichnen, deren Mit-
gliederzahl sich von 1269. auf 1479 erhöhte.
Mehr als die Hälfte aller Göttinger Studenten
sind also Medizinstudenten. Die Neueinschrei-
bungen 'für das Medizinstudium wurden für
das kommende Wintersemester für das erste
Semester auf die Zahl von 150 begrenzt und
für das erste 'klinische Semester ganz gesperrt.
Diese Maßnahmen gelten nicht für Sol-
daten, die zum Medizinstudium nach Göt-
tingen kommen.

vom 22. Juni bis 6. Juli 1943

Lebens gezeigt hat." Diesen Gedanken fort-
führend, äußerte er beim feierlichen Empfang
im Rathaus: „Wir haben Gelegenheit gehabt,
das berühmte deutsche Organisationstalent zu
bewundern; es war klug, uns neben dem fried-
lichen Eutin unvermittelt die furchtbaren Spu-
ren des Krieges zu zeigen. Wir meinen, was
wir sagen, wir hassen den Feind nunmehr um
das Zehnfache." Nach einer gründlichen Be-
sichtigung der Stadt war die Gruppe Gast der
Nordischen Gesellschaft in Travemünde, wo^
auch der Dichter Hermann Claudius zu-"
gegen war.

Mrt einem Empfang durch den Oberbürger-

meisler der Kriegsmarinestadt Kiel fand das
Treffen seinen offiziellen Abschluß.

Die gemeinsam verlebten Tage haben die Er-
wartungen, die von beiden Seiten an eine
'solche Zusammenkunft geknüpft waren, in
hohejn Maße erfüllt. Die meisternder finnischen
Kameraden erklärten, daß sie nach dem Kriege
Deutschland zu einem gründlichen Studium
aufsuchen werden. Auf die deutschen Teilneh-
mer wirkten die Gäste in ihrer Ruhe und Klar-
heit imponierend. Jeder hätte das Gefühl, zu
Menschen in ein inneres Verhältnis gekommen
zu sein, auf die man sich jederzeit verlassen
kann.

Tübinger Studenten im Warthegau

Über den VDA. Stuttgart kamen 28 Tübinger
Studierende, in der Hauptsache Mediziner und
Zahnmediziner, in "den Warthegau und leiste-
ten im Rahmen eines Facheinsatzes während
ihrer Ferien wertvollste Arbeit.

Drei Gruppen von je 6—7 Studenten und i
Studentinnen der Medizin und der Zahnheil-
kunde haben unter Leitung von je zwei Kame-
raden klinischen Semesters einen ganzen Monat
hindurch die Kreise Hohensalza und Hermanns-
bad durchkreist und hierbei über 3200 Kinder-
untersucht. Sämtliche Möglichkeiten der Er-
fassung der Jugendlichen wurden ausgenützt:
An dem einen Ort war es Hitler-Jugend und
BDM., die die gesamte Jugend des Dorfes zu-
sammentrommelten, am anderen wurden sie
durch die Schule erfaßt oder hat eine tüch-
tige Kindergärtnerin sie zur Untersuchung füh-
ren können.- Es kam auch vor, daß die Kinder
zum Amtskommissariat gerufen wurden, und
dann ging es unter polizeilicher Aufsicht in
die Schule zur Untersuchung. Dabei hatten
die Mütter viel mehr Angst als die kleinen
Patienten. Haben es unsere Kameraden bei den
zuständigen Stellen erwirkt,1 daß Kinder ver-
schickt werden, so waren es vielfach die Müt-
ter dieser Kinder, die sich dagegen sträubten,
da sie der Ansicht waren, ihre Kinder nie wie-
der zu sehen zu bekommen. Den Außenstehen-
den verwundert vielleicht dieses Verhalten
auf den ersten Blick, doch sobald man ein klein
wenig bei der Bestandsaufnahme dabeisitzt
und zuhört, wie die eine oder andere Kamera-
din bei der Feststellung der Personalien mit
viel Mühe und Zureden versucht, eine Antwort
aus ihnen zu bekommen und wenn man dann
sieht, wie sich bei der Frage „was ist dein
Vater" die Augen der Gefragten mit Tränen
füllen und sie es unter Schluchzen kaum her-
vorbringen: „Von den Polen ermordet", da
wird einem vieles verständlicher. Es sind dies
keine Einzelfälle gewesen, denn hier in den
Ostkrefsen hatten rjie Polen trotz des Blitz-
krieges noch' Zeit und Gelegenheit genug,
ihrem Haß.auf die bestialischste Wrise freien
Lauf zu lassen. >

In allen Einsatzorten wurden die Kinder auf
Jugendgesundheitsbögen aufgenommen, wobei

in manchen Schulen auf vorhandene Gesund-
heitsbögen zurückgegriffen werden konnte. Für
die HJ. und den BDM. wurden außerdem noch
Gesundheitspässe ausgestellt. Besondere Beach-
tung wurde den Tbc.-verdächtigen Kindern
geschenkt und durch die Tuberkulinprobe fest-
gestellt, ob eine Infektion vorlag. Bei positivem
Ausfall sind die Kinder dem Kreisarzt zur wei-
teren Beobachtung übergeben worden.

Den Abschluß dieses Medizinereinsatzes
bildete die Auswertung der Gesundheitsbögen
auf dem Gesundheitsamt in Weichselstädt
(Alexandrowo). Soweit erhebliche Zahnschäden
festgestellt waren, wurden die Eltern der be-
treffenden Kinder brieflich gebeten, ihre Kin-
der in zahnärztliche Behandlung zu schicken.
In Fällen stärkerer Kurzsichtigkeit wurde den
Eltern ebenfalls eine fachärztliche BehandliirKj
vorgeschlagen. Das gleiche galt bei erheblichen
Fußschäden und sonstigen Fehlern, welche die
Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnten. Im
allgemeinen wurden die Kinder auf die Wich-
tigkeit einer regelmäßigen Zahn- und Körper-
pflege aufmerksam gemacht.

Es sei abschließend hervorgehoben, daß der
Einsatz •von allen, die er anging, freudig be-
grüßt wurde. Die Kameraden durften die frohe
Genugtuung mit sich nehmen, dem deutschen
Menschen im Osten wirklich etwas gegeben
zu haben. Sje sind dabei auch nicht zu kurz
gekommen und um manche Kenntnis über Land
und Leute sowie um manche. Erfahrung und
manch schönes Erlebnis bereichert, kamen sie
nach Posen, wo ihnen die Aufführung von
„Tristan und Isolde" im Großen Haus des
Reichsgautheaters einen überzeugenden Be-
weis des deutschen Kulturschaffens im Osten
lieferte. Auch trug die" Besichtigung der alten
deutschen Stadt Posen- und das gemütliche
Beisammensein als Gäste des VDA., Gauver-
band Wartheland, im Rahmen eines bescheide-
nen Abendbrotes viel dazu bei, vom Osten nur
mit den besten Eindrücken zu scheiden. Als
dann der Abschied kam, konnten sie uns freu-
digen Herzens zurufen: „Auf Wiederssh'n im

•nächsten Einsatz!" „ „ , . ,.

Dr. von Schmidt

Unseren Glückwunsch:

Professor Dr. Bibl feiert sein fünfzig-
jähriges Doktorjubiläum

Das deutsche Studententum grüßt mit großer
Freude und im Gefühl dankbarer Verbunden-
heit Professor Bibl anläßlich seines .fünfzig-
jährigen Doktorjubiläums und gedenkt erneut
der großen Verdienste dieses bedeutenden
Historikers im Kampf für Führer und Reich.
In diesen Tagen feierte Professor Dr. Viktor
Bibl sein goldenes Doktorjubiläum. Er promo-
vierte 1893 in Wien mit der Arbeit: „Die litera-
rischen Beziehungen des Humanisten Konrad
Celtes" zum Dr. phil.

1870 in .Wien geboren, studierte er in seiner
Vaterstadt und habilitierte sich 1905 ebenda
für neuere Geschichte. 1913 wurde er zum a. o.
.Professor und 1923 zum Ordinarius ernannt.
Schon als junger Gelehrter war er bestrebt,
dem oslmärkischen Deutschtum die Zielrich-
lung nach, einem Gesamtdeutschtum aufzuzei-
gen. Er widmete sich vor allem der öster-
reichiscljen Verfassungsgeschichte und brachte
Klarheit in diehabsburgischeFamiliengeschichte.
1937 wurde er von der damaligen System-
regierung für sein Bekenntniswerk ,.Tragödie
Österreichs" gemaßregelt.

Prof. Dr. Ernst Gehrcke 65 Jahre alt

Einer der bedeutendsten deutschen Physiker,
Professor Dr. Ernst Gehrcke, vollendete am
1. Juli sein 65. Lebensjahr. Bereits über 40 Jahre
arbeitet er in der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt und seine umfangreichen For-
schungsergebnisse liegen vor allem auf dem
Gebiete der.Ausgestaltung der modernen opti-

schen Interferenzmethoden, der physikalischen
Optik sowie in der Erkenntnistheorie.

In Berlin geboren, hatte Gehrcke da» Luisen-
städtische Gymnasium bis zur Reifeprüfung be-
sucht und dann Physik und Chemie studiert. Im
Jahre 1901 trat er als Wissenschaftlicher Hilfs-
arbeiter in die Physikalisch-Technische Reichs-
anstalt, der er jetzt als Direktor der optischen
Abteilung angehört. 1904 habilitierte er sich
an der Berliner Universität als Privatdozent,
und im Jahre 1921 Wurde er zum außerordent-
lichen Professor ernannt.

In den verflossenen Jahrzehnten hat Profes-
sor Gehrcke unermüdlich als ernster und tief-
gründiger Forscher gewirkt und durch seine er-
folgreiche Arbeit einen über die deutschen
Grenzen hinausgehenden Ruf erlangt. Aus der
großen Reihe seiner Forschungsergebnisse sind
die Erfindung des Glimmlicht-Oszillographen,
die Entdeckung der Anodenstrahlen (zusammen
mit Reichenheim), des Anodischen Glimmlichts
und des Geschwindigkeitsverlustes der Katho-
denstrahlen hervorzuheben.

Darüber hinaus führte er neben vielen an-
deren theoretischen Arbeiten insbesondere auf
streng wissenschaftlicher Grundlage den Kampf
gegen die Theorien Einsteins, und auch aus
dem Patentrecht, der deutschen Vorgeschichte
und der Klimaforschung liegen aus .seiner Fe-
der bedeutende Arbeiten vor. Als seine Haupt-
werke sind vor allem „Massensuggestion der
Relativitätstheorie", „Handbuch der physikali-
schen Optik" und „Physik und Erkenntnis-
theorie" zu nennen. Der Deutschen Physikali-
schen Gesellschaft, der Gesellschaft für Tech-
nische Physik, der Berliner; Gesellschaft für
Anthropologie g*hört er u. a. -als Mitglied an.

Studentinnen helfen der Luftwaffe
im Luftkriegsgebiet

Im Bombenhagel der anglo-amerikanischen
Terrorflieger erhält der Kriegseinsatz der
Frauen in den luftgefährdeten Gauen des We-
stens sein besonderes Gewicht. Im Luftkriegs-
gebiet, der Frontgaue wird jeder einzelne hart
geprüft und gewogen, hier aber weiß auch
jeder einzelne, daß er allein nichts und die
Gemeinschaft alles ist. Die -in tausend Feuern
geprüfte Volkskameradschaft wird hier täglich
und stündlich enger zusammengeschweißt. Und
wenn einmal das Buch der Arbeit unter dem
Bombenhagel des unmenschlichen Luftkrieges
geschrieben wird, dann wird in diesem Buch
ein besonderes Ruhmesblatt der Kriegsärbeit
der Frauen in den Luftkriegs'gebieten gewid-
met werden müssen,-flie nicht etwa bei dem
zivilen Sektor halt macht, sondern weit hinein-
greift in die Gebiete der Landesverteidigung.

Als vor einigen Monaten das Flakkommando
in einer großen westdeutschen Universitäts-
stadt die Gaustudentenführung in dieser Stadt
bat, ihm zum Austausch für an die Front
gehende Soldaten Studentinnen für Auswer-
tungsarbeiten, die besondere Vorkenntnisse
erfordern, zur Verfügung zu stellen, meldeten
sich sofort über 200 Studentinnen zum frei-
willigen Arbeitseinsatz, den sie neben ihrem
Studium leisten.

Mit Feuereifer bei der Sache

In hellen, luftigen Baracken ist die Aus-
wertebatterie des Flakkommandos, der die
Studentinnen zugeteilt sind, untergebracht. An
großen Tischen zu zweien und zu dreien sitzen
sie hier vor ihren Zeichenbrettern und Rechen-
geräten emsig über ihre Arbeit gebeugt. Ihre
Tätigkeit erfordert, höchstes Verantwortungs-
bewußtsein und ein großes Können.

Die Stadt, in der sie hier Dienst tun, ist den
feindlichen Fliegerangriffen in besonderem
,Maße ausgesetzt. In den Flakbatterien rings
um die Stadt reißt deshalb die Ausbildung der
Flaksoldaten nicht ab. An den Kommando-
geräten, am E-Meßgerät und all" den anderen
komplizierten Geräten wird Tag und Nacht
geübt und ausgebildet und die Luftverteidigung
so immer mehr vervollkommnet. Hier in der
Auswertebatterie werden nach einem feindurch-
dachten und bis ins letzte ausgearbeiteten
System die Ergebnisse dieser Ausbildung nach-
geprüft und Fehlerquellen an Mann und Gerät
aufgedeckt.

Aus den Batterien kommen täglich die Aus-
wertungen der Ziel- und Schießübungen, die
im Bilde festgehalten wurden, herein und'wer-
den in der Auswertebatterie nachgeprüft. Hier
erst kommt es uns zum Bewußtsein, welche
Wissenschaft die Flakkanoniere und ihre Vor-
gesetzten beherrschen müssen.wenn ihre Batterie
zu einem Erfolg kommen soll. Es schwirrt von
Zahlen, und wer hier mitkommen will, der muß
mit Sinus und Kosinus genauestens Bescheid
wissen. Schon nach kurzer Zeit liegen die Aus-
werteergebnisse fest, und alsbald kann der Bat-
terieführer auf Grund der ihm zurückgegebenen
Zeichnungen und Meldungen der Au
batterie seinen Männern zeigen, weiu .'^^
sie beim Übungsschießen machten

Schon unser kurzer Besuch in den Räumen
der Auswertebatterie hat uns überzeugt, daß
die Arbeit hier nur erfolgreich sein kann, wenn
man mit ganzem Herzen dabei ist und seine
Kräfte voll einsetzt. Diese Studentinnen hier
sind es. Ist der Ablauf des Dienstes auch
streng militärisch, so merkt man es doch den
freundlichen Stuben der Baracken an, daß hier
Studentinnen am Werk sind. Zeichnungen und
Bilder an den Wänden verraten, daß diese jun-
gen'Menschen sich im Ernst und in der Ver-
antwortung ihrer neuen Tätigkeit die Fröhlich-
keit der Herzen und die unbekümmerte Freude
am jugendfrischen Schaffen auch in ernster
Kriegszeit bewahrt haben.

Das Studium erfährt keine Unterbrechung

Es will schon etwas heißen, frisch, spann-
kräftig und arbeitsfreudig zu bleiben, hier
einen verantwortungsvollen Dienst auf das
genaueste zu versehen und darunter das Sta-
dium nicht leiden zu lassen, das alles dazu
noch bei den andauernden Unterbrechungen der
Nachtruhe durch Fliegeralarme und unter den
Beschwernissen des täglichen Lebens einer
luftbedrohten Stadt.

Um den Studentinnen dafür einen gewissen
Ausgleich zu geben, hat man ihnen in der
Nähe ihrer Dienststelle ein schönes Heim zur
Verfügung gestellt, in dem sie nach des Tages
Last und Mühe Ausspannung und Erholung
finden können. Aber auch dieses Heim ist
nicht frei von ernster Arbeit. In der Stille eines
Studierzimmers sehen wir hier noch in der
Abendstunde Köpfe über Kolleghefte gebeugt:
Studentinnen bereiten ihr Arbeitspensum für
den kommenden Tag vor. Uber allem aber liegt
eine prächtige Kameradschaft. Diese jungen
Studentinnen sind stolz auf ihren Einsatz, denn
sie wissen, daß sie hier auf einer verantwor-
tungsvollen ^Stelle stehen, an der sie ihre
Kenntnisse und ihr Pflichtbewußtsein unter Be-
weis stellen können. Erich Borehers

FAMILIEN-ANZEIGEN

Am 14. Juli 1943 ist unsere Ilk«-Ann«-
mori» gesund und munter angekom-
men. Annemaria Eidam, geb. Jäger,
Dr. med. M*gfrt«d Eidam, Unterarzt
d Ret., im Osten. Eglharting b.München,
den 30. 7. 1943. _

3>

Unser lieber Sohn und
Bruder

cand. inß.

Rolf Schiel

ff-Sturmpionler, Inhaber des EK. 2,

Angehöriger der Kameradschaft
,,Bismarck" Darmstadt

fand am7 14. t. 1943 im Alter von
22 Jahren vor Leningrad den Hel-
dentod für Führer und Volk.
Busteni, Rumänien.

Familie Hermann Schiel,

Es traf mich die un-
faßbare Nachricht, daß
mein geliebter Gatte,
unser guter Sohn, Brü-
der, Enkel, Neffe,
Schwager und Onkel

Josef Alois Kohler

ifud. Ing. an der HTS.
Auszeichnungen: EK. 1 und t und
andere Auszeichnungen

Im Alter von 29 Jahren lüdlich
Orel am 7. Juli als Obergefreiter
gefallen ist.

Tettnang, Tübingen, München,
im August 1943.

In tiefer Trauer:
Juliane Kohler, Gattin,
nebst allen Verwandten.



Im festen Glauben an
den Sieg gab am 5. Fe-
bvuarx 1943 im Osten
sein Leben mein über
alles ßeliebter Mann,
mein unvergeßlicher treuer Sohn •

der ehemalige Amtsleiter In der
Deutschen Studentenschaft Estlands
und Mitglied der Kreisleitung Revat
der Volksdeutschen Vereinigung

Gefreiter

$iud. ehem. Weif Wilm

geb.. 16. 9. 1914 in Petersburg
In tiefer, stolzer Trauer;
Irene Wüm, geb. Nerling, Danzig-
Langfuht; Berta Müller-Wtlm,

Krotoschin (Wartheland),

Ergeben in Gottes

Willen erhtt am 15.
Juli 1943 unser lieber,
guter Sohn u. Bruder
stud. ing.

Heinrich Stemmler

*

i. M.G,-Schütze einer Panzer-
Grenadtet-Komp.

Im 20. Lebensjahre bei Orei den
Heldentod.

Cainsdorf Sa.

In tiefstem Weh:
Max Stemmler und Frau Gerda,

geb. Kreisel.
Gottfried Stemmler, Obergefr.

*

Hart traf um die trau-
rige Nachricht, das
unser einziger, heiß-
geliebter, braver und
hoffnungsvoller Sohn,
Enkel und Neffe

Hanns-Martin Bäurle

•tud. Ing. an der HTS.
im Alter von 22 Jahren all Bord-
funker den Fliegertod fand.
Marktredwitz, im'August 4943.
> In tiefer Trauer:

Josef Bäurle
nebst Frau und allen Verwandten.

Unser
unser
der

Gefr.u. OA.e.PI.-Batl.

lieber
.ganzer

Junge,
Stolz,

*

Ludwig Siöckelmaier

stud. ing. HTS. München

ist an den Folgen einer schweren
Verwundung im Osten am 10. Mai
in einem Frontlazarett für Führer,
Volk und Vaterland ins Jenseits
gegangen.

Kempten, im Juli 1943.

In tiefer Trauer:
Adelheld Stdckelraaler.

FAMILIEN-ANZEIGEN %r^our]^ftÄ

hlungs- und Todes-Anzeigen finden durch I
ischen Kreisen weiteste Verbreitung. I

Seite 10 / Die Bewegung / Ende August 1943

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